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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart
Autoren: Unbekannt
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Buckligen an.
    Korpel machte ein beleidigtes Gesicht.
    „Alles geschieht nur zu Ihrer Sicherheit, Hoher Herr", antwortete er mit einer Stimme, als wollte er anfangen zu weinen. „Ich mußte rasch handeln, sonst war es zu spät. Ich hatte keine Zeit, Sie über alles zu informieren. Sie waren beschäftigt."
    Frasbur empfand Mitleid mit ihm. Er hatte ihm Unrecht getan.
    „Ich habe nichts dagegen", sagte er einlenkend, „Aber jetzt haben wir Zeit, und du kannst mir alles erklären." Korpel sprudelte hervor: „Es war von Anfang an klar, daß dieser Stützpunkt das Ziel des Terraners sein mußte. Er kommt hierher, um das Zeitgeheimnis zu entschleiern. Deswegen ließ ich den Stützpunkt in ein Ultrarotfeld hüllen. Ich wollte genau wissen, an welcher Stelle der Fremde in den Stützpunkt eindrang."
    „Nun, das weißt du doch, oder nicht?" unterbrach ihn Frasbur. „Das Aufnahmegerät zeigte dir die Stelle."
    „Eine Stelle, ja. Aber der Terraner kam nicht herunter. Der Wellenfluß wurde nur auf einer ganz schmalen Bahn unterbrochen - viel schmäler als ein menschlicher Körper. Also muß der Fremde die Falle gespürt haben. Er zog sich rasch wieder zurück. Damit rechnete ich."
    „Womit?" fragte Frasbur verblüfft. „Damit, daß er das Ultrafeld spüren könnte. Versetzen Sie sich in die Lage des terranischen Kommandanten. Er befehligt eine Menge Leute, und jeden davon könnte er nach Kahalo schicken. Aber unter all seinen Männern gibt es nur zwei, die schon einmal hier waren und sich hier auskennen. Also schickt er natürlich diese zwei. Das ist logisch, nicht wahr?"
    Frasbur nickte zustimmend, „Beide sind Männer mit ganz besonderen Fähigkeiten. Sie können auf Funkstrahlen reisen, also müssen sie auch eine Möglichkeit haben, Funkstrahlen zu spüren.
    Ultrarotwellen sind im Prinzip dasselbe wie Funkwellen. Deswegen rechnete ich damit, daß der Eindringling das Feld rechtzeitig spüren und zurückweichen würde. Es blieb ihm dann nur eine einzige Möglichkeit. Er mußte warten, bis ein Fahrzeug zur Landung ansetzte, und sich dicht neben diesem Fahrzeug durch das Feld schmuggeln. Nur so konnte er verhindern, ein Warnsignal auszulösen."
    „Aha, ich verstehe", warf Frasbur ein. „Auf diese Weise wären Zeit und Ort seines Eindringens genau bestimmt, und du hättest ihn leicht unschädlich machen können,"
    „Ganz richtig. Ich überzeugte Admiral Hakhat davon, daß während der nächsten Stunden Funksprüche weder abgesandt, noch empfangen werden dürften. Denn jeder Funkspruch bietet dem Terraner eine Möglichkeit, das Ultrarotfeld unbemerkt zu durchdringen.
    Nach Sonnenuntergang wurden die meisten Leute, die auf dem Stützpunkt Dienst hatten, abgelöst. Eine der Ablosungen hatte den Befehl zur Funkstille entweder nicht erhalten oder falsch verstanden. Er setzte sich hinter sein Funkgerät und führte ein langes Gespräch mit einem Kollegen an Bord eines der Raumschiffe."
    „Mit anderen Worten", ergänzte Frasbur, „der Terraner erhielt eine bequeme Möglichkeit, unbemerkt in den Stützpunkt einzudringen."
    „Das ist es", bestätigte Korpel grimmig.
    Frasbur wandte sich dem Bildschirm zu. Die Arme auf dem Rücken verschränkt, stand er eine Zeitlang reglos, in tiefes Nachdenken versunken. Dann drehte er sich mit einem Ruck wieder um. Der Ausdruck langweiliger Gleichgültigkeit, den er sonst zur Schau trug, war von seinem Gesicht verschwunden. Er wirkte ernst und erregt.
    „Empfiehl Admiral Hakhat, den ungehorsamen Funker an Bord eines Patrouillenschiffs zu versetzen!"
    Korpel lachte häßlich. „Eine vorzügliche Idee. Auf diese Weise hätte er eine Lebenserwartung von ungefähr fünfzehn Tagen. Die Haluter machen mit solchen Einheiten kurzen Prozeß. Nur fürchte ich, Hakhat wird in diesem Fall nicht auf mich hören."
    „Dann sage dem Admiral", brüllte Frasbur, plötzlich außer sich vor Zorn, „daß ich ihm befehlen werde, den Mann zu erschießen, wenn er auf deinen Vorschlag nicht eingeht."
    „Ganz recht", bemerkte Korpel halblaut und mehr zu sich selbst. „So geht's vielleicht."
    Er wollte gehen. Frasbur hielt ihn zurück.
    „Halt! Ich will noch mehr wissen. Hat sich mit diesen Vorsichtsmaßnahmen deine Genialität erschöpft?"
    Korpel verzog das häßliche Gesicht zu einer Grimasse.
    „0 nein. Ich habe eine Reihe von Alternativplänen. Der erste tritt sofort in Wirkung, und wenn der Terraner kein Zauberer ist, dann wird er binnen drei Stunden in einer Falle sitzen, aus der ihn keiner mehr
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