Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
Vom Netzwerk:
denen er aber doch noch einen Wert beimaß. Sie dürfen nicht vergessen, daß Castel nach seinem Zusammenbruch ziemlich kauzige Allüren an den Tag legte. Auch der Zettel, den Sie gefunden haben, Jerry, beweist ja, daß er in einer Traumwelt lebt und daß er sich immer noch für einen großen Finanzmann hält. Ob sich die Konzession unter den Papieren befunden hat, und ob Castel diese Papiere überhaupt noch besitzt, das wissen wir nicht.«
    »Nehmen wir einmal an, daß Castel diesen Wisch noch besitzt. In der Hand jedes anderen wäre er wertlos, denn jeder, der versuchte, ihn zu Geld zu machen, würde sofort in den Verdacht geraten, den Alten beseitigt zu haben.«
    »Ich bin nicht sicher, daß die Leute, die die Konzession erwerben wollen, sich sehr dafür interessieren, auf welche Weise der jeweilige Besitzer sie erlangt hat«,' antwortete High. »Wenn höhere Interessen auf dem Spiele stehen, wird nicht groß nach dem Schicksal des einzelnen gefragt. Ein Mann, dem es gelingt, die Konzessionsbescheinigung in seine Hände zu bringen, sie in Columbien auf seinen Namen umschreiben ließe, ein solcher Mann würde für die Ausbeutungsgesellschaft ein ernst zu nehmender Geschäftspartner sein.«
    »Und wenn die Bescheinigung nicht mehr existiert?«
    »So kann nur Castel selbst seine Ansprüche geltend machen.«
    »Oder seine Erben?« warf Phil ein. »Oder seine Erben«, bestätigte Mr. »Das würde bedeuten, daß Stunt Tunley von Cat Castel ausgeschickt wurde. Vorausgesetzt: er hatte wirklich den Auftrag, Sid zu töten.«
    »Halten Sie das für wahrscheinlich?«
    »Na, einen zärtlichen Charakter scheint die Frau nicht zu haben. Doch kann ich mir nicht vorstellen, wie ein Mädchen ihres Schlages an einen Beruf skiller kommen soll.«
    »Hören Sie, Jerry und Phil«, sagte Mr. High. »Im Augenblick ist es das Wichtigste, herauszubekommen, wo man Sidney Castel findet, damit diese Konzessionsgeschichte in Ordnung gebracht werden kann. Die Leute im Pentagon nehmen nichts ernster als ihre eigenen Pläne.«
    »Verstanden, Chef, aber ich denke, der Mord an Tunley dürfte damit parallel laufen. Vorausgesetzt, daß wir uns nicht überhaupt auf einer völlig falschen Fährte befinden, so muß Tunley von einer Gruppe ausgeschickt worden sein, um Castel zu erledigen. Leute einer anderen Gruppe platzten dazwischen, töteten den Berufskiller, und wenn der Alte überhaupt noch lebt, so muß er sich in den Händen von Tunleys Mördern befinden.«
    »Zum Henker«, sagte Phil, »ich habe mich schon mit angenehmeren Geschöpfen beschäftigt als mit Castel. Gibt’s sonst noch Leute, die als Erben in Betracht kommen?«
    »Nur noch den Neffen des ehemaligen Bankiers. Er heißt John Allering.«
    ***
    John Allering bewohnte eine feudale Sechs-Zimmer-Wohnung in der 9. Avenue. Er war ein knochiger Mann von etwa vierzig Jahren mit eng anliegenden schwarzen Haaren und dunklen, stechenden Augen in tiefen Höhlen. Er sah aus, als hätte er niemals lächeln gelernt.
    »Ich nehme an, Sie kommen wegen meines Onkels«, sagte er. »Ich weiß nichts von ihm, und ich sah ihn zum letztenmal vor drei Jahren.«
    »Woher wissen Sie, daß das FBI sich für Mr. Castel interessiert?«
    »Die Gesellschaft, die im Staatsauftrag die Konzession ausbeuten möchte, hat sich auch bei mir erkundigt, ob ich etwas über den Verbleib meines Onkels wüßte.«
    »Die Konzession stellt einen erheblichen Wert dar?«
    »Zweifellos.«
    »Sie selbst interessieren sich nicht dafür, Mr. Allering?«
    Er zog die dünnen Augenbrauen hoch. »Was soll die Frage? Meine Cousine Catherine ist die Erbin meines Onkels, nicht ich. Für- mich bedeutet es nichts, ob Onkel Sid noch einmal reich wird oder als armer Säufer stirbt, der er augenblicklich ist. Wahrscheinlich bedeutet es auch für Catherine wenig, denn wenn Onkel Sid wieder Geld in die Finger bekommt, wird er es noch schneller verlieren als sein erstes Vermögen.«
    »Sie haben sich nicht bemüht, Sidney Castel aufzufinden, nachdem Sie erfuhren, daß er wieder ein reicher Mann geworden ist?«
    »Durchaus nicht«, antwortete Allering knapp.
    »Haben Sie seitdem mit Miß Castel gesprochen?«
    »Ja, sie erbat meinen Rat, und ich sagte ihr, was ich dachte.«
    »Und was dachten Sie?«
    »Onkel Sid sollte so schnell wie möglich gefunden und entmündigt werden.« Er antwortete so prompt, als hätte er sich auf unsere Fragen vorbereitet. Mir gefiel der Mann nicht, und ich konnte es Phils Gesicht ansehen, daß er sich über John Allering
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher