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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle
Autoren: Rolf Michael
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irgend etwas zog ihn in dieses Haus.
    Professor Zamorra trug Nicole mehr, als sie ging. Die Folgen des Sturzes machten ihr doch zu schaffen. Seine kräftigen Arme zogen sie zu einem der Fahrstühle.
    »Gleich haben wir es geschafft, Cherie«, sagte er begütigend. »Dann muß nur noch der Dämon vernichtet werden. Reine Formsache!« Tapfer zwang sie sich zu einem Lächeln.
    »Ja, ja. Eine Routineangelegenheit für alte Profis!«
    Der Aufzug kam. Geräuschlos öffnete sich die Tür. Beide traten ein. Zamorra drückte alle Knöpfe.
    »Warum alle?« fragte Nicole verwundert.
    »Damit ich in jedem Stockwerk das Amulett neu ausloten kann«, erklärte der Meister des Übersinnlichen, während der Fahrstuhl bereits im ersten Obergeschoß hielt. »Die Kräfte des Amuletts ziehen mich nur nach oben. Aber sie geben keinen Hinweis auf das Stockwerk. Es kann in den unteren Etagen oder auch unter dem Dach sein. Also müßten wir überall halten. Oder ziehen es Mademoiselle vor, die Stiege emporzuklimmen?« fragte er ein wenig spöttisch.
    »Schuft!« sagte die hübsche Französin und gab ihm einen freundschaftlichen Rippenstoß.
    Ab dem zwanzigsten Stockwerk wurde Zamorra aufmerksamer. Aber immer wieder schüttelte er dann doch den Kopf.
    Noch weiter. Noch höher hinauf. Was, um alles in der Welt, wollte ein Dämon hier oben anstellen? Ein eloxiertes Schild gab Professor Zamorra Auskunft, daß im achtundzwanzigsten Obergeschoß eine Firma namens ›Morena-Exports Ltd.‹ ihre Geschäftsräume hatte. Wollten Asmodis und seine Vasallen künftig mit Kaffee und Bananen handeln?
    Die Leuchtziffer zeigte den achtundzwanzigsten Stock an. Das Amulett gebärdete sich plötzlich wie ein Geigerzähler bei einem Uran Vorkommen. Es raste und pulsierte wie verrückt.
    Da - hinter dieser Tür lauerte das Böse. Wirklich, in den Räumen einer Exportfirma machte der Teufel Geschäfte.
    Zamorra ließ Nicole stehen und spurtete los. Mit wenigen Sätzen hatte er die Distanz des Flures zurückgelegt. Seine Hand legte sich auf den Türgriff. Da -von einem auf den anderen Augenblick erlosch die Wirkung des Amuletts. Die Silberscheibe war plötzlich kalt und ohne Leben, als wenn nie eine Gefahr aus der Tiefe gedroht hätte.
    Der Dämon war schneller gewesen. Er mußte die Kräfte des Guten geahnt haben und hatte sein Heil in der Flucht gesucht. Unschlüssig drehte sich Zamorra um. Mit wenigen Worten hatte er die hinter ihm herhumpelnde Nicole Duval vom Sachverhalt unterrichtet. Eigentlich hatten sie hier nichts mehr verloren. Der unheimliche Gegner hatte auf ein Duell verzichtet.
    Leise beredete der Professor den Fall mit seiner Sekretärin. Nicole war neugierig. Fragen kostet ja nichts. Es mußte doch ganz interessant sein, festzustellen, welcher Diener Satans hier bei der Arbeit gestört worden war.
    Zamorra hingegen wollte auf eventuelle peinliche Zwischenfälle verzichten. Er empfahl, über der Tür einige unsichtbare Zeichen der weißen Magie anzubringen, die jedem Geschöpf aus dem Reich der Flamme das Eindringen unmöglich machen sollte.
    So redeten sie eine Zeit hin und her. Und diese Zeit gab Amun-Re den nötigen Aufschub.
    ***
    »Ich bin das, was sie einen Magier oder einen Zauberer nennen würden!« erläuterte Amun-Re gerade dem interessiert lauschenden Morena sein Gewerbe. »Leider war ich viele tausend Jahre tot und begraben. An den größten Teil meines Wissens kann ich mich noch nicht -hören Sie, noch nicht zurückerinnern. Aber an dem Tage, wo diese Erinnerung wiederkehrt, - und ich habe es im Gefühl, daß dieser Tag nicht mehr fern ist, dann ist es verderbenbringend, auf der Gegenseite zu stehen. Nur ein Narr wird dann noch einem Amun-Re Widerstand leisten.«
    »Aber jetzt«, lauerte Morena, »jetzt sind Sie noch zu besiegen?«
    »Nicht durch Sie oder Ihresgleichen!« schnappte der Magier und zog ein Gesicht wie ein Hund, der beißen will. »Aber ich räume ein, es gibt gewisse Personen, die über Kräfte verfügen, die… da, bei Tsat-hogguah’s Krötenmaul, das ist er!«
    »Wer?« Morenas Gesicht verzog sich erstaunt.
    »Ein gewisser Professor Zamorra. Aus Frankreich!« erläuterte Amun-Re hastig. »Er und ich sind alte Feinde. Todfeinde, verstehen Sie! Er darf mich hier nicht sehen, sonst gibt es einen Kampf, bei dem die halbe Stadt zerstört wird. Und daran dürfte Ihnen kaum gelegen sein, oder?«
    »Nein, keineswegs!« beeilte sich Morena zu versichern. »Hier! Treten Sie hinter diesen Vorhang, der bis auf die Erde reicht, und
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