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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln
Autoren: Jo Zybell
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offene Schott des Passagierraums und griff in den Metallhaufen. Vierzehn Gewehre hatte er aus dem Bunker mitgenommen. Die Waffen, die ihm nach einer ersten Prüfung noch funktionstüchtig erschienen waren.
    Er zog eine automatische Waffe heraus, mit der man großkalibrige Geschosse abfeuern konnte.
    Verglichen mit seinem Laserkaskadengewehr ein primitives Gerät. Aber wirksamer als die Kanonen der Nordmänner. Er klinkte das Magazin aus dem Schaft. »Dieses Feuerrohr ist gefährlich. Mit ihm kann man Dutzende von Nordmännern töten. Aber man muss es beherrschen.«
    Aruula übersetzte. Rulfan drückte die Waffe einem jungen Burschen in die Hand, der ihm kräftig genug erschien, ihrer Rückschlagsenergie standzuhalten. »Pass gut auf, was ich dir sage…«
    ***
    Smythe fixierte das Display seines Empfängers. Noch immer kein neues Signal. Aber der Standort des letzten Impulses war gespeichert. Vielleicht ein Bunker, in dem Drax und die Barbarin jetzt gemeinsam waren.
    »Drax ist in Karlskrona, hat sie gesagt«, murmelte Smythe. »Verdammtes Luder! Sie hat nicht gelogen!« Er stampfte mit dem Fuß auf. »Niemand kann lügen, wenn er unerträglichem Schmerz ins Auge sehen muss! Sie hat nicht gelogen - nein, nein, nein!«
    Er steuerte die Twilight of the Gods einige Seemeilen weit an der Küste entlang. Bis er eine schmale Bucht fand. »Wie für uns geschaffen! Dort hinein mit dem Kahn!« Das Luftkissenboot huschte über die Wogen in die Bucht hinein. An einem flachen schneebedeckten Strand steuerte Smythe es an Land. »Holt die Waffen aus dem Laderaum, den Sprengstoff, die Munition, meine Instrumente! Proviant nicht vergessen, und ein Zelt! Los, los!«
    Er scheuchte die Nosfera herum. Hektisch bereiteten sie die Landexpedition vor. Smythe ließ gebogene Verschalungsleisten aus der Decke des Fahrgastraumes reißen und unter eine leichte Kunststofftruhe montieren. Der improvisierte Schlitten wurde mit Ausrüstungsgegenständen gefüllt. Den Plastiksprengstoff und die Waffen hatte der wahnsinnige Wissenschaftler in den Lagerräumen des französischen Bunkers gefunden. Den Sprengstoff hatte er getestet. Erfolgreich. Das Maschinengewehr, die vier Jagdgewehre und das Schnellfeuergewehr hatte er reparieren müssen. Sie funktionierten leidlich. Der Munitionsvorrat für das Schnellfeuergewehr war allerdings sehr begrenzt.
    Mit vier Nosfera ging er an Land. Die zurückgebliebenen beiden Blutsauger steuerten die Twilight of the Gods von der Küste weg in die Mitte der Bucht und ankerten dort. Smythe hatte ihnen ein Jagdgewehr und das MG anvertraut. Es fiel ihm nicht leicht, die Kontrolle über sein Schiff vorübergehend aus der Hand zu geben. Die Twilight of the Gods war unersetzlich für ihn.
    Die Dämmerung kündigte sich bereits an, als Smythe und seine vier Begleiter aufbrachen. In dicke Pelzmäntel gehüllt stapften sie durch den Schnee ins Landesinnere. Smythe setzte sich an die Spitze der Gruppe. Das Schnellfeuergewehr baumelte an seiner Schulter. Ständig spähte er auf das kleine Empfangsgerät in seiner Rechten, das ihm den Weg zu der Barbarin weisen sollte. Und zu Matthew Drax.
    Als sie die letzten Ruinen des ehemaligen Karlskrona hinter sich ließen, ging der kurze Wintertag zu Ende. Die Nosfera bauten das Zelt auf. »Ich kriege euch.« Smythe betrachtete die dunklen Konturen des Waldes hinter den Ruinen. Aus ihm war der letzte Impuls gekommen. »Ihr werdet noch weinen!«, krächzte er vor sich hin. »Ihr werdet vor mir auf den Knien liegen und um Gnade winseln! Vor mir, dem Herrn der Welt…!«
    ***
    Kaltes Fleisch, gefrorenes Blut. Nichts als Leichen. Verwesungsgeruch lag über dem Schnee. Er trottete von Leiche zu Leiche, schnüffelte daran herum, wandte sich enttäuscht ab. Keine leckeren Nacktfleische, kein frisches warmes Blut. Er brüllte vor Enttäuschung und Wut.
    Zurück am Strand, spähte er über die Wogen zur nächsten Insel hinüber. Vier Hohlholzstücke schwammen vor deren Küste im Wasser. Oder nein, sie schwammen nicht - die Wellen wiegten sie auf und ab, aber sie rührten sich nicht von der Stelle. Sehr groß mussten sie sein, dass er sie so deutlich sehen konnte.
    Er hob die stumpfe Schnauze und schnüffelte. Lag da nicht die Witterung von Schweiß und Blut in der Luft? Er stellte die pelzigen Ohren auf. Murmelten da nicht Stimmen von fern?
    Die Eisbestie wandte sich ab und trottete zum Waldrand. Es wurde schon dunkel. Morgen würde sie hinüber schwimmen. Morgen würde sie die Nacktfleische dort
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