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0269 - Der Höllenspiegel

0269 - Der Höllenspiegel

Titel: 0269 - Der Höllenspiegel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gerechnet, daß der Zauber ansprechen würde, weil er McCoy immer noch für einen Schwindler hielt. Aber dieser magische Test bewies, daß da tatsächlich eine Art Kraftfeld war. Eine Quelle dunkler magischer Energie.
    »Was ist das?« fragte McCoy.
    Zamorra starrte das Amulett an. Im Zentrum befand sich das Drudenfußsymbol. In ihm mußte sich gleich ein Bild zeigen. Er sprach das Zauberwort.
    Aber es kam kein Bild. Dafür geschah etwas anderes.
    Der Spiegel explodierte!
    ***
    Der Gehörnte ließ Aury Candra los. Sie taumelte und stürzte. Ihre Hände griffen in Sand. Erschrocken sah sie auf.
    Schwarz war der Himmel über ihr, aber trotzdem war es nicht Nacht. Alles war hell, bis auf den Himmel. Der Sand unter ihr, die seltsamen, blauen Pflanzen rechts und links…
    ...und der Teufel stand vor ihr und grinste.
    »Das also«, sagte er, »ist die tapfere Gefährtin des unbezwingbaren Zamorra! Nun, wir werden sehen, wie tapfer du bist…«
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie brüchig. »Wo bin ich hier? Was soll das alles? Wer sind… wer bist du?«
    Der Gehörnte lachte spöttisch. »Frag nicht so dumm, Nicole Duval. Du bist in meiner Gewalt. Wahrhaftig, ein hübscher Köder…«
    Wie hatte er sie genannt? Nicole Duval?
    »Aber ich bin nicht Nicole Duval«, protestierte sie etwas kläglich. »Ich bin Aury Candra! Das muß eine… Verwechslung sein…«
    Der Teufel lachte immer noch, aber sein Lachen klang jetzt leiser und verzerrter. »Rede nicht so dumm daher… steh auf!«
    »Ich bin Aury Candra. Und ich will sofort zurück, wie auch immer!« verlangte sie. »Peter wird dich zur Rechenschaft ziehen.«
    Der Dämon erstarrte, streckte eine Hand aus. Wie ein eiserner Ring zog es sich um ihren Kopf, preßte. Dann fauchte der Gehörnte böse.
    Ohne ein weiteres Wort machte er eine Reihe schneller Bewegungen. Ohne daß er sie berührte, wurde Aury Candra herumgewirbelt. Sie schwebte plötzlich und schoß durch die Luft davon. Aufschreiend landete sie zwischen den nachgebenden Ästen eines blauen Baumes. Die entwickelten plötzlich ein Eigenleben und umklammerten sie.
    Sie schrie so lange, bis sich ein Astarm über ihren Mund legte und sie zum Verstummen brachte.
    Lacton indessen überlegte. Er hatte die falsche gepackt! Wie war das möglich? Es gab nur eine einzige Lösung.
    Er hatte das falsche Zimmer erwischt!
    Es war einfach lächerlich. Die ganze Zeit hatte er gelauert, nur am falschen Ort. Das andere mußte es sein.
    Nun, das ließ sich noch ändern…
    Lacton reagierte sofort. Er entzog der Falle seine Kraft.
    Das war ein Fehler in zweifacher Hinsicht. Er hätte einerseits nur zu warten brauchen, wie Zamorra dennoch in die Falle ging; Aury Candras Verschwinden würde mit Sicherheit nicht unbemerkt bleiben und Zamorra auf den Plan rufen. Aber Lacton ging den anderen Weg.
    Zum anderen bekam er aber nicht mehr mit, wie eine Sicherung seiner Falle ansprach und noch während der Selbstauflösung einen neuerlichen, viel intensiveren und gezielteren Abtastversuch durch Zerstörung abblockte.
    Lacton, der Dämon, wechselte den Standort und begann damit, eine neue Falle einzurichten.
    ***
    Zamorra und McCoy sprangen zurück. »Verdammt«, murmelte der Parapsychologe. »Das gibt’s doch nicht.« Entgeistert sah er den zerstörten Rest an. Ein paar Fetzen hingen noch im Rahmen. Aber das meiste Glas war scherbenweise durch das ganze Zimmer verteilt. Ein Wunder, daß die beiden Männer nicht getroffen und verletzt worden waren! Das Papier mit dem magischen Fragebefehlszeichen war ebenfalls in winzige Fetzen zerrissen.
    »Was war das denn?« keuchte McCoy.
    »Der Herr Dämon geruhte sich gegen neugierige Sucher abzusichem«, sagte Zamorra grimmig. »Tut mir leid, McCoy. Ich dachte bis zum letzten Moment, Sie würden mir etwas vormachen. Ich habe den Spiegeldämon unterschätzt. Er hatte sich besser abgesichert, als ich dachte. Diesmal hätte ich ihn mit dem stärkeren Zauber gepackt. Aber jetzt ist die letzte Spur verwischt und das Tor geschlossen.«
    »Was für ein Tor?«
    »Es gibt verschiedene Dimensionen, wahrscheinlich unendlich viele«, sagte Zamorra. »Einige unterscheiden sich kaum, andere ganz erheblich von unserer. Ich vermute, daß der Dämon in der anderen Dimension hockte und Ihre Freundin zu sich hinübergezogen hat. Haben Sie sich während Ihrer okkulten Studien Feinde im Dämonenreich gemacht? Vielleicht irgend welche Pakte mit Geistern oder…«
    »Nein«, sagte McCoy. »Ich habe vorher auf gehört.«
    Zamorra
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