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0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt
Autoren: Unbekannt
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wurde nicht enttäuscht.
    Baar Lun tastete unwillkürlich nach einem Halt, als das Bild auf der Kuppelwandung sich jäh veränderte. Es schien, als wollten die Milliarden und aber Milliarden Sterne plötzlich herniederstürzen, während sie gleichzeitig mit rasender Schnelligkeit auseinanderstrebten. So jäh, wie die scheinbare Bewegung begonnen hatte, kam sie wieder zum Stillstand. Der Modul begriff, daß Kalak lediglich eine Vergrößerungsschaltung betätigt hatte.
    „Jetzt entgeht uns nichts, was im Umkreis von zehn Lichtmonaten geschieht", erklärte der Paddler in flüssigem Interkosmo. „Zusätzlich wird eine Alarmanlage mich informieren, falls im Umkreis von fünfzig Lichtjahren ein Raumschiff den Linearraum verläßt oder in ihn eintritt. Leider gibt es keine Möglichkeit der Anpeilung des Ein- oder Austrittsortes. Aber in unserer Lage sollte das unbedeutend sein. Auf jeden Fall dürfen wir annehmen, daß kurz nach dem Alarm fremde Schiffe ins Ollus-System einfliegen werden."
    „Alles ganz schön und gut", warf Melbar Kasom ein, „aber was ist, wenn die Fremden schon hundert oder tausend Lichtjahre von hier in den Linearraum eintreten und erst in unmittelbarer Nähe wieder auftauchen?"
    Kalak lächelte geringschätzig.
    „Wir sollten die Fähigkeiten der Inspekteure nicht unterschätzen, Sir. Es gibt im Andromedanebel unzählige Hilfsvölker der 'Meister der Insel'. Aber nur ganz wenige verfügen über eine so hervorragende Technik daß sie den Ort des relativ geringfügigen Energieausbruchs aus größerer Entfernung verläßlich anpeilen könnten. Sie müssen also immer wie der aus dem Linearraum heraus, um Überprüfungen vorzunehmen. Ich rechne damit, daß die letzte Überprüfung und Orientierung zwischen zwei und zehn Lichtjahren von Ollus entfernt erfolgt."
    „Warum schalten Sie den Anti-Ortungsschirm nicht endlich ein?" fragte Leutnant Hunha ungeduldig.
    „Verlassen Sie sich nicht darauf, daß Ihre Theorie stimmt. Wenn man Maahks geschickt hat; dann werden sie unmittelbar vor unserer Nase auftauchen."
    „Ich hoffe nicht!" rief Kalak erschrocken. „Maahks könnten unter Umständen das Anti-Ortungsfeld anpeilen - oder zumindest die geringen Streufelder, die dabei entstehen. Dann sind wir ohnehin verloren."
    „Schalten Sie endlich!" knurrte Kasom.
    Der Paddler wandte sich einem niedrigen, fast zierlich anmutenden Schaltpult zu. Es wirkte selbst für einen so weit herumgekommenen Mann wie Melbar Kasom fremdartig. Aber Kalak beherrschte seine Technik meisterhaft. Es sah fast so aus, als ob er bei der Einstellung des Ortungsschutzes schliefe. Nur lautlos huschende Lichtzeichen zeugten von der Aktivität des Gerätes.
    Nach weniger als fünf Minuten nickte Kalak befriedigt. „Ich bin fertig. Schicken Sie bitte einen Raumjäger hinaus."
    „Wozu?" fragte Kasom verwundert.
    Kalak grinste breit.
    „Nur zu Ihrer eigenen Beruhigung Sir. Niemand von Ihnen wird von ihnen etwas von meinem Ortungsschutz bemerken." Er grinste noch mehr. „Und ihr Terraner solltet endlich lernen, allem zu mißtrauen. Ihr werdet es nötig haben, wenn ihr nach den 'Meistern der Insel' sucht. Sie haben ihre Augen und Ohren fast überall - und auch ihre Fallen. Traue niemandem oder stirb, sollte euer Wahlspruch innerhalb Andromedas sein."
    „Schöne Aussichten!" Kasom seufzte. „Aber ich erkenne Ihre Argumente an. Kommen Sie mit zurück zur CREST?"
    Der kosmische Ingenieur wandte sich erneut seinem Schaltpult zu. Er legte einen Daumen auf ein blau markiertes Rechteck. Mit schwachem Klicken löste sich ein schmales, quaderförmiges Teil aus dem Pult. Kalak schob es in eine seiner zahlreichen Taschen.
    „Damit wir den Alarm nicht verpassen", erklärte er.
    Ein Gleiter brachte sie in rasender Fahrt zur CREST III zurück. Dort wiederholte Kalak seinen Vorschlag. Aber Perry Rhodan erklärte leichthin, daß sich bereits vier Moskitojets und eine Korvette im Raum befänden, um die Wirksamkeit des Antiortungsschirmes zu überprüfen.
    „Ich weiß", fügte er bedauernd hinzu, „unter Verbündeten sollte es kein Mißtrauen geben. Aber in dieser Hinsicht sind uns Terranern leider schon viele bittere Lehren erteilt worden. Es wäre mir lieb, wenn Sie meine Kontrollen nicht als Mißtrauen auffaßten, sondern als notwendiges Übel um Überraschungen vorzubeugen."
    „Ich freue mich, daß ich Sie in dieser Hinsicht unterschätzte", erwiderte der Paddler. „In Zukunft sollten Sie Ihr Mißtrauen - oder wie immer Sie es nennen wollen - auf
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