Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum

Titel: 0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vielleicht mehr."
    Der Haluter grüßte und verließ die Zentrale.
    Rhodan wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, dann sagte er zu dem Leutnant: „Sie behalten die Flotte solange auf dem Schirm, wie es möglich ist. Achten Sie auf Kursänderungen."
    „Jawohl, Sir."
    Rhodan legte die Hand auf den Kontrollhebel des Linearantriebs.
    Langsam zog er ihn vor.
    Die KC-38 stürmte mit aufheulenden Kalupkonvertern weiter in den Nebel Andro-Beta hinein.
    Irgend etwas hatte Gucky aufgeweckt.
    Das Geräusch war in sein Unterbewußtsein eingedrungen und hielt sich dort mit bemerkenswerter Ausdauer. Noch im Schlaf begann sich der Mausbiber darüber zu wundern. Er hatte schon immer einen leichten Schlaf gehabt aber in der Sicherheit einer Kabine und im weißen Bett schlief er meist beneidenswert gut.
    Heute nicht.
    Das Geräusch blieb.
    Es war dunkel, und er konnte nichts sehen. Er schloß die Augen wieder, um sich konzentrieren zu können. Es war reiner Zufall, daß er dabei die Gedankenimpulse seines Kabinengefährten auffing.
    Bernard schlief, aber - er dachte trotzdem. Er träumte.
    Es war ein wilder Traum von aufregenden Abenteuern, bei denen natürlich der Held und Retter Major Curt Bernard hieß. Allein und mit einer einzigen Impulswaffe rottete der tapfere Proviant- und Zahlmeister einen ganzen Stamm blutrünstiger Bestien aus, die es in Wirklichkeit überhaupt nicht gab.
    Als schließlich die Terraner kamen, um ihn zu retten, fanden sie einen strahlenden Sieger vor, der mit der Bevölkerung eines ganzen Planeten fertiggeworden war. Gelassen nahm er ihre Ehrungen entgegen, und selbst Rhodan, der ihm die Tapferkeitsmedaille anhing und zum General beförderte, war ein wenig blaß vor Neid.
    „Hihi", kicherte Gucky in sich hinein und mußte zugeben, auch schon ähnliche Träume gehabt zu haben. Wer hatte die nicht? Aber wenn schon...
    Das Geräusch fiel ihm wieder ein.
    Vielleicht war mit der Klimaanlage der Kabine etwas nicht in Ordnung. Das auf und abschwellende Rasseln erinnerte an ein loses Gitter. Das war durchaus möglich. Wenn der Luftzug daran vorbeistrich, rappelte es. Aber dann erkannte Gucky, daß die Richtung nicht stimmte.
    Das Rasseln kam aus der Richtung, in der Bernard lag.
    Da begriff Gucky.
    Der Major schnarchte.
    Inzwischen hatten sich Guckys Augen an das Dämmerlicht gewöhnt. Er sah, daß Bernard auf dem Rücken lag, die Nase hoch in die Luft gereckt. Bei jedem Atemzug flatterten die Nasenflügel wie Ventilklappen. Dabei entstand dann das rasselnde Geräusch, das Gucky aus dem Schlaf gerissen hatte.
    „Und mit so einem Kerl sperrt man mich in eine Kabine!" flüsterte Gucky wütend und sah sich um, ob er nicht einen Gegenstand fand, den er dem Major an den Kopf werfen konnte. „Na warte, dem werde ich es geben!"
    Er fand nicht das Richtige. Außerdem wollte er nicht, daß der Verdacht gleich wieder auf ihn fiel. Telekinese... das war es!
    Vorsichtig peilte er in Richtung des schnarchenden Majors und hielt ihm die Nase zu. Die Entfernung betrug nur knapp drei Meter, und es war für Gucky kein Problem, das Gesicht Bernards genau zu erkennen. Er lag still im Bett und hielt die Augen halb geschlossen.
    Major Bernard bekam Atembeschwerden.
    Gucky verschluckte sich fast vor Vergnügen, als das Schnarchen plötzlich unterbrochen wurde. Für eine Sekunde herrschte absolute Stille, dann aber war es, als zerplatzte eine riesige Luftblase in einem Wassertank. Es blubberte, schnaufte und nieste.
    Gucky blinzelte in Richtung Bernards, der sich aufgerichtet hatte und seinerseits versuchte, das Dämmerlicht zu durchdringen.
    Jedenfalls aber schnarchte er nun nicht mehr.
    Bernard räusperte sich.
    Gucky verhielt sich ganz still und tat so, als schliefe er fest. Um diesen Eindruck noch zu erhöhen, gab er sich Mühe, ein ganz klein wenig zu schnarchen. Es war nicht mehr als wie ein hauchzartes Wehen von einem Frühlingslüftchen.
    Bernard räusperte sich abermals.
    „Unverschämtheit", knurrte er vor sich hin und sank in die Kissen zurück. „Kein Wunder, wenn man nicht schlafen kann. Mit so einem Schnarcher in derselben Kabine... das hält ja niemand aus!"
    Drei Sekunden später sägte er selbst wieder munter drauflos.
    Gucky kroch unter die Decken und wünschte sich, allein im Universum zu sein.
    Vierundzwanzig Stunden lang glitt die KC-38 im Linearflug quer durch den Beta-Nebel. Immer wieder kehrte sie auf Unterlichtgeschwindigkeit zurück, um Rhodan und den Navigatoren Orientierungsmöglichkeiten zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher