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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abend.«
    Aber Zamorra war nicht in Stirnmung. Es hatte jetzt keinen Sinn. Der Vorfall beschäftigte ihn zu sehr. Es mußte ein magischer Angriff gewesen sein, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Dhyarra-Kristalle spielten niemals von sich aus verrückt.
    Aber wer hatte ihn aktiviert? Und wie? Das Château war doch abgeschirmt. Keine schwarzmagische Kraft konnte diese Abschirmung durchdringen!
    Es sei denn - jemand benutzte eine Art Umleitung!
    Es gab keine andere Möglichkeit. Der Dhyarra war aus der Ferne aktiviert worden, und das klappte in dieser Weise nur über einen anderen Kristall! Der mußte aber stärker sein, zwischen den beiden Kristallen gab es dann eine Brücke, die alles andere zerschlug…
    So weit, so gut. Zamorras Kristall war erster oder zweiter Ordnung; er wußte es nicht genau und konnte nur von seinen eigenen Para-Fähigkeiten ausgehen. Einen stärkeren Kristall zu finden, war also nicht sonderlich schwer. Schwerer war es schon, überhaupt einen Kristall zu finden! So viele gab es nämlich gar nicht…
    Und vor allem kannte er keinen seiner dämonischen Gegner, der im Besitz eines Dhyarra war.
    Und - er kannte noch weniger Dämonen, die in der Lage waren, gleich zwei Kristalle auf einmal zu bedienen! Das schaffte nicht einmal Asmodis!
    Abgesehen davon, daß der ganz andere Sorgen hatte, als die Jagd auf Zamorra wieder einmal zu eröffnen. Solange es die Meeghs und Amun-Re gab, konnte der Fürst der Finsternis es sich gar nicht leisten, Zamorra unschädlich zu machen…
    »Woran denkst du, verflixt?« fragte Nicole enttäuscht, weil aus dem morgendlichen Spielchen nichts werden wollte. Zamorra sagte es ihr.
    »Bon, chérie«, sagte sie schließlich. »Dann laß uns den angebrochenen Tag mal nutzen und ein gepflegtes Frühstück einnehmen. Gleichzeitig können wir uns schon mal überlegen, was für einen Bären wir dem guten Giles Raimond aufbinden werden.«
    »Dein Job«, schmunzelte Zamorra. »Wozu bist du schließlich mein ›Zusatzgedächtnis‹? Ich kann sowieso an nichts anderes denken als an unseren unbekannten Gegner…«
    Er ahnte nicht, daß sich die Lösung des Problems längst im Château Montagne befand…
    ***
    Sheng Li-Nong suchte nach Ted Ewigk. Jene Zeit während der gescheiterten Versteigerung von Plutons Zauberbuch hatte nicht ausgereicht, daß der Dämon sich das Bewußtseinsmuster des Reporters einprägen konnte. Damit wäre es ein Leichtes gewesen, Ted Ewigk aufzuspüren. Er wäre ihm schon viel früher auf den Pelz gerückt. So aber hatte er es hinausgeschoben bis zu diesem Moment, weil er selbst auch Zeit brauchte, sich von jenem Schlag zu erholen.
    Nun überlegte er.
    Im Telefonbuch fand er Ted Ewigk nicht verzeichnet. Das verwunderte ihn ein wenig, weil ein Mann mit seinem Beruf einfach erreichbar sein mußte. Dann aber ging ihm auf, daß Ewigk vielleicht eine Geheimnummer besaß, die in keinem Telefonverzeichnis nachzuschlagen war. Es gab hin und wieder Personen, die sich solche Geheimnummem geben ließen, um nicht von Hinz und Kunz bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit gestört zu werden. Diesen Anschluß kannten dann nur sehr wenige und sehr wichtige Leute.
    Somit schied für den Dämon die Möglichkeit aus, Teds Adresse auf diese Weise herauszufinden. Die Presseagenturen würden damit wohl kaum herausrücken, also mußte ihm etwas anderes einfallen.
    Besaß dieser Ted Ewigk nicht einen äußerst auffälligen Wagen? Einen schneeweißen Rolls-Royce, dessen Chromteile vergoldet waren! Rollies gab es in Frankfurt bestimmt ein Dutzend, aber keinen zweiten, der so aussah.
    Sheng Li-Nong sprach beim Verkehrsamt vor.
    Dort zeigte man sich auch wenig auskunftwillig. »Bitte, wenn dieser Herr Ewigk Ihnen Schaden zufügte, melden Sie den Unfall doch der Polizei, die dann die entsprechenden Ermittlungen durchführt.«
    Sheng Li-Nong schüttelte den Kopf. »Die Polizei ist doch überlastet, und ich möchte die Angelegenheit mit Herrn Ewigk privat ausmachen…«
    »Wenn Sie Herrn Ewigk so gut kennen, müßte Ihnen doch auch seine Adresse geläufig sein«, gab der Beamte zurück. Er witterte Unrat, wollte das seinem Gegenüber aber nicht so direkt vor den Kopf sagen. »Ich kann Ihnen nur den Weg über die Polizei empfehlen und…«
    Er erstarrte.
    Das Gesicht des Chinesen veränderte sich.
    Unbeschadet der Maske begannen sich die Augen zu drehen, bis sie senkrecht standen.
    Bevor der Beamte begriff, was er da sah, befand er sich bereits im Bann des Dämons. Sheng
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