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0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand
Autoren: Jason Dark
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packen.
    Leider achtete ich zu sehr auf die grüne Hand des Monstrums und zu wenig auf Judy Jackson. Deshalb hörte ich ihren Warnschrei viel zu spät.
    Er gellte mir zwar laut und spitz in den Ohren, doch ich begriff den Sinn nicht mehr.
    Mit ihrem Schicksal hatte es nichts zu tun, sondern mit dem meinen. An der Wand sah ich eine schattenhafte Bewegung, etwas warf diesen Schatten, zitterte auch, und im nächsten Augenblick wischte dieser Gegenstand an meinen Augen vorbei und fand sein Ziel an meinem Hals.
    Bevor ich irgend etwas unternehmen konnte, zog sich die verdammte Schlinge zu und würgte mir die Luft ab.
    Jetzt hatte mich der Henker endgültig!
    ***
    In den nächsten Sekunden bekam ich mit, wie es einem Menschen zumute sein mußte, den man aufhängen wollte. Ich konnte nicht mehr atmen und spürte das rauhe Material der Schlinge an meiner Haut, die regelrecht aufgescheuert wurde.
    Zwar hatte ich den Mund offen, doch Luft drang nicht mehr in meinen Hals. Der Druck schnürte sie mir radikal ab.
    Dann war da noch die Hand mit dem verfluchten Arm. Diese widerliche grüne Klaue, die meinem Gesicht immer näher kam und mich bald berühren mußte.
    Das Monstrum selbst verschwamm vor meinen Augen. Es dirigierte durch seinen schrecklichen Geist die Schlinge, die mir nicht nur die Luft abschnitt, sondern mich auch weiter nach hinten schleifte und mich strangulieren wollte.
    Jetzt wurde es kritisch. Wenn ich in den nächsten Sekunden die Schlinge nicht von meinem Hals losbekam, würde ich so schwach sein, daß ich mich überhaupt nicht mehr wehren konnte.
    Gnadenlos waren die Jenseitskräfte. Aus meinem Mund drangen schreckliche Geräusche. Ich selbst hatte sie noch nie von mir gehört.
    Das war ein Würgen, Ächzen und Stöhnen.
    Ich bekam keine Luft, drehte mich, spürte, wie sehr die Schlinge an meinem Hals scheuerte und kämpfte verbissen gegen die Schwäche, ohne ihr jedoch Herr zu werden.
    Dann brach ich in die Knie.
    Obwohl ich sehr schnell nach hinten fiel, hatte ich das Gefühl zu schweben. Schließlich schlug ich mit dem Hinterteil auf, kippte aber nicht weiter zurück, weil die Schlinge mich festhielt.
    Es war schlimm.
    Mit Blei schienen meine Glieder gefüllt zu sein. Es mußte mir doch gelingen, die Arme hochzubekommen und die Schlinge mit dem Kreuz zu berühren.
    Plötzlich war die Hand da.
    Ich sah weder Gatano noch das Mädchen. Diese schreckliche Klaue füllte mein gesamtes Blickfeld aus. Nur die grüne, widerliche Farbe sah ich und spürte die Berührung.
    Die unheimliche Totenklaue preßte sich in mein Gesicht. Die Finger waren nach oben gerichtet, sie malträtierten meine Stirn, und ich spürte den harten Druck, der sich bis hin zum Schmerz steigerte.
    Ich fiel zurück.
    Mit dem Hinterkopf knallte ich zu Boden, und dieser Schmerz zuckte durch meinen Schädel. Er richtete mich sogar ein wenig auf, ich sah für einen Moment alles klarer und konnte durch die jetzt gespreizten Finger der Galgenhand schauen.
    War es das letzte Aufbäumen vor dem Tod?
    Da hörte ich das Zischen. Im selben Augenblick vernahm ich auch den Schrei, die Hand zuckte zurück, und die Kette, an der das Kreuz hing, wurde mir mit einer unwiderstehlichen Kraft vom Hals gerissen. Auch die Schlinge verschwand. Ich bekam wieder Luft, doch es wurde nur mehr ein Keuchen und Krächzen, als ich den Sauerstoff in meine Lungen zog.
    Das Kreuz kämpfte für mich.
    In den Augenblicken höchster Lebensgefahr hatte ich es mobilisieren können. Hinzu kam die starke schwarzmagische Kraft, zu der mein Kreuz gleichzeitig einen Gegenpol bildete.
    So war es zu einer regelrechten Explosion gekommen, in die ich nicht einmal hatte eingreifen können, auch nicht in die nächsten Vorgänge, denn das erledigte das Kreuz von allein.
    Es klebte an der Hand. Genau auf der Fläche hatte es seinen Platz gefunden, und es begann mit seinem zerstörerischen Werk.
    Der in der Luft schwebende Galgenarm begann zu tanzen. Er schlug um sich, zuckte, war einmal oben, dann wieder dicht über dem Boden, denn er wollte nicht aufgeben.
    Qualm, schwarzgrau, lag wie ein Schleier über dem Arm. Er drang aus den Poren, die plötzlich aufgerissen wurden, und in dem verfaulten, schwarz wirkenden Fleisch klafften dicke Risse.
    In einem wirren Zickzack wirbelte der Galgenarm durch den Kellergang.
    Es klatschte laut, wenn er gegen die Wände hieb, zurückgeworfen wurde, auf den Boden prallte, wieder in die Höhe schnellte und dann auseinanderflog.
    Dies geschah mit einem puffenden
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