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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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Cummon die Morphiumampulle?«, fragte Phil und versuchte damit, das Gespräch von einer anderen Seite her wieder in Gang zu bringen.
    »Keine Ahnung«, seufzte Moore.
    »Ist die Ampulle nach Fingerabdrücken abgesucht worden?«
    »Mir nicht bekannt.«
    »Seltsam«, brummte ich. »Cummon hat doch die Ampulle nicht selbst hergestellt. Von irgendwem muss er sie doch bekommen haben! Also müssten doch mindestens auch die Abdrücke dieses Mannes drauf sein, der sie Cummon gegeben hat.«
    »Der Lieferant, wenn ich ihn mal so nennen darf«, wandte der Captain ein. »kann ja Handschuhe getragen haben.«
    »Ja, das wäre eine Möglichkeit«, gab ich zu. »Was hat die Mordkommission eigentlich sonst noch ermittelt?«
    »Nichts weiter, als dass Cummon an der Stelle umgebracht wurde, wo er gefunden wurde. Und zwar höchstens eine halbe Stunde, bevor seine Leiche gefunden wurde.«
    »Also auf dem Platz, wo die ausrangierten Fahrzeuge der Autoselbstfahrer stehen?«
    »Ja. Cummon lag mit dem Gesicht auf der Sitzbank eines solchen Fahrzeuges, mit dem Oberkörper auf der Kühlerhaube.«
    »Mit einem Messer im Rücken. Der Stoß ging knapp unterhalb des Schulterblattes hindurch und traf das Herz. Der Arzt meinte, Cummon müsse sofort tot gewesen sein.«
    »Was fand man noch bei ihm?«
    Der Captain stieß einen bitteren Laut aus.
    »Cummons konnte ohne diese Dinger anscheinend nicht leben…«
    »Was für Dinger meinen Sie, Captain?«, fragte Phil gespannt.
    Moore stand auf und ging zum Fenster. Er blickte hinaus in die stürmische Winternacht. Draußen hörte man das Fauchen des Windes. Ab und zu wurden Schneeflocken gegen die Scheibe gewirbelt und schmolzen langsam. Der Captain malte mit dem Zeigefinger ein wirres Ornament auf die Scheibe.
    »Erdnüsse«, sagt er. »In der Manteltasche hatte er eine angebrochene Tüte Erdnüsse. Er aß sie für sein Leben gem.«
    ***
    Noch bevor wir uns von Captain Moore hatten verabschieden können, klopfte es an seine Tür und auf seine Aufforderung hin betraten zwei Männer in ziviler Kleidung das Zimmer. Sie waren beide zwischen 35 und 40 Jahre alt und hatten Alltagsgesichter, die durch nichts auffielen.
    Es waren Less Clifton und Johnny Harden, zwei von den vier Detectives, die zu Moores Revier gehören.
    Harden war es, der uns dann Interessantes erzählte: »Wir sind alle vier, ich meine uns vier Detectives hier von diesem Revier, also wir alle vier sind seit bestimmt schon neun oder zehn Monaten zu der Überzeugung gelangt, dass sich im Bereich unseres Reviers der Rauschgifthandel verstärkt hat. Wie gesagt: Wir können unsere Vermutung zwar nicht beweisen, aber wir sind ganz fest davon überzeugt, das wir trotzdem recht haben.«
    »Aber was hat das alles mit Cummons Tod zu tun?«, fragte Phil.
    »Wir können natürlich nicht mit Sicherheit sagen«, mischte sich Clifton ein, »dass es wirklich etwas mit Rays Tod zu tun hat. Wir nehmen es nur an. Aber lassen Sie Harden weitererzählen.«
    »Also wie gesagt«, fuhr Harden fort. »Wir waren überzeugt, dass sich in unserem Revierbereich der Rauschgifthandel verstärkt haben müsste. Natürlich versuchten wir, herauszufinden, weshalb und wo und durch welche Leute. Jeder von uns bekam ein Viertel des Revierbezirkes zugewiesen und schnüffelte bei jeder erdenklichen Gelegenheit dort herum. Wir taten das gewissermaßen nebenbei, wenn wir durch andere Fälle in diese oder jene Gegend des Reviers mussten. Es mag ungefähr eine Woche her sein, da hielten wir vier eine letzte Besprechung über dieses Thema ab. Jeder einzelne von uns musste zugeben, dass er nicht die leiseste Spur von Rauschgifthändlern in dem ihm zugewiesenen Abschnitt gefunden hatte.«
    »Demnach war also Ihre Vermutung doch falsch?«, fragte Captain Moore.
    »Nach unserem Ergebnis hätte man das annehmen sollen«, gab Harden zu. »Aber dennoch war das Gegenteil der Fall. Allein in den letzten sechs Wochen sind neun Fälle von Rauschgiftsucht bekannt geworden, ohne dass die Süchtigen uns einen Hinweis gaben. Demnach schien jedoch nur noch die Folgerung zu bleiben, dass der eigentliche Verkauf des Rauschgiftes außerhalb unseres Revierbezirkes vor sich gehen müsste. Das war der Standpunkt, den ich vortrug. Aber Ray Cummon klatschte sich plötzlich auf die Oberschenkel und rief laut: ›Ich hab’s, ich hab’s!‹ Wir sahen ihn reichlich verdattert an. Cummon gab die Erklärung für seinen plötzlichen Gefühlsausbruch: In dem Vergnügungspark von Coney Island, erläuterte er, waren
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