Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0252 - Die Welt der Regenerierten

Titel: 0252 - Die Welt der Regenerierten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erkundigte sich der Sergeant. „Außerhalb der Feuerstelle scheint es überhaupt keine Sichtmöglichkeit zu geben." Er blickte in die Dunkelheit des Himmels hinauf. „Ich kann nur vereinzelte Sterne erkennen", sagte er.
    „Auf der anderen Seite der CREST scheint eine Stadt zu liegen", sagte Redhorse.
    „Woran erkennen Sie das?" fragte Gilliam verwundert.
    „Sehen Sie die einzelnen Feuerstellen, die weiter vom Raumschiff entfernt sind? Vermutlich dienen sie als Straßenbeleuchtung."
    „Wie fortschrittlich", sagte Gilliam spöttisch. „Ich frage mich, wie diese Giftzwerge die drei Pyramidenschiffe steuern konnten, wenn sie noch nicht einmal über eine zentrale Energieversorgung verfügen."
    „Darum können wir uns später kümmern", entschied Redhorse. Vorläufig ist es wichtiger, daß wir uns in Sicherheit bringen. „ Redhorse hörte den Sergeanten einige Schritte durch die Dunkelheit tappen. Er fragte sich, wohin sie sich wenden konnten.
    „Der Boden ist weich", kam Gilliams Stimme aus der Finsternis. „Hier gibt es offenbar keinen befestigten Landeplatz."
    „Ich möchte wissen, wann es hell wird. Bei Anbruch des Tages müssen wir irgendein Versteck gefunden haben, von dem aus wir das Schiff beobachten können."
    Gilliam knurrte erbittert: „Ich sehe die Hände nicht vor den Augen. Außerdem bin ich betrunken.
    Unter diesen Umständen halte ich es nicht für unmöglich, daß ich geradewegs in die Hütte eines Biospalters krieche, um mich dort zu verstecken." Er machte eine kurze Pause und fragte dann begierig: „Haben Sie noch Whisky?"
    „Der ist für Notfälle", lehnte Redhorse ab. „Jetzt brauchen wir einen klaren Kopf, Sergeant."
    Er hörte, wie Gilliam die Hacken zusammenschlug und dabei ins Stolpern geriet. Das Prasseln der Feuer drang bis zu ihnen herüber. Ab und zu erschienen einige Biospalter im Lichtkreis und warfen neue Baumstämme auf die Flammen.
    „Hier können wir auf keinen Fall bleiben", sagte Redhorse. „Ich schlage vor, daß wir uns vorsichtig zurückziehen. Wir müssen uns gegenseitig festhalten, damit wir uns nicht verlieren."
    Gilliam ergriff die Hand des Majors. Vage dachte Redhorse daran" daß er es in nüchternem Zustand wahrscheinlich nicht gewagt hätte, ins Ungewisse zu marschieren.
    Sie bewegten sich entgegengesetzt zu den Feuerstellen. Der Boden war flach und ohne Unebenheiten. Sie kamen gut voran.
    Schließlich bemerkte Gilliam: „Wir entfernen uns immer weiter vom Schiff, ohne daß sich irgend etwas ändert. Vielleicht wandern wir über eine endlose Steppe."
    „Wir haben höchstens fünfhundert Meter zurückgelegt", widersprach Redhorse, obwohl er nicht davon überzeugt war, daß er in seinem Zustand Entfernungen schätzen konnte. „Vergessen Sie nicht, daß der Landeplatz der Regenerierten groß genug ist, um der CREST Platz zu bieten. Wir werden unsere Beine also noch ein bißchen bewegen müssen, wenn wir die Randbezirke des Raumhafens erreichen wollen."
    Er wartete nicht auf eine Antwort des Sergeanten, sondern zog Gilliam einfach hinter sich her. Noch nie hatte Redhorse seinen Begleiter so gesprächig erlebt, wie in den letzten Minuten. Im allgemeinen war Whip Gilliam ein verschlossener Mann. Niemand wußte viel über seine Vergangenheit. Einmal mehr bedauerte Redhorse, daß er einen Rausch hatte und Gilliams Zustand nicht zu einigen geschickt formulierten Fragen ausnutzen konnte.
    Als die Feuerstellen zu kaum sichtbaren Flämmchen zusammengeschrumpft waren, stießen die beiden Terraner auf das erste Hindernis. Redhorse, der seine Hand weit vor sich ausgestreckt hielt, berührte etwas Hartes.
    „Halt!" zischte er. Gehorsam blieb Gilliam stehen. Redhorse ließ ihn los und untersuchte den unsichtbaren Gegenstand.
    „Es scheint ein Holzstapel zu sein", informierte er Gilliam. „Die Biospalter lagern hier offenbar ihr Brennmaterial."
    Gilliam rülpste heftig und sagte: „Entschuldigen Sie, Sir."
    „Geht es Ihnen besser?" erkundigte sich Redhorse wohlwollend.
    „Ja", erwiderte der Sergeant kläglich.
    Sie tasteten sich am Holzstoß entlang. Nach einigen Minuten blieb Redhorse abermals stehen.
    „Ein ziemlich großer Stapel, was?" fragte Gilliam.
    „Ja", gab Redhorse zu, „aber irgendwo muß er schließlich ein Ende haben."
    Sie gingen weiter, bis Gilliam feststellte, daß das vermeintliche Holzlager eine hochaufragende Palisadenwand war. Redhorse lehnte sich gegen die massiven Stämme und trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Die Luft erschien ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher