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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stöhnte auf, sank zur Seite. Da sah er, daß es nicht das Pflanzenmonster war, sondern Laury Garrick! Zamorra sprang auf, wich ein paar Meter zurück und ließ den Talisman über die Stellen gleiten, wo Laury ihn berührt hatte.
    Die Haut brannte teuflisch. Zamorra unterdrückte einen Aufschrei, aber er wußte, daß das reine Silber das Teuflische abtötete. Noch hatte der Keim sich nicht einfressen können, noch war er viel zu schwach. Zamorra nutzte die Chance, die weder Nicole noch Laury gehabt hatten.
    Er fragte sich, wie Laury es so schnell geschafft hatte, von Lyme Regis hierher zu kommen. Sicher, die Orte lagen alle nicht weit auseinander, und diese Stelle lag zwischen dem niedergebrannten Herrenhaus und Lyme Regis, aber dennoch grenzte es an ein Phänomen.
    Laury Garrick schnellte sich bereits wieder hoch. Ein Blick in ihre aufgerissenen Augen verriet Zamorra, daß sie restlos besessen war. Sie hatte keinen eigenen Willen mehr.
    Schon griff sie wieder an.
    Zamorra schrie einen neuen Bannspruch.
    Da schlug etwas gegen seine Kniekehlen. Er knickte ein, stürzte und sah, was ihn von hinten angriff: der Zweig eines niedrigen Stauches!
    So stark ist das Ungeheuer in ihr schon? fragte er sich erschrocken. Der grüne Tod in Laury konnte bereits andere Pflanzen steuern! Und ohne zu zögern setzte er diese Fähigkeit ein, um Zamorra zu überwinden!
    Er bekam seinen Bannspruch nicht zuende. Da war Laury bereits über ihm. Diesmal war sie zu schnell. Der betäubende Schlag traf Zamorra, ehe er die Bewegung überhaupt sah.
    Mit teuflischem Grinsen kauerte die Besessene über ihm. Aus ihrer rechten Hand wuchs ein langer Dorn hervor, einem Dolch ähnlich.
    »Diesmal«, zischte der grüne Tod verzerrt, »entgehst du mir nicht. Diesmal kommt dir kein schießwütiger Polizist zu Hilfe…«
    Der Dorn senkte sich auf Zamorras Brust, um das Herz zu durchbohren.
    ***
    Nicole achtete nicht auf ihre Umgebung. Sie lauschte nur, ob sie Zamorras Ruf vernehmen konnte.
    Plötzlich tauchte ein Schatten neben der Fahrertür auf. Arme zuckten durch das offene Fenster in den Wagen, griffen nach Nicole. Sie fuhr erschrocken herum, wurde aber bereits gepackt und auf die Gestalt zugezogen.
    Das Pflanzenmonster!
    Da war es, eine Mädchengestalt wie am Morgen zuvor auf dem riesigen Bild, von Blumen übersät. Aber ihre Arme waren fürchterliche Ranken, die sich um Nicoles Hals schlangen und sie aus dem Wagen zerren wollten.
    Sie schaffte es noch, kurz auf den Schalter zu schlagen, der die Fensterscheibe hochfahren ließ. Aber es ging nicht mehr ganz, da mußte sie loslassen. Immerhin reichte es, zu verhindern, daß sie aus dem Wagen gezerrt wurde.
    Sie versuchte mit der linken Hand, die Ranken von ihrem Hals zu lösen. Das Monster zischte bösartig und zerrte sie immer mehr gegen Fahrertür und halbgeschlossenes Fenster. Sie hatte keine Möglichkeit, den Würgegriff zu sprengen.
    Es gab nur noch eine Möglichkeit.
    Ihr Knie krachte hart gegen die Kunststoffverkleidung des Zündschlosses. Das Material splitterte. Nicole fühlte einen stechenden Schmerz im Knie, aber das war jetzt unwichtig. Mit der Hand tastete sie nach den Kabeln.
    Ahnte das Ungeheuer, was sie vorhatte?
    Bunte Flecke tanzten vor ihren Augen. Sie sah nichts mehr. Die Luft wurde ihr knapp, und der Schmerz drohte ihr die Besinnung zu nehmen. Blind tastete sie. Die Kabel glitten zwischen ihren Fingern hindurch. Endlich hatte sie sie, riß sie aus den Steckverbindungen.
    Das Pflanzenwesen keuchte und zischte, drückte noch stärker zu. Nicole wollte schreien, konnte es aber nicht. Sie riß mit aller Gewalt an den Kabeln. Hoffentlich hatte sie die richtigen, und hoffentlich waren sie lang genug! Sie stemmte sich gegen die Tür und schaffte es wider Erwarten, sich ein wenig vorzubeugen.
    Da berührten die freien Kabelenden einen der Pflanzententakel!
    Funken sprangen über.
    Der Kurzschluß entstand, der normalerweise den Wagen unter Umgehung des Zündschlüssels gestartet hätte. Hier verursachte er etwas anderes.
    Flammen!
    Brand!
    Der gründe Tod schrie und lockerte den Griff etwas, währen die Funken sich an den Arm-Ranken entlangtasteten. Nicole japste verzweifelt nach Luft. »Zamorra«, krächzte sie. »Zamorra, hilf mir! Es ist hier!«
    Wieder packte das Ungeheuer zu, diesmal fester als zuvor und mit einer mörderischen Wut. Nicole schwanden die Sinne.
    ***
    Zamorras Betäubung währte nur ein paar Sekunden. Es riß die Augen wieder auf und sah Laury Garrick über sich, die mit
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