Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu erzählen. Niemand nennt uns, wenn er es nicht muß.
    Ich gebe zu, daß man uns nicht ohne Grund ausstieß und totschwieg. Wir luden in der Vergangenheit schwere Schuld auf uns. Das Böse an sich - ihr sagt 'Meister der Insel'' dazu, zwang uns, ihm gefügig zu sein. Wir wurden damit beauftragt, gefährliche Rassen oder auch einfach solche, die künftig hätten gefährlich werden können, zu verändern. Humanoide Lebewesen wurden teilweise zu Pflanzen oder zu Tieren, zu Kreaturen, denen der Geist fehlte. Auf anderen Welten mußten wir Lebewesen heranzüchten, die auf einen ganz bestimmten Zweck ausgerichtet waren. Und einige unserer Plattformen hielten sich sogar im Gebiet des Bösen an sich direkt auf, wo sie mit Geheimarbeiten betraut wurden."
    „Im Gebiet der 'Meister direkt?" fragte Perry Rhodan hastig. „Können Sie uns die Position geben?"
    „Leider nicht. Niemand, der nicht direkt zu den Meistern befohlen wurde, weiß, wo sich ihr Gebiet befindet. Und von den 'Auserwählten' kehrte keiner zurück, um darüber berichten zu können."
    „Man wird sie nach getaner Arbeit umgebracht haben", vermutete John Marshall.
    „Wahrscheinlich", erwiderte Gamola.
    Er schwieg einige Minuten lang, offenbar in trübe Gedanken versunken. Dann setzte er seinen Bericht fort.
    „Wir, die weniger geheime Arbeiten ausführten, waren dem Bösen an sich mit der Zeit auch unheimlich geworden. Diese Meister hatten gesehen, welche Ergebnisse unsere Gen-Modulationen hervorbrachten und sich vielleicht gesagt, daß wir eines Tages auf den Gedanken kommen würden, sie selbst zu verwandeln."
    Er hob die Krallenhände und ließ sie wieder sinken.
    „Selbstverständlich hätten wir das getan, wenn es uns möglich gewesen wäre. Aber wir wissen weder wo die 'Meister der Insel' leben noch wie sie aussehen oder wie ihre Genkodes beschaffen sind.
    Ohne diese Informationen aber hätten wir ihnen nicht gefährlich werden können.
    Nun, sie deportierten uns trotzdem. Wir wurden in die Vergangenheit geschickt und angewiesen, über dieser Welt in eine Kreisbahn zu gehen. Die Besatzung der Zeitstation überwachte uns.
    Aber wir ertrugen die Demütigung nicht. Vor fünfhundertachtundachtzig Jahren Ihrer Zeitrechnung - kurz nach unserer Ankunft - vernichteten wir die Station und landeten auf dem Planeten. Da wir eine Katastrophe vortäuschen mußten, um Nachforschungen auszuschalten, nahmen wir nur unsere unbedingt notwendigen Gerätschaften mit auf diese Dschungelhölle und verkrochen uns zuerst in natürlichen Höhlen, die wir später weiter ausbauten.
    Dort begannen wir mit der Untersuchung der Flora und Fauna und anschließend mit der Erbmasseveränderung bei einigen Pflanzen- und Tierarten. Meine Leute nahmen schwerste Entbehrungen auf sich, um das Ziel zu erreichen. Es gab keine atomaren Kraftstationen und keine atomaren Waffen, keine Produktionsautomaten zur Herstellung von Nahrung und Kleidung.
    Das größte Opfer brachten unsere Vorfahren, als sie ihre eigenen Gene verändern ließen. Das Ergebnis sind wir, die Sie vor sich sehen. Wir mußten so werden, um erstens nicht als intelligente Wesen erkannt zu werden, falls einer von uns draußen in die Hände der Tefroder fiel - und zweitens, um von der Luft aus mit parapsychischen Strömen den Angriff unserer gezüchteten Hilfstruppen steuern zu können."
    Er schloß und sank erschöpft in sich zusammen.
    Der Großadministrator konnte dem Ika nachfühlen, wie er empfinden mußte. Obwohl die Besatzung der Station vernichtet war, so hatten sie, die Ikas, es doch nicht selbst geschafft. Ihre Opfer waren vergeblich gewesen.
    Er dachte darüber nach, was geschehen wäre, hätte die CREST nicht eine Zeitverschiebung um fünfhundert Jahre durchgemacht. Denn nur dadurch hatte das Mißverständnis entstehen können. Die Ikas mußten die Terraner für die Ablösung der Stationsbesatzung halten. Er seufzte.
    Gab es denn überhaupt nichts mehr im Universum, was nicht durch irgendein Verbrechen der 'Meister der Insel' umgestaltet oder beeinflußt worden war...?
     
    *
     
    Omar Hawk hatte den Beobachtungsposten im halbverbrannten Heck der Gondel übernommen. Er war froh, die freie Luft des Planeten atmen zu können. Jede gefilterte und manipulierte Atmosphäre war ihm zuwider.
    Sherlock lag ruhig neben ihm und nieste zufrieden.
    Das Geheimnis der Dschungelwelt war geklärt. Noch einige Stunden, dann würde der Aerogleiter neben der CREST landen. Gamola könnte für die Beendigung des Kampfes sorgen - und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher