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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
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Seinetwegen sind wir doch überhaupt hier.«
    »Wenn wir an Jenny herankommen, haben wir auch den Drudenfuß«, erklärte Dorian. »Don hat gesehen, daß sie ihn bewacht.«
    »Da schau, welch unerwarteten Besuch wir bekommen!« rief Chapman.
    Dorian, Coco und Cohen wirbelten wie auf Kommando herum. In der Tür stand niemand anderer als die alte Arline.
    Cohen überwand seine Überraschung als erster. »Sie leben noch?« feixte er. »Sie waren den Ratten wohl zu zäh?«
    Die Alte kicherte nur.
    »Was ist der Grund Ihres Besuches, Arline?« fragte Dorian mißtrauisch. »Es ist doch kein Zufall, daß Sie gerade jetzt auftauchen. Warum haben Sie sich die ganze Zeit über versteckt?«
    Arline kicherte wieder. »Sie sind ja ganz gut allein zurechtgekommen. Aber jetzt wissen Sie nicht mehr weiter, und ich dachte, Sie könnten meine Hilfe brauchen. Ich kann Ihnen äußerst nützlich sein.«
    »Inwiefern?«
    »Sie wollen doch Anselm van Riems nicht seinem Schicksal überlassen«, kicherte sie. »Der Arme wird in Jennys Armen umkommen vor Angst und Abscheu. Wenn Sie ihn retten wollen, kann ich Sie zu ihm führen. Oder glauben Sie mir nicht?«
    »Doch, doch«, versicherte Dorian, »Ich frage mich nur, warum Sie das tun wollen.«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Fürchten Sie denn die Ratten nicht?« wollte Coco wissen.
    »Die Ratten tun mir nichts«, antwortete Arline und warf Cohen einen Blick zu. »Das habe ich diesem Muskelprotz da schon einmal erklärt. Wollen Sie nun, daß ich Sie zu Jennys Versteck bringe oder nicht?«
    Dorian zögerte keine Sekunde länger. »Ich nehme Ihr Angebot an.«
    Sie folgten Arline in den Garten hinaus, Arline steuerte auf das Erdloch zu, in dem die Ratten mit Anselm verschwunden waren. Cohen hatte Donald Chapman in die Tasche gesteckt, damit dieser nicht zufällig im Maul einer Ratte landete, und Dorian hatte das Funksprechgerät an sich gekommen. Er setzte sich mit Kommissar Rejnbrink in Verbindung.
    »Wir steigen jetzt in das unterirdische Labyrinth hinab«, meldete er.
    »Sind Sie denn wahnsinnig?« war Rejnbrinks erste Reaktion.
    »Wir haben einen Führer, der sich angeblich auf den Umgang mit Ratten versteht. Es könnte allerdings sein, daß wir Ihre Unterstützung benötigen. Ist es möglich, daß Sie unseren Sender anpeilen?«
    »Lassen Sie Ihr Gerät auf jeden Fall eingeschaltet. Ich werde sehen, was sich machen läßt. Können Sie uns nicht ständig Ihre Position durchgeben?«
    »Wir werden es versuchen.«
    Dorian ließ das Funksprechgerät eingeschaltet und steckte es in Cohens ausgebeulte Tasche, wo sich bereits Chapman verkrochen hatte. Er bat den Puppenmann: »Übernimm du das, Don!«
    Arline hatte mit spöttischem Grinsen quittiert, daß Dorian sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt hatte. Sie kletterte bereits vor ihm in das Erdloch hinunter.
    »Wie sollen wir uns denn in der Dunkelheit zurechtfinden?« maulte Cohen.
    »Es bleibt nicht so dunkel«, erklärte Arline. »Hat Ihnen Ihr Däumling nichts von den Irrlichtern und Leuchtwürmern erzählt? Wissen Sie eigentlich, daß die Würmer die Leuchtstoffe aus Leichengift produzieren?«
    »Na, Sie müssen es ja wissen«, erwiderte Cohen unbeeindruckt.
    Dorian blieb dicht hinter der Alten; ihm folgte Coco, den Abschluß bildete Cohen. Sie waren etwa sechs Meter in die Tiefe geklettert – eigentlich mehr gerutscht –, als sie zu einem horizontalen Stollen kamen. Er war so niedrig, daß sie auf allen vieren kriechen mußten, aber bereits nach knapp zehn Metern wurde der Stollen breiter und fast zwei Meter hoch, so daß sogar Dorian aufrecht gehen konnte.
    Der Stollen hatte zahlreiche Windungen. Sie konnten nie weiter als fünf Meter sehen, aber wenigstens konnten sie jetzt überhaupt etwas sehen. Leuchtkäfer umschwirrten sie, und über die Wände krochen halbfingerlange Leuchtwürmer.
    In den Wänden befanden sich Löcher von dreißig bis vierzig Zentimetern im Durchmesser. Sie lagen im Dunkeln. Bisher waren sie noch keiner einzigen Ratte begegnet, aber Dorian hörte sie in den Löchern rascheln und quieken, und einmal stieß der Schädel einer Ratte auf ihn zu.
    »Keine Angst!« sagte Arline beruhigend. »Die lieben, lieben Tierchen tun euch nichts, solange ihr unter meinem Schutz steht.«
    Sie gab zwischendurch ständig seltsame Pfeiflaute von sich und schlug in dem bereits bekannten Rhythmus mit dem Stock auf den Boden. Coco war nun sicher, daß es sich um einen Kode handelte, über den sie sich mit den Ratten verständigen
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