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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überlebt.
    Dann erst ging ihm auf, was es wirklich bedeutete.
    »Du auch, Rany? Das darf nicht wahr sein! Komm, nimm das verflixte Karnevalsgebiß aus dem Mund. Und binde Nicole los.«
    Er ging an Zamorra vorbei auf die Gefesselte zu.
    Da sprach die Vampirin.
    »Es ist kein Scherz, Gryf. Die Zähne sind echt. Bleib stehen! Das hier - ist eine Falle !«
    Gryf verharrte jäh in der Bewegung.
    Zamorras Hand umklammerte den Schwertgriff fester.
    Was sollte das? Warum warnte die Vampirin vor der Falle?
    »Eine Falle? Du bist verrückt«, sagte Gryf. »Ja, das ist es. Du bist ein wenig durcheinander. Denn wenn du diese Falle aufgestellt hättest, würdest du uns doch nicht davor warnen. Komm, lassen wir das Spielchen.« Er machte Anstalten, weiter auf Nicole zuzugehen.
    Ein Zischlaut der Blescy ließ ihn zusammenfahren.
    »Flieh, Gryf, solange du noch kannst«, hauchte sie.
    Gryf schüttelte sich.
    Zamorra fühlte einen leichten Windhauch hinter sich. Er fuhr herum.
    Brüllend lachte der Dämonensauger!
    »Ausgespielt!« schrie er. Er füllte die Tür mit seiner ganzen Breite aus. »Ausgespielt, Dämonenjäger! Jetzt seid ihr dran!«
    ***
    Zamorra wich zurück in den Innenraum der Gaststätte, um Platz zu gewinnen. Er starrte den dunkel gekleideten Hünen abschätzend an, versuchte, dessen Reaktionen vorauszuberechnen. Der Dämonensauger betrat den Pub jetzt.
    Gryf hob den Silberstab.
    Der Dämonensauger sah es. »Keine Tricks«, warnte er. »Oder eure Gespielin stirbt!« Er deutete auf Nicole.
    Mit einem schnellen Sprung war Rany Blescy bei Nicole und legte ihr die Hände um den Hals.
    »Rany«, flüsterte Gryf. »Tu es nicht! Du bist auf unserer Seite!«
    Der Dämonensauger hob die Brauen. »Jetzt nicht mehr«, sagte er.
    Rany Blescy schwieg. Aber sie löste sich auch nicht von Nicole.
    »Legt die Waffen ab«, befahl der Unheimliche. »Sofort!«
    Gryf wechselte einen schnellen Blick mit Zamorra. Der ließ Gwajyur fallen. Es schepperte laut.
    Da schob Gryf seinen Silberstab auf Kugelschreiberlänge zusammen und wollte ihn in der Jackentasche verstauen.
    »Ablegen, nicht einstecken!« drohte der Dämonensauger.
    Gryf gehorchte schulterzuckend. »Und was nun?« fragte er.
    »Nun befasse ich mich mit euch.«
    »Man sagt, daß du nur an Dämonenblut interessiert bist«, sagte Gryf. »Wir sind aber keine Dämonen.«
    Der Sauger kicherte. »Ich weiß. Aber mit euch habe ich ja auch etwas anderes vor. Ich will euch nur ein wenig töten.«
    Zamorra spannte die Muskeln. Wenn er es schaffte, den Dämonensauger so zu treffen, daß die Zähne brachen. Mit einem schnellen Taekwon-Do-Tritt…
    »Laß es«, knurrte der Sauger. »Du hast keine Chancen. Komm langsam her!«
    Das war grausam! Der Dämonensauger machte sich nicht die Arbeit, zu seinem Opfer zu gehen! Er befahl dem Todgeweihten, zu seinem Mörder zu kommen!
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Du mußt mich holen«, sagte er ruhig.
    »Denk an die Frau. Sie stirbt, wenn du nicht gehorchst.«
    »Ich glaube dir nicht. Du wirst sie so oder so umbringen«, sagte Zamorra.
    Der Dämonensauger streckte die Hand aus. »Fang an«, befahl er.
    Der Befehl war an Rany gerichtet. Und die ehemalige Dämonin gehorchte!
    Nicoles Augen weiteten sich.
    Im gleichen Moment überstürzte sich alles.
    ***
    Gryf sprang.
    Er machte einen Schritt vorwärts und leitete damit und mit seinem Gedankenbefehl den zeitlosen Sprung ein. Gleichzeitig fühlte er, daß er es kein weiteres Mal schaffen konnte. Er hatte sich magisch verausgabt, und körperlich war er inzwischen von den Kämpfen auch schon ziemlich ausgelaugt. Viel mehr konnte er sich nicht mehr zumuten, wenn er nicht einen totalen Zusammenbruch riskieren wollte.
    Aber er mußte kämpfen!
    Direkt neben Nicole und Rany tauchte er auf, die gerade zudrückte. Im Sprung war Gryf noch in der Vorwärtsbewegung und prallte gegen Rany. Das war geplant. Die Vampirin stürzte und riß dabei den Stuhl mit Nicole um. Gleichzeitig mußte sie aber loslassen, um ihren Sturz abzufangen. Ein krächzender Schmerzlaut entrann ihrer gequälten Kehle.
    Gryf schleuderte die ehemalige Dämonin zur Seite. Sie prallte mit dem Kopf gegen die Thekenverkleidung. Holz splitterte. Der Dämonin machte das nichts aus. Sie kam federnd wieder hoch und blieb in Angriffs Stellung stehen.
    »Flieh«, zischte sie kaum hörbar. »Ich will nicht, daß er dich tötet! Du kannst niemanden mehr retten, auch mich nicht! Aber ich liebe dich!«
    »Dann verschwinde du«, keuchte Gryf.
    Sie
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