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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not
Autoren: Unbekannt
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Ich wollte vorhin sagen: Sie haben einen ganz unmöglichen Stoffwechsel, Sir. Praktisch dürfte es die Poler auf Pigell überhaupt nicht geben. Sie leben nämlich von der Aufnahme reiner Energie, die sie niemals aus dem Boden dieses Planeten bezogen haben können."
    „Interessant!" bemerkte Rhodan nachdenklich. „Weiter bitte!"
    „Wir sind dabei, eine genetische Analyse durchzuführen, Sir. Die ersten Teilergebnisse versprechen eine Sensation. Bisher kann ich nur Vermutungen aussprechen, aber ich bin sicher, daß die Poler nicht im Rahmen der natürlichen Evolution entstanden sind."
    „Vielen Dank. Das genügt vorläufig." Perry Rhodan nickte dem Wissenschaftler zu. „Bis später!"
    Er schaltete den Interkom ab und beobachtete weiter die sechs Bildschirme über dem Kartentisch.
    Einer von ihnen zeigte noch immer die Robot-Hundertschaft - und eine neue Entwicklung der Dinge.
    Über den Robotern schwebten noch immer Insektenwolken. Sie wurden unaufhörlich von Strahlschüssen zerrissen und von Desintegratoren ausgelöscht. Aber es blieben noch immer genug von ihnen übrig, um sich mit den emporgerichteten Spitzen einiger Poler zu vereinigen.
    Der Effekt war erschreckend und ließ die bevorstehende Katastrophe bereits ahnen.
    Die Leuchtwolken, die mit Polern in Verbindung standen, wurden plötzlich unangreifbar für Energiewaffen. Es hatte den Anschein, als könnten sie selbst die konzentrierte Energie eines Impulsschusses ohne Schaden aufnehmen. Perry Rhodan vermutete allerdings, daß sie die überschüssige Energie an die Poler abgaben, die sie wiederum weiterleiten mußten - nur fragte sich: wohin? Er reagierte blitzschnell. Seine Faust fuhr auf den Interkomschalter, während die Linke die Wähltastatur betätigte.
    Im nächsten Augenblick sah Oberst Cart Rudo, der Kommandant der CREST III, vom Bildschirm.
    „Notstart" befahl Rhodan mit harter Stimme.
    Rudo bestätigte.
    „Aber Baar Lun und Hawk sind noch irgendwo draußen", flüsterte John Marshall, der neben dem Großadministrator saß.
    Rhodan winkte ab.
    „Wir holen sie später heraus. Jetzt müssen wir zuerst das Schiff in Sicherheit bringen." - Wenn das noch möglich ist, setzte er in Gedanken hinzu.
    Das gellende Geheul der Warnpfeifen Übertönte Marshalls Antwort. Aus den Lautsprechern brach die dröhnende Stimme des Epsalers und kündigte den Start in X-minus zehn Sekunden an.
    Kurz darauf donnerten die Kraftwerke los. Der gewaltige Kugelleib des Ultragiganten erzitterte im gebändigten Toben von Energien, die hoch im Giga- und fast im Terrabereich lagen.
    Start!
    Durch die CREST ging ein heftiges Rütteln. Alarmiert sah Rhodan hinüber zum Kontrollpult des Kommandanten. Alle Lampen standen auf Grün. Das Schiff müßte längst abgehoben haben.
    Das Rütteln wurde stärker. Automatstimmen plärrten unaufhörlich Warnungen. Cart Rudo jagte offenbar die Energiezufuhr für die Triebwerke weit über die Sicherheitsgrenze hinaus.
    Die Ortungszentrale meldete sich.
    „Es ist sinnlos, Sir!" sagte Major Notami mit grauem Gesicht. „Die Leuchtwolken saugen zusammen mit den Wurzeln alle Energie aus den Impulsströmen. Das Schiff wird nie genügend Schub für einen Start erhalten."
    Zuerst wollte Perry Rhodan empört auffahren. Dann ließ er resignierend die Hände sinken.
    „Vielen Dank, Major", sagte er nur.
    Einige Sekunden lang schwankte er in seinem Entschluß, dann rief er Oberst Rudo an und befahl ihm, den Startversuch abzubrechen.
    Seine Augen suchten die Robot-Hundertschaft. Die Kampfmaschinen standen noch immer in Igelformation, aber sie rührten sich nicht mehr. Gleich toten Figuren reckten sie ihre Waffenarme in den Himmel. Ein blaurotleuchtendes Netz hüllte sie ein.
    Kurz darauf erlosch die Beleuchtung - diesmal jedoch endgültig. Alle Aggregate, die auch nur einen Funken elektrischen Stroms benötigten, fielen aus. Die Bildschirme wurden schwarz.
    Die Männer der CREST waren von der Außenwelt abgeschlossen.
     
    *
     
    „Hoch, Lady, hoch!"
    Omar Hawk stemmte die Füße in den breiten Nacken der Gigaechse und riß an den armstarken Zügeln aus geschälten Lianensträngen.
    „Lady" warf sich kurz vor der undurchdringlich erscheinenden Mauer des Dschungels herum und stürmte zum Ufer des Schlammozeans zurück. Die Säulenbeine des Pflanzenfressers stampften donnernd über den flechtenbedeckten Fels. Der nachschleppende Schwanz zuckte nervös hin und her, schleuderte Steinblöcke zur Seite und zerschmetterte einen einsamen Baum.
    „Brav,
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