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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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einmal erklärt, Agent Cotton, und Sie sind lange genug FBI-Beamter, um es auch ohne große Erklärungen zu begreifen.«
    »Ja, ich begreife es, und ich weiß es«, antwortete ich, »aber ich fürchte, dass James Bash mir durch die Lappen geht.«
    »Sie haben das Recht, einen Mann für vierundzwanzig Stunden in Haft zu nehmen, auch ohne richterlichen Haftbefehl. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Ihre neuen Zeugen James Bash wirklich ernsthaft belasten können, dann nehmen Sie ihn auf eigene Faust fest. Allerdings tragen Sie dann auch die Verantwortung, falls sich die Festnahme als unberechtigt herausstellt. Denken Sie daran, dass ein Polizeibeamter eine schwere Rüge, unter Umständen sogar eine Strafversetzung riskiert, wenn er gegen die Grundrechte der Verfassung verstößt.«
    »Okay, Euer Ehren«, knurrte ich. »Auch das weiß ich!«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel, zündete mir eine Zigarette an und dachte nach. Bei Licht besehen, schien es nicht sehr wichtig zu sein, ob der Kleine auf der Stelle verhaftet wurde, oder ob er erst nach Eintreffen von den Zeugen vorgeführt wurde. Trotzdem hielt mich ein Gefühl der Unruhe gepackt. Wenn Bash vorzeitig erfuhr, dass wir Zeugen des Kanovsky-Mordes zur Verfügung hatten, würde er spurlos verschwinden. Gab es für ihn eine Möglichkeit, davon zu erfahren? Funktionierte sein Überwachungssystem noch?
    Als ich den Zigarettenstummel im Aschenbecher ausdrückte, war ich entschlossen, auf eigene Faust zu handeln. Ich würde den Kleinen festnehmen. Sollten Antony und Jeanette Worth bei der Gegenüberstellung »umfallen«, dann würde Washington mir eine überdimensionale Zigarre verpassen, und nicht einmal mein New Yorker Chef, Mr. High, konnte mich davor bewahren.
    Ich riskierte es trotzdem. Im Chevrolet fuhr ich zum Hafen.
    ***
    Der Bau der International Ship Market Company lag merkwürdig verlassen. Alle Rollläden waren geschlossen.
    Ich läutete an der Vordertür. Niemand öffnete. Ich ging um das Haus herum. Das Rollladentor der Garage war heruntergelassen, aber als ich es einige Zeit mit der Faust bearbeitet hatte, wurde es von innen geöffnet.
    Vor mir stand Ed Pywer, der junge Bursche, den ich bisher fast nur im Overall gesehen hatte. Heute trug er einen Anzug.
    »Es ist niemand hier, Mister«, sagte er und blickte unsicher zur Erde.
    »War Bash nicht hier?«
    »Doch, der Boss war hier«, antwortete er widerstrebend. »Ich habe ihn selbst vom… vom Gefängnis abgeholt.«
    »Mit welchem Wagen?«
    »Dem Cadillac!«
    »Weiter, Mann«, fauchte ich ihn an. »Wenn ich dir jeden Satz aus der Nase ziehen soll, so kannst du es haben, aber es wird verdammt unangenehm für dich sein.«
    Py wer krampfte die Hände zusammen.
    »Er sprach ein paar Worte mit Sander. Sie gingen ins Büro. Der Boss kam nach ungefähr einer Stunde heraus. Er trug eine dicke Aktentasche, setzte sich selbst hinter das Steuer des Cadillacs und fuhr ab.«
    »Mit Sander?«
    »Nein, für Sander kam zehn Minuten später ein Taxi.«
    »Gaben sie dir keine Instruktionen?«
    »Der Boss nicht, nur Sander sagte mir, ich solle hierbleiben, bis er zurückkäme.«
    »Wann war das?«
    Pywer sah auf seine Armbanduhr. Es war jetzt fast zehn Uhr.
    »Sander dürfte jetzt eine gute halbe Stunde fort sein, und der Boss ist ungefähr um zehn oder fünfzehn Minuten nach neun Uhr abgefahren.«
    Mich durchzuckte ein Schreck. Der Kleine hatte seine Höhle unmittelbar nach meinem Telefongespräch mit Phil verlassen.
    »Fährt Bash seinen Schlitten oft selbst?«
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich überhaupt nicht«, antwortete er zögernd. »Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt.«
    Ein Taxi fuhr vor und stoppte. Bashs Sekretär, der blonde fuchsgesichtige Fred Sander, stieg aus und drückte dem Fahrer einen Schein in die Hand.
    Ich gab dem Taxichauffeur ein Zeichen, zu warten.
    Sander zwang sich bei meinem Anblick ein unsicheres Lächeln ab.
    Ich beugte mich zu dem Fahrer.
    »Wo haben Sie den Mann abgeholt?«
    Der Taxichauffeur sah mich erstaunt an.
    »Er kam zu meinem Stand am Hauptbahnhof.«
    »Danke! Sie können fahren.«
    Während das Taxi abfuhr, trat ich auf Sander zu.
    »Wo ist Bash?«
    Sander zog die Augenbrauen hoch, als erstaune ihn meine Frage.
    »Ich nehme an, in seiner Villa. Mir jedenfalls sagte er, er würde hinfahren. Er hätte nach allen Aufregungen, die du ihm besorgt hast, G-man, etwas Ruhe nötig.«
    »Wer ist in Bashs Villa außer ihm selbst?«
    »Zwei Hausmädchen und ein Butler,
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