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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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»Schon gut, Pinky. Ja, ich habe Dave den Auftrag gegeben, Jerry umzulegen.«
    »Mit welchem Recht?«, fragte Pereiras Henker.
    »Ich… ich traute ihm nicht über den Weg.«
    Pinky Reynolds stieß ihm die Pistole gegen die Brust, sodass er in seinen Liegestuhl plumpste.
    »Du Narr, du sprichst von Misstrauen? Ausgerechnet du? Wer hat denn hinter dem Rücken der Organisation mit der Murphy-Gang verhandelt, he? Du warst es, Daniel Sherman! Du hast Pereiras Einfluss unterschätzt. Dachtest wohl, Frisco liegt weit vom Schuss?«
    »Pinky, ich schwöre dir, ich…«
    Reynolds stieß ihm den Lauf der Waffe in die Rippen.
    »Hast du ihnen gesagt, wo wir das Heroin lagern?«
    »Nein«, wimmerte Daniel.
    Mit Mühe und Not gelang es mir, Howard Christie und Keith Bannion zurückzuhalten. Wenn sie ihn in die Finger bekommen hätten, wäre eine Beerdigung fällig gewesen.
    Endlich ließ Reynolds von ihm ab. Er befahl Hank Burber und Ralph Thomsen, ihren ehemaligen Boss zu fesseln und ließ ihn dann in eine Kabine einschließen.
    Als sie wieder an Deck kamen, lag er lässig ausgestreckt in seinem Liegestuhl. Seine Blicke glitten prüfend über jeden einzelnen von uns.
    »Das Syndikat hat Daniel Sherman zum Tode verurteilt. Das Urteil wird morgen in Key West vollstreckt. Ich bin befugt, Jerry Stacy mit sofortiger Wirkung an die Spitze der Miami-Gruppe zu stellen. Hat jemand Ein wände?«
    Ein allgemeines Kopfschütteln war die stumme Antwort. Reynolds nahm es lächelnd zur Kenntnis. Dann sah er mich an.
    »Wir fahren morgen früh nach Key West. Shermans Verrat hat es notwendig gemacht, dass wir unser Heroinlager vorerst verlegen. Du wirst den Transport begleiten, Jerry. Alles Weitere besprechen wir noch mit Pereira.«
    »All right, Pinky.«
    Ein seltsames Gefühl durchströmte mich. Es war geschafft. Was ich nie für möglich gehalten hätte, war nun eingetreten. Ich war der Boss der Miami-Gang geworden. Nun würde ich also auch erfahren, wo man die ungeheuren Rauschgiftmengen lagerte. Wenn ich das erst einmal wusste, konnten wir zuschlagen.
    Die Tage des Syndikats waren gezählt.
    ***
    Am nächsten Morgen schlief noch alles, als ich auf den Gang hinausschlüpfte und zu Normas Kabine ging. Leise klopfte ich an ihre Tür. Endlich rührte sich drinnen etwas. Verschlafen öffnete sie die Tür.
    Als sie mich sah, wurde sie im Nu munter und zog mich rasch hinein.
    »Jerry? Ist etwas passiert?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht, Norma, aber die Situation spitzt sich rapide zu. Du weißt ja, dass ich mit Pinky Reynolds nach Key West fahre, um anschließend den Herointransport zu begleiten. Ich habe keine Ahnung, wie die Sache vor sich gehen soll. Meiner Meinung nach steht und fällt ihr Geschäft mit den vorhandenen Beständen. Ich habe heute Nacht eine Skizze von Pereiras Villa angefertigt. Außerdem enthält mein Brief genaue Instruktionen für meine Kollegen vom FBI. Du musst dieses Schreiben unter allen Umständen ins Dade County Court House bringen, Norma. Wie du es fertigbringst, ist deine Sache, aber alles hängt davon ab, dass der Brief seinen Empfänger erreicht. Frage nach Alex Golitzer oder Russ Matty!«
    Sie nickte. »Du kannst dich darauf verlassen, dass die Sache erledigt wird, Jerry.«
    Ich nahm ihre Hände. »Norma, du musst mir jetzt vertrauen, hörst du? Ich bin im Begriff, ein höllisch gefährliches Spiel zu wagen. Das FBI muss eine Beschattungsaktion größten Ausmaßes einleiten. Die Villa Pereiras muss schon vor meinem Eintreffen unter Beobachtung stehen. Wenn wir zu dem versteckten Heroinlager fahren, muss man uns folgen. Sowie wir die uns noch unbekannte Stelle erreicht haben, nehmen wir die Transporteure hoch. Ich kehre dann zu dem ahnungslosen Pereira zurück und schnappe ihn mir. Dabei müssen mir die versteckten Kollegen helfen. Wenn das geschafft ist, genügt ein Ferngespräch hierher, und die Jacht wird eingekreist. Wenn du den Brief übergibst, legst du sofort ein Geständnis ab und lässt dich inhaftieren.«
    Sie nickte stumm.
    Ich fuhr fort: »Norma, es geht nicht anders, du musst das verstehen. Dein Einsatz rettet dir das Leben, denke bitte daran!«
    »Schon gut, Jerry.«
    Draußen auf dem Flur wurden Schritte laut. Sie gingen aber vorbei, und es wurde wieder ruhig. Ich musste Zusehen, dass ich in meine Kabine zurückkam, damit sie nicht noch im letzten Augenblick stutzig wurden.
    Über Normas Gesicht rannen Tränen. Ich ahnte, wie es in ihr aussah, aber mehr konnte ich wirklich nicht für sie
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