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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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wette, er wurde von dort aus erschossen. Wenn das Gewehr mit einem Zielfernrohr ausgerüstet war, dann war dazu nicht einmal ein besonders guter Schütze erforderlich. Die Entfernung beträgt höchstens vierzig Yards. Bei der Beleuchtung des Zimmers und dem offenen Fenster hat der Mann eine vorzügliche Zielscheibe abgegeben.«
    Ich sah Daruzzo finster an. Er bewegte unbehaglich die Schultern.
    »Starr rpich nicht so an, G-man!«, schrie er. »Ich habe nichts damit zu tun. Es war genau so, wie dein Kollege es darstellt. Mad hatte getrunken. Er war blau, und er faselte den halben Abend davon, er hätte dir etwas Wichtiges zu sagen. Mir hing sein Geschwätz zum Hals heraus, und schließlich schrie ich ihn an: ›Okay, telefonier doch mit deinem Bullen! Quatsch ihm mit deinem besoffenen Unsinn die Ohren voll. Da steht das Telefon. Du erreichst ihn bestimmt in seinem Hotel.‹ ›Mach ich auch,‹ lallte Mad. Er brauchte mindestens eine Viertelstunde, bis es ihm gelang, die Nummer richtig zu wählen. Endlich bekam er dich an die Strippe, lallte ein paar Worte. Dann erwischte ihn die Kugel, und er war auf der Stelle tot.«
    »Wer hat das Fenster geöffnet?«, fragte ich ruhig.
    Daruzzos Augen glitzerten. »Weiß ich nicht! Das stand schon ’ne ganze Weile offen.«
    »Wer hat das Telefon auf den Tisch gestellt?«
    »Das steht immer dort.«
    »Nein, heute Morgen stand es noch auf der Kommode dort in der Ecke, und wenn es dort stehen geblieben wäre, hätte der Schütze Lorrow nicht durch das Fenster erschießen können.«
    Mit drei großen Schritten stand ich dicht vor dem Geiergesicht.
    »Du bist ein schlauer Hund«, sagte ich leise. »Als ich die ersten fünf Minuten mit dir gesprochen hatte, habe ich es gespürt. Und du bist ebenso skrupellos, wie du schlau bist, Lorrow wurde gefährlich für deine Pläne, nicht wahr? Seine Nerven taugten nichts mehr. Er trank, und er hatte eine höllische Angst vor dem Zuchthaus. Lorrow war nahe daran, dem FBI zu erzählen, wer Sid Kanovsky erschossen hatte, und er hätte damit nicht nur James Bash ins Zuchthaus oder sogar auf den elektrischen Stuhl gebracht, sondern deine Pläne zerstört, Daruzzo, denn du hast deine Pläne darauf aufgebaut, dass der Kleine der große Boss von New Haven bleibt. Mad Lorrow musste beseitigt werden, und zwar auf schnellstem Weg. Mit wem hast du den Mord verabredet? Mit Sander? Oder gar mit Bash selbst, obwohl er im Untersuchungsgefängnis sitzt? Wer hat drüben auf dem Dach auf der Lauer gelegen? Jack McLoft? Aber du, Daruzzo, hast das Fenster geöffnet. Du hast das Telefon so gestellt, dass Lorrow vor dem Fenster stehen bleiben musste, wenn er telefonieren wollte. Ich bin sicher, dass du es warst, der Lorrow bewogen hat, mich anzurufen. Raffiniert, wie du bist, suchtest du dir einen G-man als Zeugen, dass du nicht der Täter sein konntest. Lorrow konnte ruhig mit mir telefonieren, denn du warst in jeder Minute in der Lage, das Telefongespräch zu unterbrechen. Du brauchtest nur dem Schützen, der auf der Lauer lag, das vereinbarte Zeichen zu geben. Welches Zeichen hattet ihr vereinbart, Daruzzo? Hast du den Arm gehoben? Hast du gewinkt? Oder genügte es, dass du dir eine Zigarette anzündetest?«
    »Du fantasierst, G-man«, zischte er.
    »Ich verhafte dich wegen Beihilfe zum Mord, Anselmo Daruzzo«, sagte ich kalt.
    Er lachte höhnisch auf. Mir zuckte es in den Händen. Ich musste mich zwingen, den Kerl nicht niederzuschlagen.
    »Holen Sie die Mordkommission, Rading«, befahl ich dem G-man. »Viel werden sie nicht mehr feststellen können, denn der Täter ist längst über alle Berge.«
    Wieder lachte Daruzzo. Das Schlimmste war, dass der Gangster Grund zum Lachen hatte. So sicher ich war, dass das Verbrechen sich mehr oder weniger genauso abgespielt hatte, wie ich vermutete, so wenig war ich in der Lage, meine Vermutung zu beweisen. Und was James Bash anging, so hatte er das beste Alibi, das ein Mensch haben konnte. Er saß im Gefängnis…, bis morgen früh saß er noch im Gefängnis.
    ***
    »Ein Telefongespräch aus New York für Sie, Mr. Cotton«, sagte das Fräulein aus der Vermittlungszentrale des Hotels. »Ich stelle durch.«
    Es war neun Uhr morgens, und ich war im Begriff gewesen, mein Zimmer zu verlassen, als das Läuten des Telefons mich zurückrief.
    »Hallo, Jerry!«, hörte ich Phils Stimme. »Ich habe eine gute Nachricht für dich. Ich habe zwei Zeugen gegen den Kleinen aufgetrieben.« Er lachte. »Da haben wir halb Amerika nach ihnen
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