Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0272 - Der Dämonenjäger

0272 - Der Dämonenjäger

Titel: 0272 - Der Dämonenjäger
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
belauert und beobachtet. Irgendwo knackte immer etwas. Ob es nur ein Zweig war oder ein Strauch, wo die Zweige gegeneinander rieben, wenn sie vom Wind bewegt wurden. Die Luft um ihn herum kam ihm ebenfalls anders vor. Sie war mit einem seltsamen Leben erfüllt. Er glaubte, Stimmen zu hören, ein fernes, leises Lachen, zu vergleichen mit dem Klang einer Glocke.
    Die Großmutter hatte immer von den Elfengeistern gesprochen. Wenn sie lachten, hörte es sich an wie Glockenschwingen.
    Ob die Elfen jetzt da waren?
    Schon oft hatte er sich bei anbrechender Dunkelheit durch den Wald bewegt, und er war auch auf der Suche nach den Geistern gewesen, gesehen hatte er sie nie.
    Heute war alles anders…
    Peter Kugler zog den Kopf ein, und über seinen Rücken rieselte eine Gänsehaut, als er die nächsten Schritte ging. Ihm war klar, daß es keinen Sinn hatte, einfach stehenzubleiben. Er wollte sehen, welch eine Gefahr da auf ihn lauerte.
    Wieder dachte er an die Bücher, die er gelesen hatte. Geschichten, in denen es von geheimnisvollen Fabelwesen und Märchenfiguren wimmelte. Geisterhafte Wälder kamen darin ebenso vor, wie verwunschene Burgen und Schlösser.
    Auch wenn andere darüber lachten, Peter hatte immer an die Geschichte geglaubt. An diesem Abend intensiver denn je, denn der Wald um ihn herum zeigte sich lebendig. In ihm lauerte ein Leben, das erst in der Finsternis erwachte.
    Vielleicht waren es auch gute Geister, die ihm da einen Guten Abend wünschen wollten?
    Peter lächelte, als er daran dachte. Auf einmal kam ihm die Umgebung nicht mehr so schlimm und gefährlich vor, eher beschützend, denn vor den guten Geistern brauchte man keine Angst zu haben. Das hatte ihm die Großmutter oft gesagt. Zudem stand es auch in den Büchern. Jedes Kind besaß einen guten Geist, der ihn beschützte und auf ihn achtgab.
    Den Schutzengel!
    Darauf vertraute auch der kleine Peter Kugler. Er war ein netter Junge.
    Das dunkelblonde Haar trug er halblang. Die Augen besaßen einen verträumten Ausdruck, als würden sie nicht die Welt sehen, die ihn umgab, sondern eine andere, fremde und nur für ihn sichtbare, die irgendwo hinter den Wolken lag.
    Mit diesem Gefühl einer Sicherheit ging der Junge weiter. Er wußte, daß bald der große Stapel Holz am rechten Rand auftauchen würde. Sein Vater hatte die Bäume gefällt und sie auch entsprechend zurechtgeschnitten, bevor er die Stämme aufeinanderstapelte. Vom Stapel waren es nur ein paar Schritte bis zum Holzfällerweg, und dort wurde der Wald etwas lichter. Da war das Gebüsch nicht mehr so verfilzt. Es wuchsen weniger Fichten und Tannen, deren Zweige oft so dicht waren, daß sie eine regelrechte Wand bildeten, die ein Durchkommen so gut wie unmöglich machten.
    Peter Kugler lief jetzt schneller. Seine Arme bewegten sich im Takt des Laufs. Auch der Bogen machte diesen Rhythmus mit. Einmal verfing sich die straff gespannte Sehne an mehreren Zweigen, und Peter hatte Mühe, sie wieder loszureißen.
    Die Schatten verfolgten ihn. Sie waren überall, lauerten, schienen zu leben, zu flüstern und geheimnisvoll zu raunen.
    Der Wald steckte voller Gespenster. Die Geister der Natur begleiteten den Jungen. Er sah überall im Unterholz winzige, leuchtende Augen, glaubte, Hände zu erkennen, die ihm zuwinkten und ihn herbeiholen wollten in eine finstere, unheimliche Welt.
    Es war die Angst, die den Kleinen überfiel und bei ihm in gewisse Wahnvorstellungen mündete.
    Er lief noch schneller, war dabei äußerst sicher und sprang manchmal geschickt wie eine Katze über auf dem Weg wachsende Baumwurzeln hinweg.
    Sein Gang glitt mehr einem Schweben, und Peter tauchte geduckt in eine Rechtskurve ein, die der Weg schlug. Am Ende der Kurve verbreiterte er sich, bevor er dicht dahinter auf den Holzfällerweg traf.
    Dort stand der Schatten.
    Zuerst glaubte der Junge an eine Täuschung, bis er näherkam und genauer hinschaute.
    Ein gelbes, glühendes Augenpaar starrte ihn aus einer Höhe an, die fast bis zur Hälfte eines Baumes reichte.
    Erschreckt blieb Peter stehen.
    Sein Herz krampfte sich zusammen. Der Schlag verdoppelte sich gleichzeitig. Stiche zogen durch seine Brust, das Gesicht des Jungen zeigte einen überraschten und ängstlichen Ausdruck, und die Augen wurden noch größer, als er plötzlich das bläuliche Licht sah, das aus dem Boden drang und eine Gestalt umschmeichelte, wie sie Peter Kugler bisher nur aus seinen Geschichten kannte.
    Es war ein unheimliches Geschöpf. Eine Mischung zwischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher