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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen
Autoren: Unbekannt
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nichts geschah. Der Sergeant drehte sich um. Die Fackel lag brennend auf dem Schienenstrang.
    Etwa zwanzig Meter von Kapitanski entfernt stand der vordere Wagen.
    Kapitanski atmete erleichtert auf. Rhodans Plan hatte funktioniert. Rakal Woolver hatte das Signal seines Zwillingsbruders empfangen und schnell genug gehandelt.
    Der Sergeant wagte nicht, sich allein dem Zug zu nähern. Er wußte, daß mindestens zehn Wächter innerhalb der Wagen waren. Außerdem gab es wahrscheinlich Hunderte von Bioparasiten im Innern des Zuges. Kapitanski fragte sich, wie die Wächter reagieren würden. Er rechnete damit, daß sie sich in den Wagen verschanzten, weil sie nicht wissen konnten, was sie außerhalb des Zuges erwartete.
    Unter diesen Umständen würde es schwer sein, den Versorgungstransport zu übernehmen. Kapitanski machte sich darüber jedoch keine Gedanken. In wenigen Minuten würden die Haushaltsverbrecher hier erscheinen. Sie wußten, wie man den Widerstand einiger Blaurüssel brechen konnte. Außerdem näherten sich in diesem Augenblick Icho Tolot und Tronar Woolver dem Zug von der anderen Seite. Um Icho Tolot aufzuhalten, mußten sich die Wächter etwas Besonderes einfallen lassen.
    Kapitanski hoffte, daß die Zuginsassen ihn nicht entdeckten. Allein war er vollkommen hilflos.
    Sie hatten den Zug zum Stehen gebracht. Nun kam es darauf an, ihn zu erobern.
     
    *
     
    Wie die Haushaltsverbrecher vorhergesagt hatten, wurde der Transport von zehn Wächtern begleitet.
    Es waren militärisch geschulte Blaurüssel. Sie verbarrikadierten sich im vordersten Wagen und leisteten hartnäckigen Widerstand. Es gelang ihnen, zwei der Angreifer zu erschießen.
    Schließlich waren es Tolot und die beiden Woolver-Zwillinge, die dem Kampf ein Ende machten.
    Durch ein großes Loch in der Vorderfront des Wagens kamen die überlebenden Wächter mit erhobenen Rüsseln heraus.
    „Sie ergeben sich!" rief Pohiik befriedigt.
    Die Klassenlosen fielen über die Blaurüssel her und begannen sie zu mißhandeln. Rhodan ging sofort zu Pohiik, um dagegen zu protestieren.
    „Sagen Sie Ihren Männern, daß sie damit aufhören sollen", sagte er scharf.
    Pohiik blickte ihn verständnislos an. „Es sind unsere Feinde", erinnerte er den Terraner.
    „Sie sind unsere Gefangenen", berichtigte Rhodan. „Was würden Sie davon halten, wenn man Sie in Gefangenschaft so behandeln würde?" Pohiik grunzte verächtlich. „Niemand wird mich fangen", behauptete er.
    Rhodan sah ein, daß es sinnlos war, mit dem Anführer der twonosischen Gesetzlosen darüber zu diskutieren. Er war froh, als Pohiik seinen Anhängern befahl, den Zug zu besetzen. Mit einer herablassenden Geste deutete Pohiik auf die sechs Wächter, die den Angriff überlebt hatten.
    „Sie können Sie jetzt erschießen lassen", sagte er zu Rhodan.
    Rhodan nickte nur. Dann ging er mit einem Translator zu den Blaurüsseln.
    „Verschwindet hier!" rief er ihnen zu. „Verkriecht euch irgendwo, bevor euch die Haushaltsverbrecher wieder einfangen."
    Fünf der Wächter rannten davon. Der Zurückgebliebene musterte Rhodan durchdringend. „Wer sind Sie?" fragte er. Rhodan warf einen schnellen Blick zum Zug. „Beeilen Sie sich", drängte er. „Sobald Pohiik wieder herauskommt, sind Sie verloren."
    Zögernd drehte sich der Blaurüssel um und ging davon. Er konnte sich offenbar nicht damit abfinden, von einem Rüssellosen besiegt worden zu sein.
    Kaum war der letzte Wächter in der Dunkelheit der Ader verschwunden, als Pohiik wieder erschien. Der alte Twonoser winkte vergnügt mit seinen Rüsseln.
    „Es wird nicht schwer sein, den Zug wieder in Gang zu bringen", erklärte er. „Es sind nur vier Wagen.
    Damit kommen wir gut durch das Gebiet der Blaurüssel - vorausgesetzt, es gelingt Ihren Mutanten, die Empfangsstation der B-Kaste außer Betrieb zu setzen."
    „Die Woolver-Zwillinge werden alles tun, um auch diesen Teil unseres Planes erfolgreich auszuführen", versicherte Rhodan.
    „Für einen Mann ohne Rüssel sind Sie erstaunlich entschlußkräftig", bemerkte Pohiik.
    Rhodan mußte lachen. „Pohiik, Sie und Garko der Starke könnten zusammen der Diktatur der Rotrüssel ein Ende machen."
    Der Haushaltsverbrecher wurde ärgerlich. „Garko der Starke? Er wagt es nicht, sich offen für uns einzusetzen. Er besitzt keinen Mut."
    „Das möchte ich bezweifeln. Ich glaube vielmehr, daß er zu schlau ist, einen aussichtslosen Kampf zu wagen."
    „Der Kampf gegen die Rotrüssel wird immer aussichtslos sein",
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