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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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tun. Plötzlich schlang sie die Arme um meinen Hals. Ich machte mich sanft frei, drückte ihr noch einmal die Hände und huschte hinaus.
    In meiner Kabine angekommen, kleidete ich mich hastig an und überlegte alles noch einmal. Leider hatte ich keine Waffe mehr. Die Pistole hatte ich gestern verloren. Das war ein kritischer Punkt.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach meine Gedankengänge. Es war Pinky.
    »Bist du f.ertig, Jerry? Es geht los!«
    »Sofort, Pinky!«
    Als er verschwunden war, nahm ich meinen Dienstausweis und verstaute ihn in meiner Brieftasche.
    Der andere Ausweis sowie der in Leder gefasste blaugoldene Stern, lag ja noch immer im Miami-Büro des FBI. Von jetzt an musste ich aber jederzeit in der Lage sein, mich auszuweisen.
    So vorbereitet, ging ich an Deck. Pinky wartete schon auf mich. Daniel Sherman stand zwischen Howard und Keith. Man hatte ihm die Fesseln abgenommen, und er sah ziemlich erbärmlich aus. Ist ja auch ein verdammt unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass man den folgenden Abend nicht mehr erlebt. Ich würde ihn kaum vor seinem Schicksal bewahren können.
    Wir kletterten in die Jolle, die an der Strickleiter festgemacht hatte, und Howard und Keith legten sich in die Riemen. Als wir ablegten, sah ich noch einmal nach oben.
    Norma stand an der Reling und winkte mir verstohlen zu. Ich nickte unmerklich und sah dann zum Strand hinüber.
    Wenn Normas Reuegefühle nur gespielt waren, konnte es passieren, dass ich Daniel auf seinem letzten Weg Gesellschaft leistete. Hinter dem Bootshaus stand der Cadillac.
    »Fahr du, Jerry! Den Weg kennst du ja. Ich setze mich zu Daniel, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt.«
    Pinky begleitete seine Worte mit einem kalten Grinsen. Ich klemmte mich hinter das Steuer, während die beiden im Fond Platz nahmen. Dann ging es los.
    Drei Stunden später steuerte ich den Caddy durch das Tor der Pereira-Villa. Von einer Überwachung war nichts zu merken. Hoffentlich hatte ich mich in Norma nicht getäuscht.
    Maury Gertsman empfing uns und geleitete uns zum Lift, der uns ins 1. Stockwerk brachte.
    Als wir durch die gläserne Schiebetür auf die Terrasse traten, sah ich auf dem gegenüberliegenden, erhöhten Flachdach einen Hubschrauber stehen. Wenn sie den Transport damit durchführen wollten, sah es aber trübe aus. Himmel, mit der Möglichkeit, hatte ich gar nicht gerechnet.
    Wir trabten wieder über den schaukelnden Bambussteg. Beim Tageslicht konnte ich mich davon überzeugen, dass die Haifisch-Story kein Trick war. Ziemlich in der Mitte tummelten sich zwei der Biester. Ihre Dreieckflossen durchpflügten das Wasser und tauchten wieder unter. In einer Ecke konnte ich die Schatten der beiden anderen Fische ausmachen.
    Maury führte uns in Pereiras Salon und zog sich dann diskret zurück. Ramon bot uns Whisky und Zigaretten an und plauderte dabei über das schöne Wetter. Daniel würdigte er keines Blickes. Dann kam er auf den Transport zu sprechen.
    »Zu deiner Orientierung sei gesagt, Jerry, dass sich unser Heroinversteck in einem romantischen Winkel der Everglades befindet. Durch besondere Umstände, die du ja kennst, müssen wir die Ware verlagern. Ihr fliegt mit dem Hubschrauber bis zum Südzipfel des Lake Okeechobee. Dort wartet ein Motorboot, mit dem ihr das Versteck erreicht. Ihr nehmt die Ware an Bord und ladet sie später in den Hubschrauber um. Bis wir ein neues Versteck ausbaldowert haben, lagern wir das Heroin hier. Pinky hat den Wunsch geäußert, selbst mitzufliegen. Außerdem gebe ich dir Maury Gertsman und Gil Doud mit. Alles klar?«
    Ich nickte. »Wer fliegt die Mühle?«
    »Maury. Er hat einen Flugschein und fungiert bei mir als Privatpilot.«
    Er stand auf und gab uns ein Zeichen, ihm zu folgen. Während Pinky den völlig gebrochenen Daniel auf die Terrasse hinausführte, stiegen wir in den Lift und fuhren ein kleines Stück höher. Ein paar Stufen führten zum Dach. Maury und Gil hantierten noch an der Maschine herum.
    Pereira nahm meinen Arm und steuerte auf das flache Mäuerchen zu, welches das Dach begrenzte. Mit dem Finger wies er nach unten auf die Terrasse, wo Pinky und Daniel standen.
    »Nun pass genau auf, Jerry. Bei uns herrscht eiserne Disziplin. Sie ist ein Teil der Gewähr für absolute Sicherheit. Wer sich nicht einordnet, wird bestraft. Bei Verrat gibt es nur den Tod. Daniel hat sich hinter unserem Rücken mit der Murphy-Gang aus Chicago verbündet. Er wollte der Konkurrenz unser Heroinversteck verraten, um sich anschließend
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