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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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packte zu und riß Jacke und Hemd des Parapsychologen auf. Zamorra trat zu, aber der Vampir zuckte nur einmal kurz zusammen. Seine Hand drückte so fest zu, daß Zamorra aufschrie. Er glaubte, seine Schulter müßte unter den Fingern des Dämons zermalmt werden. Blescy riß das Maul auf und brachte seine langen Zähne an Zamorras Hals.
    Dann schnappten die Zähne des Vampirs zu.
    ***
    Nicole hielt es nicht mehr aus. Sie warf sich eine dunkle Lederjacke über, verließ das Zimmer und schloß ab. Sie mußte hinaus. Hier im Hotel fiel ihr der Himmel auf den Kopf. Ihre Angst um Zamorra und um das Gelingen der Mission trieb sie hinaus.
    Vielleicht fand sie sie und konnte ihnen helfen.
    Unten im Pub befand sich niemand mehr. Der Wirt hatte längst Kasse gemacht, die Getränke unter Verschluß gebracht und sich zurückgezogen. Die Stühle standen auf den Tischen. Am nächsten Morgen brauchte nur kurz naß aufgewischt zu werden, und die Gaststube war wieder zu benutzen.
    Nicole ging zur Tür. Sie war nicht verschlossen. Wozu auch? In Pidfarne hielt sich eben jeder an die Polizeistunde, und nur Hotelgäste gingen dann noch ein und aus.
    So wie Nicole.
    Sie trat ins Freie und lauschte.
    Das Dorf schlief. Nur hier und da brannte noch eine spärlich leuchtende Straßenlampe. Die Fenster der Häuser waren abgedunkelt. Ein leichter Wind ging durch die Straßen. Laub raschelte.
    Kein Laut…
    Nicole fühlte das Unbehagen deutlicher denn je. Die Stille gefiel ihr nicht.
    Plötzlich ertönte ein Schmerzensschrei, ein paar Straßen weiter! Nicole erschrak. Das war Zamorras Stimme!
    Wurde da gekämpft?
    Sie mußte hin. Sie wußte auch die Richtung. Das Haus der Rany Blescy. Es war auch kaum anders zu erwarten gewesen…
    Nicole spurtete los.
    Sie kam gerade fünf, sechs Meter weit. Dann schoß eine Gestalt hinter einem parkenden Kleinwagen hervor und sprang sie kraftvoll an. Nicole stürzte. Instinktiv packte sie zu, hielt sich an dem Angreifer fest und riß ihn mit zu Boden. Eine heranfliegende Faust konnte sie mit beiden Händen stoppen, ließ ihr Knie hochschnellen und katapultierte den Gegner über sich hinweg.
    Gewandt wie eine Katze kam sie wieder auf die Beine. Aber der Angreifer war nicht langsamer und stand auch bereits wieder. Nicole empfing ihn mit einem neuerlichen Fußtritt und erkannte jetzt erst, daß es sich um eine Frau handelte.
    Rany Blescy!
    Die Dämonin wich dem Tritt aus, unterlief Nicole förmlich und schleuderte sie zu Boden. Dann lag sie über der Französin. Nicole versuchte, sie abzuwerfen, schlug, trat, riß. Stoff wurde zerfetzt. Eine lange Schramme zog sich durch das Gesicht der Dämonin. Dann fegte deren Faust heran, durchbrach Nicoles Deckung und betäubte sie.
    Rany Blescy erhob sich und zerrte die bewußtlose Nicole mit sich ins Gasthaus. Sie zeigte keine Erschöpfung nach dem heftigen Kampf, aber auch keinen Triumph. Ihr Gesicht blieb völlig ausdruckslos.
    Sie hatte ja nur auf Befehle gehandelt.
    Der Befehlsgeber aber lauerte unerkannt im Hintergrund…
    ***
    Gryf hatte sich nach seinem Rückzug etwas Zeit genommen. Er wußte, daß Zamorra sich für ein paar Sekunden auch waffenlos halten konnte. Gryf sammelte seine Kräfte und begann, den Silberstab zu präparieren. Mit der konzentrierten Kraft seiner Gedanken zwang er ihn, zur Vampirwaffe zu werden.
    Das Silber glühte förmlich. Ein heller Schein ging von ihm aus.
    Dann sprang Gryf wieder.
    Unmittelbar hinter Colin Blescy wurde er wieder existent. Blescy hielt Zamorra fest und wollte gerade zubeißen!
    Gryf zögerte keine Sekunde.
    Er stieß mit dem Stab zu, um ihn dem Vampir durchs Herz zu bohren. Wie ein Eichenpflock einen anderen Vampir tötete, so mußte dieser durch den Silberstab fallen.
    Die Vampirzähne schnappten zu!
    Krachten leer aufeinander! Der Stoß brachte Blescy aus dem Gleichgewicht, und er verfehlte Zamorras Halsschlagader um Zentimeter. Wütend brüllte er auf. Der Stab wurde Gryf mit einem Ruck aus den Händen gerissen, als Blescy sich drehte.
    Gryf glaubte, in einen Abgrund zu stürzen.
    Blescy zerfiel nicht zu Staub!
    Der aufgeladene Silberstab steckte in seinem Herzen, aber das machte dem Ungeheuer gar nichts aus! Blescy starrte Gryf an. Zamorra hatte er im Augenblick vergessen. Wie ein gereizter Stier ging er den neuen Gegner an.
    Tappend und schwer aufstampfend kam er auf den Druiden zu, der Schritt für Schritt zurückwich und nicht fassen konnte, was er sah.
    War der Vampir denn unbesiegbar?
    Blescy streckte die Hände
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