Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Nebel zu laufen. Nach ein paar Schritten blieb ich stehen. Ich wollte auch nicht nach Suko rufen. Er hätte seinen Standort sowieso nicht preisgegeben. Viel wichtiger für mich waren momentan die Opfer des Schwarzwolfs Luparo.
    Der junge Mann neben der aufgeklappten Tür des Rolls Royce war tot. Aber da gab es noch den anderen. Er mußte mir sagen, welches Drama sich hier abgespielt hatte, vorausgesetzt, er war nicht zu schwer verletzt, so daß ich mit ihm reden konnte.
    Ich drehte mich wieder um, schaute dabei zu Boden und wollte ihn gerade ansprechen, als ich die Worte verschluckte.
    Die Stelle, wo er zuvor gelegen hatte, war leer!
    Für einen Moment stand ich ein wenig ratlos da. War der Mann durchgedreht? War seine Angst so groß gewesen, daß er es nicht mehr hatte aushalten können?
    Damit mußte ich rechnen.
    Ihn im Nebel zu suchen, erwies sich als fast unmöglich.
    Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Und zwar vor mir, wo sich auch die Büsche befanden, die den Parkplatz umrahmten. Es klang so, als würden Zweige aneinanderschaben, und im nächsten Augenblick wollten sich meine Haare hochstellen, denn aus den Büschen vernahm ich auch ein klagendes Jaulen und Knurren.
    Ich hatte Erfahrung und brauchte nicht erst groß zu raten, was der Nebel verbarg.
    Jemand war dabei, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Und das ohne Vollmond…
    ***
    Ein Alptraum, ein Geschöpf des Schreckens, Wahnsinn – oder nur ein Spaß?
    Vielleicht eine Maske, um ihn zu erschrecken. Obwohl Lavinia nicht der Typ war, der sich diese Art Späße leistete.
    Lester versuchte zu grinsen, was ihm sehr schwerfiel und auch nicht mehr als ein Zucken seiner Gesichtsmuskeln war. Er holte ein paarmal tief Luft, bevor er es schaffte, eine Frage zu stellen. »Bist du es, Lavinia?«
    »Ja!« Ein Wort nur, eine Antwort. Fauchend ausgestoßen, und dabei bewegte sich die Maske, allerdings so, daß der Mann Zweifel hatte, es hier mit einer wirklichen Maske zu tun zu haben. Das hier war so täuschend echt, und er spürte auch den heißen Atem, der ihm entgegengeweht wurde.
    Kein menschlicher Atem…
    Er zuckte zusammen. Einmal, zweimal, als hätte er Peitschenhiebe bekommen. Der Nebel kam ihm plötzlich wie eine gewaltige Falle vor, aus der es kein Entrinnen gab. Das schreckliche Monstrum vor ihm, ein Werwolf mit blonden Haaren, die allmählich verblaßten und überwechselten in ein dunkles Fell, so daß von der ehemaligen Frau nichts mehr vor ihm stand.
    Sie war zu einer Bestie geworden!
    Seine Lavinia!
    In diesen Augenblicken begriff er die gesamte Tragweite des Geschehens. Er selbst war plötzlich zum Mittelpunkt eines grausamen Dramas geworden, Akteur in einem Horrorfilm, bei dem sich alles um ihn allein drehte.
    »Lavinia, ich…« Lester del Roy streckte dabei seine Arme aus. Es war eine hilflose, bittende Geste, die andere sollte sie sehen, und der häßliche Wolfsschädel bewegte sich von einer Seite zur anderen.
    Einen Moment später stellte Lester fest, daß diese Bestie auch reden konnte.
    »Nein«, sagte sie. »Ich bin nicht Lavinia. Nicht mehr. Ich bin Lupina, die Königin der Wölfe.«
    »Wölfe?«
    »Ja, die Königin der Werwölfe. Ich bin das Wesen, dem sie gehorchen, gehorchen müssen, und ich werde auch dich in meinen Kreis einreihen. Ich habe lange auf dich gewartet, Lester!«
    »Aber was soll…«
    Lupina ließ den Mann nicht aussprechen. Sie bewegte sich vor. Ein schneller Schritt, lautlos geführt. Die Kleiderfetzen bewegten sich dabei wie Reste von Fahnen. Lester schaute in die gefährlichen Augen. Er wurde an kalte Sterne erinnert. Grausam schauten sie ihn an, und er las darin ein Versprechen.
    Den Tod!
    Er wich zurück, ging in die Nebelwand hinein und fühlte sich wie von Hunderten von Armen umfangen, die ihn aber nicht festhielten und schützten, sondern einfach hindurchgleiten ließen.
    Lupina lachte. »Was läufst du weg, mein Freund? Wolltest du nicht immer bei mir sein? Hast du unter dem Tisch nicht versucht, mich zu berühren? Wolltest du nicht den körperlichen Kontakt? Ich habe nichts dagegen gehabt und habe es auch jetzt nicht. Im Gegenteil, ich will dich, nur dich, mein Lieber. Und ich werde dich bekommen, aber anders, als du es dir vorgestellt hast.«
    Der Mann schluckte. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Lester geriet in ein seelisches Durcheinander. Sollte er glauben, was ihm diese Horror-Person da sagte? Nein, das war unmöglich, einfach unfaßbar, ein Mensch konnte sich doch nicht….
    »Bleib stehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher