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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr
Autoren: Jason Dark
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kurzerhand links liegen. Ihn interessierte die Aussichtsplattform, von wo aus er einen phantastischen Überblick hatte. Zwar nicht so gut wie weiter oben, aber ihm reichte es.
    Der Wind fuhr gegen die Gestalt mit den unbarmherzig kalten Augen. Er mußte noch ein paar Schritte zur Seite gehen, dann lag der Park tief unten vor ihm.
    Der Blick war ausgezeichnet. Bis zum Gelände der École Militaire konnte er schauen. Diese Schule schloß sich an den Park an und war nur durch eine breite Straße getrennt, die Avenue de la Motte. Hinter ihm, in seinem Rücken, floß die Seine. Der Fluß interessierte ihn nicht, seine Diener würden durch den Park kommen.
    Man hatte Schutzgitter errichtet, damit es Selbstmördern schwergemacht wurde, sich von der Plattform zu stürzen.
    Darum kümmerte sich der Hexer mit der Flammenpeitsche nicht. Wenn es soweit war, würde er auf das Gitter klettern.
    Bevor er weiter nach unten schaute, glitt sein Blick in die Höhe. Er hatte die Vampire nicht vergessen. Momentan waren sie nicht zu sehen, was aber nicht heißen sollte, daß sie sich verzogen hatten. Wahrscheinlich waren sie nur höher gestiegen, und zwar so weit, daß sie nicht mehr entdeckt werden konnten.
    Im Gefühl einer Sicherheit sonnte sich Belphégor. Er hatte die ersten Schwierigkeiten glanzvoll gemeistert und wußte nun, wie er die Vampire ausschalten konnte.
    Seine gefühllosen blauen Augen waren nach vorn gerichtet. Sie wollten die Dunkelheit durchbohren. Eigentlich war die Zeit für seine Diener jetzt reif. Sie hätten sich längst auf den Weg machen müssen, zusammen mit den Flammenpeitschen, die ihre Strecke markieren sollten.
    Noch war nichts zu sehen.
    Ruhig lag der Park vor ihm. Nur hin und wieder durchschnitten die Lichtlanzen fahrender Wagen die Dunkelheit.
    Aber dahinten, wo die von Nord nach Süd verlaufenden Fahrbahnen in einen Kreisverkehr mündeten, da flackerten plötzlich Lichter.
    Sie kamen – endlich!
    Belphégor stieß ein düsteres Lachen aus, in dem längst ersehnter Triumph mitschwang.
    Geschafft!
    »Freu dich nicht zu früh!« sagte plötzlich eine zischende Stimme hinter ihm.
    Schnell wie ein Kreisel wirbelte der Dämon herum. Er starrte in die Mündung einer Maschinenpistole.
    Gehalten wurde sie von Lady X!
    ***
    Kommissar Fleuvee rauchte Kette. Wohl ein Zeichen seiner übergroßen Nervosität. Wir hockten in seinem Büro, tranken schwarzen Kaffee – sogar Suko – und starrten ansonsten in den blaugrauen Dunst, den die Schwarzen hinterließen.
    Montini, der Assistent des dicken Kommissars, war nicht da. Er hatte einige Tage Urlaub genommen. Aber er war immer noch der alte, wie mir Fleuvee auf diesbezügliche Fragen hin versichert hatte.
    Der Kommissar war unseren Vorschlägen gefolgt und hatte seinen Leuten eine Vorwarnung gegeben. Inzwischen hatte die Dämmerung von Paris Besitz ergriffen. Wir waren nicht einmal dazu gekommen, unser bestelltes Hotelzimmer anzuschauen. Die Zeit dafür reichte einfach nicht.
    Zweimal hatte ich mit Madame Tanith telefoniert. Beide Male vergebens. Sie hatte es versucht, aber keinen Kontakt bekommen. Irgend etwas störte die Schwingungen der Kugel. Sie reagierte überhaupt nicht, und auch nicht in Verbindung mit dem Kelch des Feuers.
    Das machte mich nicht gerade optimistischer.
    »Ich habe das Gefühl, als würde über Paris eine gewaltige magische Glocke hängen«, erklärte ich Suko und dem Kommissar. »Es ist wie ein gestörtes Funknetz, wir kommen nicht durch und können keinen Kontakt mit der anderen Seite aufnehmen.«
    Mißtrauisch hatte der Kommissar meinen Worten gelauscht. Er schaffte es, mit im Mundwinkel hängender Zigarette noch Kaffee zu trinken. Wirklich einmalig. »Übertreiben Sie da nicht etwas?«
    »Nein.«
    »Aber ich habe von solchen Hellseherinnen und Wahrsagerinnen genug. In Paris treiben sich viele herum. Diese Stadt ist ein regelrechtes Mekka für okkulte Existenzen. Wir haben viele Künstler hier, die sich nur nach astrologischen Gesichtspunkten richten, und deshalb haben die zahlreichen Wahrsager und Hellseher in der Stadt Hochkonjunktur. Ich traue den Typen nicht. Egal, ob sie nun männlich oder weiblich sind.«
    »Madame Tanith ist anders.«
    Der Kommissar winkte ab. »Erzählen Sie nichts, Kollege. Die sind alle gleich. Wollen nur so schnell wie möglich und durch wenig Arbeit an anderer Leute Geld kommen.«
    »Sie haben eben Ihre Meinung, wir die unserige«, antwortete ich und schaute auf meine Uhr.
    Wenn Belphégor seine Diener
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