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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart
Autoren: Unbekannt
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wahrscheinlich."
    Rakal hob die Schultern - eine nutzlose Geste, denn niemand konnte sie sehen.
    „Wahrscheinlich oder nicht - das Feld dort unter uns läßt keinen anderen Schluß zu," Tronar brummte ungeduldig. „Nehmen wir an, es ist wirklich so. Was tun wir dann?"
    „Warten", entschied Rakal. „Wir bleiben hier oben, bis ein Fahrzeug zur Landung ansetzt. Das Feld wird dann entweder ausgeschaltet, oder sie haben ein anderes Mittel, um das Alarmsignal unwirksam zu machen. Wenn wir uns so dicht wie möglich an das landende Fahrzeug halten, müßten wir durchkommen."
    Es gab noch einen anderen Grund, weswegen er warten wollte, aber es hatte keinen Zweck, Tronar unnötig in Unruhe zu versetzen. Die Alarmanlage mußte angeschlagen haben, als er mit den Beinen in das Feld geriet. Er wollte wissen, was die Lemurer nun zu unternehmen gedachten. Die beste Möglichkeit, sich Klarheit zu verschaffen, hatte er hier oben, von wo aus er fast den ganzen Stützpunktkomplex übersehen konnte.
    Eine Stunde verging, ohne, daß sich etwas ereignete. Das letzte Leuchten des Abendrots war längst unter den Horizont verschwunden, über ihnen dehnte sich der Nachthimmel mit jener unglaublichen Sterndichte, wie sie nur im Zentrum der Galaxis beobachtet werden konnte. Unten tauchten riesige Leuchtaggregate die weite Landefläche und die Gebäude an ihrem Rand in gleißendhelles Licht. Der Verkehr war etwas schwächer geworden. Nur noch dünne Rinnsale von Fahrzeugen flossen die zahllosen Straßen entlang, brachten Ablösung für die, die in den Gebäuden Dienst taten, und nahmen die Abgelösten mit zurück. Plötzlich sagte Tronar: „Ich spüre was. Ein elektromagnetisches Streufeld - ultrakurze Strahlung."
    Rakal horchte auf, Tronar besaß in solchen Dingen eine höhere Empfindlichkeit als er. „Von woher?" wollte er wissen. „Westlich, würde ich sagen."
    „Gut. Gehen wir näher!" Etwa zwanzig Meter über dem verräterischen Teppich des Ultrarotfelds glitten sie dahin. Sie schienen der Quelle der Strahlung rasch näherzukommen, denn plötzlich empfing auch Rakal die rasch aufeinanderfolgenden Impulse. Er unterzog die Gebäude in ihrer Flugrichtung einer genaueren Untersuchung und entdeckte auf dem Dach eines von ihnen eine kleine UKW-Antenne. Tronar mußte sie im gleichen Augenblick ebenfalls bemerkt haben. Er lachte auf.
    „Auf diese Weise geht's bequemer. Wir hätten schon langst daran denken sollen!"
    „Ich habe daran gedacht", antwortete Rakal. „Ich habe mich eine Viertelstunde lang auf das schärfste konzentriert, um irgendwo die Streustrahlung eines Funksenders zu finden. Aber da war nichts."
    „Hm", machte Tronar, „sonderbar, wie?"
    „Ja. Mindestens so sonderbar wie die Tatsache, daß es hier keine Vögel gibt."
    Über dem Dach mit der Antenne hielten sie an. Die Sendung lief immer noch. Mit einem Gefühl tiefer Erleichterung spürte Rakal das vertraute Kribbeln das der Fluß der elektromagnetischen Wellen erzeugte.
    Fast gleichzeitig vertrauten die beiden Brüder sich dem Wellenbündel an. Unmeßbar kurze Zeit später materialisierten sie in einem kleinen Raum, in dem ein einzelner Lemurer hinter einem Funkgerät saß und eifrig in ein Mikrofon sprach.
    Er bemerkte sie nicht. Er war viel zu sehr mit seiner Sendung beschäftigt. Sie öffneten die Tür und traten hinaus ins Freie. Selbst das entging dem Lemurer.
     
    *
     
    Korpel hatte den Raum für eine Weile verlassen, um draußen nach den Instrumenten zu sehen. Als er zurückkam, war er aufgeregt.
    „Ein Ungehorsamer!" schimpfte er. „Ein dummer, ungehorsamer Trottel!"
    Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und zerstörte seine Fr isur. Dadurch sah er noch häßlicher aus als sonst.
    „Was ist los?" wollte Frasbur wissen und richtete sich in seinem Sessel auf.
    „Ich habe veranlaßt, daß der Stützpunkt keine Funksprüche absendet oder empfängt. Die ganze Flotte war davon benachrichtigt. Hakhats Leute saßen eine geschlagene Stunde lang hinter ihren Funkgeräten, um jedem Schiffskommandanten klarzumachen, daß die direkte Verbindung mit dem Stützpunkt bis auf Widerruf unterbrochen werden müsse. Nur einen hat man offenbar nicht erreicht. Frasbur sprang auf.
    „Wovon redest du eigentlich?" Er wurde zornig. Korpel hatte offenbar mehr Schritte unternommen, als er geglaubt hatte. Und über keinen einzigen war er, Frasbur, lemurischer Tamrat, informiert worden.
    „Es wird Zeit, daß du mir endlich erklärst, was eigentlich hier vorgeht", fauchte er den
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