Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0252 - Die Welt der Regenerierten

Titel: 0252 - Die Welt der Regenerierten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kehle fest, und man kann sie sich nur herausreden."
    Redhorse hätte nie gedacht, daß Gilliam ein ängstlicher Mann war.
    „Wovor haben Sie Angst, Whip?" fragte er.
    Gilliams nasse Stiefel quietschten, als der Sergeant sich mit einem Ruck zu Redhorse umwandte, obwohl es vollkommen dunkel war, fühlte der Major die Blicke seines Gegenübers auf sich rohen.
    „Vor mir selbst", sagte Gilliam ruhig. „Ich bin unbeherrscht. Wenn ich in einer gefährlichen Lage bin, handle ich oft, ohne überhaupt nachzudenken. Wie ein... wie ein Tier!" Das letzte Wort spie er förmlich heraus.
    „Ist das so schlimm?" fragte Redhorse. „Wahrscheinlich gibt es viele Menschen, denen es ähnlich ergeht."
    „Das Leben eines Mannes ist nicht zuletzt ein mehr oder weniger langer Prozeß von Ursache und Wirkung", sagte Gilliam. „Ich habe lange darüber nachgedacht, und weiß jetzt, daß es Menschen gibt, die nur intuitiv handeln. Andere denken nach, bevor sie irgend etwas tun. In den unglaublichsten Situationen können sie noch Überlegungen darüber anstellen, welche Handlung am besten für sie ist.
    Sie können die Wirkung ihrer Taten vorausberechnen. Das kann ich nicht. Instinktive Handlungen haben mich schon Freunde gekostet und oft genug fast mein Leben."
    „Sie haben gelernt, sich zu beherrschen."
    „Nur nach außen hin", gab Gilliam zurück. „Ich bin nicht zuverlässig, Major. Sie können nie sicher sein, was ich tue, wenn es einmal darauf ankommt."
    „Bisher hatte ich nie Grund, mich über Sie zu beklagen", sagte Redhorse.
    Unerwartet begann Gilliam zu lachen. „Da sitzen wir und reden Unsinn, obwohl es viel wichtigere Dinge gibt."
    Redhorse schloß die Augen. Wichtig? Was war schon wichtig, wenn man verlassen auf einem Baumstamm saß, und in der Dunkelheit einer unbekannten Welt unzählige Gefahren lauerten?
    Irgendwann wurde sogar ein Mann, der die unermeßliche Kluft zwischen den Galaxien durchflogen hatte, wieder in den Mikrokosmos seines eigenen Egoismus zurückgestoßen. Natürlich würden sie alles versuchen, um die CREST III zurückzuerobern, aber Redhorse war ehrlich genug, sich einzugestehen, daß ihn seine eigene Lage mindestens ebenso zu diesem Versuch antrieb, wie der Gedanke an die hilflose Besatzung des Ultraschlachtschiffes.
    „Sobald es hell wird, kümmern wir uns um diese wichtigen Dinge", versprach er Gilliam.
     
    *
     
    Als Rhodan seinen Fallschirm abschnallte, hörte er den dumpfen Auf prall, mit dem Atlan in seiner unmittelbaren Nähe landete. Er rief den Arkoniden leise an und erhielt sofort Antwort. Rhodan rollte seinen Fallschirm zusammen und ließ das Paket am Boden liegen.
    Rhodan drehte sich einmal um seine eigene Achse, konnte jedoch nirgends eine Lichtquelle entdecken. Da sie keine Lampe besaßen, konnten sie nicht einmal feststellen, wo sie gelandet waren.
    Rhodan ging auf die Stelle zu, wo er Atlan den zweiten Fallschirm zusammenrollen hörte.
    „Wir sind zu voreilig aus dem Jäger ausgestiegen", sagte Atlan. „Was sollen wir in dieser Finsternis unternehmen?"
    „Irgendwo in der Nähe liegt die Ansiedlung der Regenerierten", erinnerte Rhodan. „Die Lichter, die wir von der KILDERING aus gesehen haben, müssen auch von hier aus zu finden sein."
    „Es fragt sich nur, in welcher Richtung wir uns bewegen müssen", meinte der Arkonide ironisch.
    Bevor Rhodan eine Entscheidung treffen konnte, wurde die Aufmerksamkeit der beiden Männer von einem eigenartigen Geräusch in Anspruch genommen. Rhodan lauschte angestrengt.
    „Kannst du irgend etwas hören?" fragte er Atlan.
    „Es hört sich an, als sei irgendwo jemand damit beschäftigt, etwas einzustampfen", erwiderte der Lordadmiral.
    „Lichter!" rief Rhodan plötzlich. In schwer schätzbarer Entfernung sahen die beiden Männer unruhig flackernde Flammen auftauchen.
    „Das sind Fackeln", erkannte Atlan. „Wer immer sie trägt, kommt auf uns zu."
    „Ob man uns entdeckt hat?" fragte Rhodan.
    „Das halte ich für unmöglich. Wahrscheinlich ist es ein Zufall. Ich hoffe, daß man uns nicht findet."
    Das stampfende Geräusch nahm an Heftigkeit zu. Sogar der Boden wurde erschüttert. Rhodan zählte fünf Fackeln, die ständig hin und her schwankten.
    „Es hört sich so an, als käme ein riesiges Tier auf uns zu", sagte Rhodan mit schwachem Spott. „Ich vermute, daß es eine primitive Maschine ist, die den Lärm verursacht."
    Kurz darauf sahen die beiden Raumfahrer einen im Licht der Fackeln mattschwarz schimmernden Körper auf sich zukommen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher