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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unbedingt dafür garantieren, daß…«
    Zamorra nickte.
    »Schon gut«, sagte er. »Also kein Begrüßungskuß. Teufel auch… was machen wir jetzt mit dir?«
    Sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Wenn du es nicht weißt?«
    »Auf jeden Fall müssen wir es vernichten«, sagte Zamorra. »Und zwar, ohne dir Schaden zuzufügen. Wie fest sitzt es in dir?«
    Nicole erzählte es ihm. Der Polizist MacClany hörte kopfschüttelnd zu. Daß die Briten einen Spleen haben, jeder einzelne für sich, ist weltbekannt, und auch MacClany hatte seine kleinen Eigenheiten. Aber diese Franzosen waren ja richtiggehend verrückt. Ein Pflanzenmonster, das in einer hübschen jungen Frau steckte…
    Aber wie er diese Frau allein mit Geisteskräften geortet hatte, war schon eigenartig.
    MacClany beschloß, sich keine eigene Meinung dazu zu bilden. Aber er mischte sich schließlich doch in die Unterhaltung ein.
    »Ich will ja nicht zu aufdringlich erscheinen«, sagte er. »Aber ich denke, daß wir Wichtigeres zu tun haben, als hier herumzustehen und über Gartenbauprobleme zu reden. Da ist diese flüchtige Frau…«
    »Laury Garrick«, sagte Nicole. »Es war Laury Garrick. Der Himmel weiß, wie sie hierher kam…«
    »Wir müssen versuchen, sie zu finden«, sagte MacClany.
    »Tun Sie das«, bat Zamorra trocken. »Im Moment brauche ich Ihre Dienste nicht. Sie können zur Wache zurückfahren. Richten Sie Leutnant Spencer meine Empfehlungen und meinen allerherzlichsten Dank aus. Ich habe ja jetzt wieder einen Wagen.« Er klopfte auf das Blech des Jaguars.
    »Und Sie?« fragte MacClany verwirrt.
    »Ich werde jetzt versuchen, die Pflanze abzutöten. Aber das geht nicht hier. Steig ein, Nici.«
    Er schwang sich selbst ans Lenkrad. Nicole setzte sich vorsichtshalber nach hinten; falls sie wieder von dem grünen Tod überrascht wurde, wollte sie Zamorra nicht so ohne weiteres sofort behindern müssen können.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole.
    Zamorra lächelte. »Ich habe eine Idee. Wir fahren zum Beaminster Cottage…«
    ***
    »Bist du irre?« fragte Nicole von hinten, während der Jaguar dem Silberstreif am Osthimmel entgegensurrte. Die Morgendämmerung kam jetzt immer schneller. »Willst du das Böse auch ins Cottage bringen? Denke daran, daß ich im Moment eine große Gefahr darstelle! Du selbst kannst jeden Moment von mir angegriffen werden, ganz zu schweigen von Stephan Möbius, der sich noch weniger zu wehren weiß!«
    Zamorra schwieg.
    »Willst du das dem alten Mann antun?« fuhr Nicole fort. »Du weißt genau, daß er körperlich nicht so in Topform ist wie wir beide! Wenn ich gezwungen werde, ihn anzugreifen, ist er mir hilflos ausgeliefert!« Sie beugte sich über die Sitzlehne nach vorn.
    »Dir weniger; dem grünen Tod«, sagte Zamorra. »Wirst du wohl hinten bleiben?«
    Mit der freien Hand hob er das Sternrad und hielt es Nicole vors Gesicht. Sie reagierte nicht darauf. Zamorra wußte nicht, ob das ein gutes Zeichen war oder ob das Ungeheuer nur gelernt hatte, sich der Aura des silbernen Talismans anzupassen.
    Nicole sank auf die Rückbank zurück.
    »Ich weiß genau, welches Risiko ich eingehe«, sagte Zamorra ruhig.
    »Glaube ich dir nicht«, warnte Nicole.
    Aber Zamorra wußte, was er tun konnte und was nicht. Er verfolgte eine ganz bestimmte Absicht damit, Nicole zum Cottage zurückzubringen. Es war sogar die einzige Chance, die er sich einrichtete, sie ohne bleibende Schäden von dem Ungeheuer zu befreien.
    »Sag mal«, fragte er plötzlich, als in der Ferne bereits das Cottage auftauchte. »Hast du geistige Verbindung zum Ursprungs wesen und zu Laury Garrick, die ja immerhin auch infiziert sein muß?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Nicole. »Wenn, dann dürfte diese Verbindung auf das Ungeheuer in mir beschränkt sein.«
    »Versuche irgendwie festzustellen, wo beide sind«, sagte Zamorra. »Es wird nachher alles sehr schnell gehen müssen. Ich habe nicht die Absicht, mich länger als nötig mit irgendwelchem Gemüse herumzuschlagen.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Nicole mit verzerrtem Lächeln. »Aber um das zu bewirken, müßte ich dem Ungeheuer nachgeben.«
    »Dann laß es«, sagte Zamorra. »Kein Risiko jetzt.«
    »Willst du mir nicht sagen, was du vorhast?« fragte sie.
    »Nein.« Kein Risiko eingehen, dachte er. Er durfte es ihr nicht sagen, wie simpel sein Plan war. Denn wenn das Ungeheuer »mithörte«, würde es sofort zum Angriff übergehen, versuchen, es zu verhindern.
    Und auch, wenn es seine Gedanken
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