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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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goldenen - nicht blonden -Haar war mit einem glitzernden Stirnband bekleidet. Ted steckte den Elektro-Schocker in die Hosentasche und breitete die Arme aus. »Hallo Teri!«
    »Hallo Ted!« sagte sie. Ihre Augen begannen zu leuchten. »Ich dachte, ich könnte dich überraschen. Der Kaffee ist schon gekocht, und ich wollte gerade herüberkommen, um dich zu wecken«. Bezeichnend sah sie an sich herunter.
    »Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken«, rezitierte Ted Ewigk. »Gefährlich ist des Tigers Zahn. Jedoch der Schrecklichste der Schrecken - das bin wohl ich in meinem Wahn«, änderte er den letzten Vers ein wenig ab. »So wünsche ich mir das Kaffee-ans-Bett-bringen… Hätte ich das geahnt, wäre ich natürlich liegengeblieben.« Er trat auf das Mädchen zu, schloß es in seine Arme und fing erst einmal mit einem äußerst gründlichen Begrüßungskuß an, während seine Hände auf samtbrauner, weicher Haut streichelnd auf Wanderschaft gingen. Teri Rheken schnurrte wie ein zufriedenes Kätzchen.
    »Aber wir können das ja noch nachholen«, sagte er dann, ließ Teri los und huschte zur Tür. »Auf, Sklavin! Dein Herr erwartet dich im Schlafgemach.«
    »Wo sonst?« murmelte die goldhaarige Druidin und warf eine Kaffeetasse hinter ihm her. Sie zerschellte an der Tür. »He, du ruinierst meine Bestände«, protestierte Ted.
    »Ich werde dir eine Tube Alleskleber schenken«, sagte Teri. »Dann kannst du die Scherben wieder zusammenleimen. Das bringt dich wenigstens nicht auf dumme Gedanken.« Sie holte zwei neue Tassen aus dem Schrank, schnappte sich die Kaffeekanne und folgte ihm.
    Ted ließ sich rücklings auf das Rundbett fallen und genoß den Anblick der geschmeidig wie eine elegante Raubkatze eintretendene Teri. Sie setzte das Geschirr ab und warf sich nben ihm auf das Bett. »Heute ist Selbstbedienung angesagt.«
    »Grrr«, machte er. Dann grinste er. »Tatsächlich? Okay, ich bediene mich.« Er rollte sich herum und küßte sie verlangend. -Der Kaffee war schon merklich abgekühlt, als sie japsend voneinander ließen. »So«, keuchte der Reporter. »Jetzt erzähl mal, welcher Geist dich in meine Raubtierhöhle verschlägt.«
    Sie kannten sich schon seit langer Zeit sehr gut, der Reporter mit dem Para-Sinn und die Druidin vom Silbermond. Aber es gab keine feste Bindung zwischen ihnen. Hier und da trafen sie sich irgendwo in der Welt, kämpften gemeinsam gegen Teufelswerk oder hatten Spaß miteinander. Das war alles. Daß Teri ihn aber in seiner Wohnung aufsuchte, war neu. Und das geschah bestimmt nicht grundlos.
    »Merlin schickt mich«, eröffnete sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem erhitzten Gesicht.
    Ted entsann sich. Er wußte, daß Teri in Merlins unsichtbarer Burg ein Kämmerlein bewohnte, einen Fluchtpunkt in der Festung des mächtigsten aller Zauberer, in dem sie zuweilen ein wenig Ruhe fand.
    »Etwa zu mir?«
    Sie nickte. »Er hat eine Botschaft für dich. Ich verstehe sie nicht ganz, weil er ein alter Geheimniskrämer ist und immer nur bruchstückweise mit seinem Wissen herausrückt. Ich soll dir ausrichten, daß dein Kristall wieder aufgetaucht und mißbraucht worden ist. Aber wo sich der Kristall befände, könne er selbst nicht feststellen. Ted, was bedeutet das? Besitzt du deinen Dhyarra-Kristall etwa nicht mehr?«
    »Oh, verflixt«, murmelte der Reporter. »Der Dhyarra… ja… der ist weg. Ich habe ihn einem Dämon ins Gesicht geschmissen, und der starb nicht daran, sondern verschwand spurlos - mit dem Kristall.«
    »Los, erzähl«, verlangte Teri und kümmerte sich endlich urn den Kaffee. Vorsichtig nippten sie beide an den Tassen.
    »Viel gibt es da nicht zu erzählen«, sagte Ted. »Vor ein paar Wochen sollte hier ein Buch versteigert werden, das sich ›Plutons Zauberbuch‹ nannte. Der russische Geheimdienst und ein paar Dämonen waren dahinter her. Dabei habe ich auch deinen Freund Zamorra näher kennengelernt und seine Gespielin. Sehr nett, die beiden. Jedenfalls… die Dämonen und die Geheimdienstler haben sich gegenseitig ausgetrickst. Nur Zamorra, ich und ein Dämon namens Sheng blieben übrig. Das Buch wurde vernichtet, und dieser Sheng rückte aus. Ich schmiß ihm den aufgeladenen Dhyarra ins Genick, aber er sprang trotzdem aus dem Fenster und Schraubte sich wie ein Bohrer in die Erde. Vielleicht wollte er Öl finden.« [1]
    »Nochmal!« verlangte Teri. »Was machte er?«
    »Er spielte Maulwurf mit meinem Kristall im Nacken. Seitdem sind beide verschwunden - Dämon und
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