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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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höllisch gefährliches Pflaster.«
    Nach diesen Worten drehte er sieh um und ging zu seinem Tisch zurück. Dort setzte er sich, als wenn nichts geschehen wäre. Für heute hatte er wohl genug Stoff zum Nachdenken.
    Die Gesellschaft von Tuffy löste sich langsam auf. Etwas zu früh für meine Begriffe, denn das Nachtleben begann ja erst. Tuffy blieb mit zwei Freunden und drei jungen Mädchen allein zurück. Sechs Männer waren hinausgegangen, und wir wußten genau, was das zu bedeuten hatte.
    Phil grinste.
    »Falls etwas schiefgehen sollte, schöne Grüße an die Jungens und den Chef. Dir wünsche ich Hals- und Beinbruch.«
    »Okay, alter Junge«, antwortete ich und winkte einen Tablett-Gaucho heran. Nachdem wir bezahlt hatten, winkten wir Tuffy freundlich zu und gingen zum Ausgang. Als wir auf die Straße traten, regnete es. Wir gingen ein Stück die Sullivan Street entlang, bis zu der Stelle, wo ich den Jaguar geparkt hatte. Dabei kamen wir an einem roten Buick vorbei, dessen Nummernschilder total verschmutzt waren. In ihm saßen drei Mann. Ich fuhr langsam an. Als wir an dem Buick vorbei waren, scherte er aus und setzte sich hinter uns.
    Ich folgte der Sullivan Street bis West 4th Street und bog am Washington Square rechts ein. Dann trat ich das Gaspedal durch. Auch der hinter uns liegende Buick beschleunigte sein Tempo.
    Und dann ging alles blitzschnell. Sie wollten Klapp-Toast mit uns spielen. An der Kreuzung Washington Square South und Broadway schoß ein Packard von rechts heran und bremste etwa 15 Yard voir uns ab. Gleichzeitig heulte der Motor des hinter mir fahrenden Buick auf. Ich schrie »Festhalten!« und trat ruckartig auf die Bremse. Auf dem regennassen Asphalt schleuderte der Jaguar sofort mit dem Heck nach rechts. Das ist ein Trick, den wir hundertmal geilbt hatten. Aus der Schleuderbewegung heraus nahm ich den Fuß Von der Bremse und gab Vollgas. Der Wagen schoß nach vorn. Aber die tückische Glätte machte mir einen Strich durch die Rechnung. Während der Buick mit donnerndem Getöse in den Packard krachte, machte sich auch mein Jaguar selbständig. Ich konnte ihn nicht mehr auf der Straße halten, sondern rauschte über die Grünanlage des Washington Square und genau auf das Garibaldi-Denkmal zu. Kurz davor bekam ich ihn zum Stehen. Der alte Freiheitskämpfer auf seinem Sockel verzog keine Miene. Um uns herum war ein Riesengeschrei. Es waren erschrockene Passanten und die in dem zertrümmerten Packard eingeklemmten Gangster. Es konnte einem durch Mark und Bein gehen, aber in diesem Augenblick begann der Feuerzauber. Die beiden im Fond des Buick sitzenden Gangster waren rechtzeitig herausgesprungen und stürmten auf uns zu. Wir gingen hinter dem Garibaldi-Denkmal in Deckung und holten unsere Dienstwaffen hervor. Die Gangster schlugen sich in die Büsche und eröffneten das Feuer.
    Die Projektile knallten gegen den Steinsockel und schwirrten als Querschläger in alle Richtungen. Wenn wir Glück hatten, konnten wir es bis zum Eintreffen der Cops aushalten. Irgendwer würde sie schon alarmieren.
    Dann hörten wir die Sirenen. Es waren zwei Patrol-Cars und ein Ambulanzwagen. Die Gangster stellten das Feuer ein. Wir warteten noch einen Moment und verließen dann vorsichtig unsere Deckung. Es blieb alles ruhig. Sie waren getürmt, und uns war es ziemlich egal. Die vier Gangster, die es bei dem unfreiwilligen Zusammenstoß erwischt hatte, genügten uns vorerst vollkommen. Damit war Tuffys Streitmacht schon erheblich geschwächt.
    Wir gingen zu den Cops hinüber und wiesen uns aus. Dann erklärten wir ihnen die ganze Geschichte und baten sie, die verletzten Gangster ins Krankenhaus zu bringen und nach ihrer Genesung ins FBI.-Distriktsgebäude zu überführen. Die erste Runde im Kampf gegen Tuffy Johnson war an uns gegangen.
    Wir bestiegen den Jaguar und fuhren in Richtung Heimat. Ich setzte Phil vor seiner Haustür ab und fuhr dann weiter. Dabei fielen mir schon wieder ein paar Scheinwerfer im Rückspiegel auf. Hatte Tuffy noch eine Überraschung parat?
    Ich fuhr an die rechte Straßenseite heran und stieg aus. Dann ging ich auf einen Zigarettenautomaten zu und zog mir eine Packung. Meine Handlung kam für sie überraschend. Dann allerdings gründlich. Sie stoppten ab und legten den Rückwärtsgang ein. Als sie auf meiner Höhe waren, klirrte die hintere Scheibe. Ich sah den matten Lauf der Tommy-Gun und schlitterte mit einem Hechtsprung hinter einen parkenden Ford.
    Es gab ein ganz hübsches Konzert.
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