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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik
Autoren: Jason Dark
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zischte die Benson, wobei sie die Waffe hob.
    Diesmal zielte sie genauer, wie ein Scharfschütze bei den olympischen Spielen. Ich glaube sogar zu sehen, daß sie ein Auge zukniff, als sie maßnahm.
    Ich vereiste innerlich, nur mein Herz hämmerte wie verrückt, die Angst wurde stärker, denn ein zweites mal würde sie nicht vorbeischießen, das stand fest.
    Sheilas Schreien klang in meinen Ohren wie eine eingeschaltete Alarmsirene…
    ***
    Bill Conolly hatte das Gefühl, die Treppe hinunterzufliegen. Er tauchte in die Dunkelheit ein, nahm mehrere Stufen auf einmal, hielt sich dabei am Geländer fest, gab seinem Körper noch mehr Schwung, erreichte den ersten Bogen und sah schon das Ende der Treppe, weil dort unten ein grünliches Licht schimmerte.
    Sechs Stufen nahm der Reporter auf einmal. Riskant von ihm, weil sie an einer Seite schmaler wurden, aber er schaffte es. Nur eine Fingerbreite von der Kante entfernt, dröhnten seine Absätze auf den Boden, und der Aufprall schüttelte den Reporter durch. Er spürte ihn bis in seine letzte Gehirnwindung, die Haare standen ihm zu Berge, die Wucht des Sprunges warf ihn vor bis zur Wand, wo er mit der Schulter gegen das Gestein prallte und sich sofort nach links wandte.
    Eine halbe Drehung benötigte er.
    Dann sah er, was los war.
    Vier Frauen. Eine davon war Sheila, die sich unter dem Griff einer Blutsaugerin mit zerstörtem Gesicht krümmte. Er hörte auch ihr Schreien, vernahm einen Schuß, danach einen Fluch und anschließend die Worte der Vampirin, die Sheila festhielt.
    Da stand Bill Conolly bereits nicht mehr auf seinem Platz. Er jagte los, und die Schreie seiner Frau begleiteten seinen Weg…
    ***
    Ich war wirklich davon überzeugt, daß die Frau beim zweiten mal nicht danebenschießen würde.
    Manche Todeskandidaten schließen die Augen, das jedenfalls hatte ich mal gelesen oder gehört. Ich jedoch hielt die Augen offen, blickte in das grünlich schimmernde Gesicht und sah von der Seite her eine Gestalt, die gegen die blutsaugende Bestie hechtete.
    Im ersten Moment wollte ich meinen Augen nicht trauen, denn es war Bill Conolly, der sich da aus dem Dunkel eines Ganges gelöst hatte und eingriff.
    Wie ein Schatten aus der Unterwelt kam er und überraschte nicht nur mich, sondern auch unsere Feinde.
    Bella Benson konnte dem Zusammenprall nicht mehr ausweichen und ihn auch nicht ausgleichen. Bill traf sie in dem Augenblick voll, als sie zum zweiten mal schießen wollte. Und er hatte beide Fäuste vorgerammt, so daß die Wucht noch einmal verstärkt wurde.
    Bella Benson drückte zwar noch ab, doch diese Silberkugel zischte in die Decke, wo sie plattgedrückt wurde. Die Vampirin selbst flog so weit zurück, daß sie gegen Sheila und Harriet prallte. Es gab ein großes Durcheinander, das Bill Conolly gedankenschnell ausnutzte.
    Bevor sich noch jemand hatte fangen können, riß der Reporter Bella Benson die Waffe aus der Hand. Er hätte die Bestie jetzt erschießen können, aber er dachte mehr an seine Frau, die sich in den Klauen dieser Harriet befand.
    Bill sah die rechte Hand, in der sie das Rasiermesser hielt, die Klinge blitzte, und Conolly warf sich todesmutig in den Stoß hinein, der Sheila galt.
    Als hätte man ihm einen Streifen Haut am Hals abgerissen, so fühlte es sich an, als das Messer ihn traf, eine lange Furche zog und in den Hemdkragen schnitt, wo es erst einmal gestoppt wurde.
    Aber Bill stoppte nicht.
    Den Schmerz mißachtend, drehte er sich zur Seite, brachte seinen Arm in die Höhe und schoß.
    Aus kürzester Entfernung jagte er der Untoten eine Kugel in den Kopf. Es war gewaltig. Plötzlich schien das Gesicht zu zerspringen.
    Bill konnte nicht mehr hinschauen, er duckte sich, bekam Sheila zu fassen und zerrte sie kurzerhand mit sich. Er wollte sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringen.
    Sheila war nur noch ein Bündel der Angst. Sie jammerte und schrie, schluchzte, bebte, konnte sich nicht auf den Füßen halten und kroch auf allen vieren weg.
    Bill ließ sie, denn er hatte noch anderes zu tun.
    Als er herumwirbelte, da hechtete Bella Benson ihm entgegen.
    Bill war noch gedanklich auf seine Frau konzentriert gewesen, er konnte sich nicht so schnell umstellen, und so kassierte er einen wütenden Hieb mit dem Rasiermesser.
    Bill erstarrte vor Entsetzen, als ihm die Bestie die Klinge über den rechten Unterarm zog, dabei die Kleidung auftrennte und ins Fleisch schnitt.
    Die Pistole rutschte Bill aus den Fingern. Der Schmerz allein sorgte dafür, daß
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