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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schüttelte langsam den Kopf und bleckte die Zähne. Deutlich war es ihr anzusehen, wie sie mit sich rang. Ihre Liebe gegen den Mordbefehl in ihrem Inneren.
    Gryf rührte sich nicht. Er wollte sie ihren Kampf allein austragen lassen in der Hoffnung, daß sie sich von sich aus richtig entschied.
    Das war ein Fehler.
    Dadurch, daß er ruhig stehenblieb, bot er ein gutes Ziel.
    Ein losgerissenes Stuhlbein flog ihm an den Kopf.
    Besinnungslos brach der Druide zusammen.
    ***
    Zamorra sah Gryf sich auflösen und wußte, daß der sich um Nicole kümmerte. Blitzschnell bückte sich der Parapsychologe und riß das Schwert wieder vom Boden hoch. Doch im gleichen Moment sprang ihn der Dämonensauger an. Er rempelte Zamorra zu Boden. Der Professor stürzte gegen einen Tisch und riß den um. Als er das Schwert gegen den Dämonensauger einsetzen wollte, machte das sich selbständig und drehte sich ihm aus der Hand.
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte gehofft, es einsetzen zu können, aber offenbar war der Seitenwechsel doch noch nicht so perfekt! Das Schwert diente nach wie vor der Finsternis!
    Zu Zamorras Glück kam der Sauger nicht auf die Idee, Gwajyur seinerseits gegen Zamorra einzusetzen. Aber auch so war es schon schlimm genug. Der Sauger erwischte Zamorra. Der Professor sah Sterne und war für Sekunden ausgeschaltet. Er sah nur durch Schleier. Als er sich erheben wollte, durchfuhr ihn ein böser Schmerz, und dunkle Ringe tanzten vor seinen Augen.
    Er kam nicht hoch. Der Schlag hatte einen Nerv getroffen. Bis der sich beruhigte, dauerte es seine Zeit. Damit war Zamorra ausgeschaltet.
    Er sah wie durch Schleier, wie der Sauger einen Stuhl zertrümmerte und das losgerissene Bein schleuderte. Gryf ging zu Boden.
    Das Pulver! durchfuhr es Zamorra. Wie sollte er an das Pulver herankommen? Wenn er es dem Unheimlichen an den Kopf schleudern konnte…
    Jede Bewegung fiel ihm schwer. Er schaffte es kaum, den winzigen Beutel aus der Tasche zu holen. Zum Öffnen brauchte er beide Hände, konnte sich nicht mehr abstützen und schlug rücklings auf den Holzboden. Wenn ihm der Dämonensauger nur genug Zeit ließ…
    Der Sauger stapfte zu Gryf hinüber. Er hielt ein weiteres Stuhlbein in der Hand, hielt es sich vors Gesicht und biß zu. Die Späne flogen. Mit seinen Zähnen spitzte der Sauger das Holz an!
    »Ein Vampirjäger bist du«, knurrte er in grimmiger Zufriedenheit. »Wie viele hast du gepfählt? Nun, man sagt, auch ein Nicht-Vampir müsse sterben, wenn man ihm einen Pfahl ins Herz schlägt…«
    Zamorra nahm es wie durch einen Schleier wahr. Der Dämonenjäger wollte Gryf töten, wie man einen Vampir tötet!
    Er bückte sich, legte sich den bewußtlosen Druiden zurecht und hob den Pfahl.
    Da hatte Zamorra den kleinen Lederbeutel mit dem Pulver offen. Er stemmte sich mühsam hoch, hob die Hand, sammelte Kraft, um das Pulver zu schleudern.
    »Nein«, stieß Rany in diesem Moment hervor. »Nicht Gryf! Ihn wirst du nicht töten! Ich verbiete es dir!«
    Der Dämonensauger hielt in der Bewegung inne. Er lachte heiser. »Was bildest du dir ein? Du hast mir zu gehorchen, nicht ich dir! Du wirst mich nicht daran hindern, ihn zu töten!«
    »Aber ich«, krächzte Zamorra und schleuderte das Pulver.
    Es war der Moment, in dem Rany einen wilden Sprung machte und sich auf das Schwert Gwajyur warf. Dabei kreuzte sie die Flugbahn des Pulverbeutels, prallte mit ihm zusammen und wurde von dem magischen Zauberstaub überschüttet!
    Zamorra glaubte, in einen Abgrund zu stürzen. Ging denn in dieser Nacht alles schief?
    Rany Blescy schrie gellend, aber schreiend riß sie das Schwert hoch und wirbelte damit herum. Der Dämonensauger ahnte die Gefahr und holte mit dem Holzpfahl aus, um die Angreiferin aufzuhalten, aber er war diesmal nicht schnell genug. Die Schwertklinge pfiff durch die Luft und schlug ihm den Kopf ab. Lautlos brach der Dämonensauger zusammen. Rany stolperte über ihn hinweg und kam neben Gryf zu liegen. Das Schwert entfiel ihrer kraftlos werdenden Hand.
    Dem Parapsychologen, der sich halb aufgerichtet hatte, bot sich ein grausiges Bild.
    Eine zu Staub zerfallende Hand kroch streichelnd über Gryfs Gesicht.
    »Ich liebe dich… Meine Liebe konnte er mit dem Vampirkeim nicht töten… Gryf…«
    Die geflüsterten Worte verwehten.
    Rany Blescy zerfiel zu Staub.
    ***
    Der Wirt polterte herein. »Was ist das denn hier für ein verdammter Lärm?« brüllte er.
    Dann erst erfaßte er die Szene. Sah die gefesselte Nicole. Den
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