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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was wir nehmen, sind die Waffen.« Sie benutzte die Stoffreste als Putzlappen und polierte ihren Schwertgriff sauber. Monica und Raffael folgten ihrem Beispiel.
    Der alte Diener räusperte sich.
    »Bitte, legen Sie jetzt nicht auch noch Ihr Stirnband ab, Mademoiselle Monica«, bat er. »Ich kann Sie sonst gar nicht mehr voneinander unterscheiden …«
    Die Flammen knisterten und breiteten sich über die Skelette aus, verzehrten sie mehr und mehr.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Uschi. »Abhauen?«
    »Wir müssen erst einmal feststellen, ob das so einfach geht«, sagte sie. »Vielleicht können wir auch das Château für Zamorra zurückerobern und …«
    »Das ist aussichtslos, wenn Sie mir diesen Einwand gestatten«, sagte Raffael gespreizt. »In diesem Falle müßten nicht nur Leonardos Söldner restlos ausgeschaltet werden, sondern auch die Dämonenbanner und magischen Zeichen erneuert werden, die den Schutzschirm erzeugen. Doch ich fühle mich nicht imstande, sie aus dem Gedächtnis zu reproduzieren.«
    Monica nickte, immer noch auf das lange Schwert gestützt wie Conan persönlich. »Okay. Verduften wir also. Es ist schon viel erreicht, wenn Leonardo keine Geiseln mehr besitzt … mir nach!«
    Sie hob die Waffe und glitt auf den Gang hinaus. Er war leer.
    »Wohin, Monsieur Bois?«
    Raffael kannte sich im Château aus wie in seiner Westentasche. »Nach rechts«, sagte er. »Die Treppe ist zwar links, aber wir können durch eine Reihe verbundener Zimmer ungesehener verschwinden.«
    »Wenn die nicht bewohnt sind«, unkte Uschi.
    Blitzschnell huschten sie über den Korridor. Ihre Herzen hämmerten vor Aufregung.
    Was erwartete sie hinter der nächsten Tür?
    ***
    Zamorra handelte sofort.
    Er sprang vorwärts und versetzte der aufschreienden Nicole einen kräftigen Stoß. Sie flog aus der unmittelbaren Reichweite des vordersten Krokodils heraus. Die mächtigen Kiefer klappten krachend aufeinander. Zamorra stürzte. Sofort waren zwei andere Krokodile da. Eines glitt dicht über ihn hinweg, als er den Grund berührte. Das andere warf sich nach unten und schnappte zu.
    Zamorra glaubte, mit dem Arm in eine Stahlpresse geraten zu sein. Er wurde mit einem heftigen Ruck herumgerissen. Kurz tauchte er wieder auf. Das Wasser schäumte. Ein zweites der Ungeheuer schnappte nach seinem linken Bein. Er trat zu, erwischte die Nase der Panzerechse und konnte nicht einmal aufatmen, als das Krokodil zur Seite wegtauchte, weil das andere, das seinen Arm festhielt, ihn mit sich zur Flußmitte hin zog.
    Es wollte ihm den Arm abdrehen!
    Zamorra wurde aufschreiend herumgeschleudert. Der Anzug hielt zwar den Zähnen der Bestie stand, aber da ging es ihm wie der Wurst in der Pelle! Unter bestimmten Voraussetzungen kann man die Wurst in Scheiben schneiden, ohne die Hülle auch nur anzuritzen … nur elastisch genug muß sie sein. Und das war der Anzug eben … Es war nicht das erste Mal, daß Zamorra gegen Krokodile kämpfte. Er entsann sich einer Episode in der Straße der Götter , wo er es mit einem Fünf-Meter-Prachtexemplar zu tun hatte. Aber da war er bewaffnet gewesen und das Krokodil allein. Hier kamen sie gleich zu fünft!
    Er packte mit der freien Hand zu, stemmte den Unterarm gegen die Kiefer und versuchte das Maul der Bestie aufzusprengen, während er herumgeschleudert wurde. Er wußte nicht mehr, wo oben und unten war, nicht mehr, ob er sich im oder über dem brodelnden Wasser befand. Von irgendwoher kamen Nicoles wahnsinnigmachende Schreie. Er konnte nur hoffen, daß sie rechtzeitig an Land gekommen war, während die Krokodile sich um ihn kümmerten. Denn sie war ungeschützter als er, halbnackt mit offenem Anzug, den sie gar nicht so schnell wieder dicht bekommen konnte …
    Da endlich ließ der Druck nach. Zamorra packte mit verzweifelter Wut zu und drückte die Kiefer noch weiter auseinander, bis er es knirschen hörte. Da schnappte die mörderische Falle um beide Beine gleichzeitig zu.
    Eine andere grünbraungeschuppte Bestie packte ihn, zog ihn wieder unter Wasser! Eine weitere Panzerechse glitt auf ihn zu. Das aufgerissene Maul direkt auf Zamorras Kopf gerichtet.
    Aus! dachte er.
    Da kam das schrille Pfeifen.
    Das Krokodil, das ihn zum Ziel hatte, wurde förmlich weggerissen. Erneut pfiff etwas. Der Druck um Zamorras Beine ließ jäh nach. Im nächsten Moment wurde er hochgerissen und schwebte einen halben Meter über dem Fluß.
    Zum dritten Mal wurde das schrille, durch Mark und Bein gehende Pfeifen hörbar.
    Und
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