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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette
Autoren: Jason Dark
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nicht vernichten. Dazu reichte auch die Kraft des magischen Pendels nicht aus. Sie wären unter Umständen für alle Zeiten verbannt geblieben, wenn das Pendel sich auch die Jahrtausende über in meinem Besitz befunden hätte. Das aber war nicht der Fall. Izzi war es gelungen, sich des Pendels zu bemächtigen. Und der Höllenwurm war ein Diener der Großen Alten. Er sorgte zusammen mit dem Pendel dafür, daß die Kräfte dieser Dämonen nicht vergingen und nur schliefen, um zu einem gewissen Zeitpunkt wieder erweckt zu werden.«
    »Der nun gekommen ist«, vollendete ich.
    »Fast, mein Lieber, fast.« Der Eiserne Engel lächelte plötzlich. »Im letzten Augenblick ist es mir gelungen, das magische Pendel zu bekommen. Das habe ich auch dir zu verdanken, deshalb erlaubten es mir die Götter, dich herzubringen, denn hier bin ich geboren, hier stand meine Wiege, und hier wirst du die sehen, die mich erschaffen haben. Die stummen Götter!«
    Es war gewaltig, was ich hier erleben durfte. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, daß man mir die Geheimnisse einer längst vergessenen Welt anvertrauen würde. Der Eiserne hatte es getan.
    Welch ein Vertrauen mußte er mir entgegenbringen?
    Hier war alles anders. Hier konnte ich irdische Maßstäbe vergessen. In dieser anderen Dimension, wo die Zeit keine Bedeutung hatte, erlebte ich etwas, das für mich später von ungemein großer Bedeutung werden sollte.
    Der Eiserne Engel aber nahm mich wie ein kleines Kind bei der Hand und ging mit mir in die Schlucht hinein.
    Vielleicht ist es Ihnen auch schon so ergangen, wenn Sie mal im Gebirge sind, sehen die gewaltigen hohen Berge mit den Gletschern auf den Spitzen vor sich aufragen, dann kommt es Ihnen vor, als wären sie nur ein winziges Steinchen im Vergleich zu dieser herrlichen Natur. Die Berge in Relation gesetzt zur menschlichen Größe, lassen erkennen, wie klein ein Mensch doch ist.
    Winzig und unbedeutend.
    Dieses Gefühl verspürte ich, als ich mit dem Eisernen Engel weiterging.
    Die Schlucht nahm uns auf wie ein gewaltiger Trichter. Düster wirkte sie, ein Ende war nicht abzusehen, es verschwand im grünen Licht, das innerhalb und über der Schlucht lag.
    Trotz der Düsternis hatte ich kein schlechtes Gefühl. Ich fühlte mich irgendwie beschützt und behütet. Diese Berge zu beiden Seiten strahlten eine nahezu übernatürliche. Ruhe und Gelassenheit aus, die auch auf mich übergriff.
    Ich war hier ein willkommener Gast und erlebte vielleicht ein Stück Ewigkeit.
    Seltsam, welche Gedanken mir plötzlich kamen. Ich dachte sonst darüber nie nach, doch hier war es anders. In der Schlucht der stummen Götter kam mir sehr deutlich zu Bewußtsein, daß ich wirklich nur ein winziges Rädchen im großen Getriebe der Zeit war.
    Der Eiserne hielt sich neben meiner rechten Seite. Hoch hatte er den Kopf erhoben. Aufrecht und stolz schritt er neben mir her. In seinem Gesicht zuckte nicht ein Muskel, es blieb glatt und unbewegt, auch die Lippen bildeten nur einen Strich.
    Welche Gefühle mußten ihn wohl durchtosen? Ich dachte daran, daß er es überhaupt nicht nötig hatte, sich in Gefahr zu begeben. Er konnte auch in der Schlucht bleiben, aber das wollte er nicht. Der Eiserne Engel mußte aus diesem Refugium der Götter weg und auf die Erde, um sich den Mächten des Bösen zu stellen.
    Da waren wir uns gleich.
    Wir schritten weiter.
    Nichts war zu hören. In einem fast greifbaren Schweigen lag die Schlucht vor uns, irgendwo in einer anderen Dimension, in der andere Gesetze als auf unserer Erde herrschten.
    Daß es so etwas gab, wunderte mich immer wieder, obwohl ich schon viel gewohnt war und bereits mehrere Male Dimensionsreisen unternommen hatte, wobei ich auch im Vorhof der Hölle gelandet war.
    Diese Gedanken vertrieb ich und konzentrierte mich auf den Weg und die Umgebung.
    Sehr schmal waren die Berge. Sie erinnerten mich in der Tat an spitzwinklige Dreiecke, die in die grüne Luft stachen, wobei sich die dunklen Grate deutlich abhoben.
    Das Gestein schimmerte ebenfalls dunkel. Auf einmal sah ich etwas, das mich überraschte.
    Unwillkürlich hielt ich den Atem an, ging auch nicht mehr weiter, und meine Hand rutschte aus der des Eisernen Engels.
    »Was ist?« fragte mich mein mächtiger Freund.
    Ich schüttelte den Kopf und hob gleichzeitig die Schultern, wobei ich auf die Wände zeigte. »Das…das sind Gesichter…«
    »Ja«, gab der Eiserne mir recht. »Du hast dich nicht getäuscht, John Sinclair.«
    »Wer sind sie?« Ich
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