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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen
Autoren: Unbekannt
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herein. Wie auf ein verabredetes Kommando standen Atlan und Kasom auf.
    „Es wird Zeit", sagte Rhodan. „Die Blaurüssel werden das Camp bald erreicht haben."
    „Was ist mit Tolot?" wollte Melbar Kasom wissen.
    „Der Haluter weiß genau, was er zu tun hat", sagte Atlan. „Um ihn brauchen wir uns keine Gedanken zu machen."
    Sie verließen das Gebäude. Vorher schaltete Atlan sämtliche Maschinen aus. Rhodan führte die drei Männer zum Eingang der Ader, in die die Haushaltsverbrecher geflüchtet waren. Dort machten sie halt.
    Rhodan deutete zu den Deckenstrahlern hinauf.
    „Wir zerschießen sie", ordnete er an. „Wenn es im Camp dunkel ist, werden die Blaurüssel einige Zeit aufgehalten."
    Nachdem sie die Strahler zerstört hatten, drangen sie in den schmalen Gang ein. Er war breit genug, um drei Männern nebeneinander Platz zu bieten.
    „Wie wollen wir in die oberen Etagen eindringen?" fragte Atlan seinen terranischen Freund. „Wenn wir die Strecke zu Fuß zurücklegen, werden wir Monate benötigen, um unser Ziel zu erreichen. Was nützt es uns dann, wenn die Woolver-Zwillinge bis zur CREST vorstoßen können?"
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, um schnell nach oben zu gelangen", antwortete Rhodan. „Wir müssen einen Interkastenzug überfallen und ihn für die Rückfahrt benutzen."
    Atlan stieß einen leisen Pfiff aus. Im Licht der Fackel, die der vorausgehende Kasom trug, konnte Rhodan sehen, wie der Arkonide den Kopf schüttelte.
    „Weiß Pohiik von dieser Idee?" erkundigte sich Atlan.
    „Er wird davon erfahren, sobald wir die Flüchtlinge eingeholt haben."
    „Vielleicht gelingt es uns tatsächlich, einen Zug zu überfallen und in Besitz zu nehmen", gab Atlan zu.
    „Ich bezweifle jedoch, daß wir auch nur eine einzige Meile damit fahren werden."
    Innerlich war Rhodan nicht so zuversichtlich, wie er den Anschein erweckte. Ohne die Unterstützung der Haushaltsverbrecher konnten sie ihren Plan nicht durchführen. Es kam darauf an, was Pohiik zu Rhodans Idee zu sagen hatte.
     
    *
     
    Es war ein gespenstisches Bild, die Twonoser im Schein der Fackeln am Boden sitzen zu sehen. Die Klassenlosen hatten einen weiten Kreis gebildet und in dessen Mitte einige Fackeln aufgestellt. Pohiik stand neben den brennenden Stauden.
    Die Terraner hatten sich in den Hintergrund zurückgezogen, weil Rhodan angeordnet hatte, die Twonoser bei ihren Beratungen nicht zu stören. Vor ungefähr sieben Stunden hatten die Flüchtlinge diese kleine Halle erreicht. Kurz darauf waren auch Tolot und Kapitanski angekommen. Der Gang, den sie als Fluchtweg benutzt hatten, war durch Fernzündung gesprengt worden. Es bestand im Augenblick keine Gefahr einer Verfolgung durch die Blaurüssel.
    Rhodan beobachtete, daß Pohiik erregt mit einigen jüngeren Twonosern debattierte, die offenbar mit den Plänen ihres Anführers nicht einverstanden waren. Pohiik hatte einen Bioparasiten töten und über dem Feuer der Fackeln rösten lassen. Diese Nahrung war an die Rüsselwesen verteilt worden. Die Terraner hatten es abgelehnt, an dieser Mahlzeit teilzunehmen. Der Gestank des verbrannten Fleisches lag noch immer in der Luft.
    „Wie lange wird es noch dauern, bis diese Burschen eine Entscheidung getroffen haben?" raunte Kasom an Rhodans Seite.
    „Pohiik hat einen schweren Stand", erwiderte Rhodan. „Die Haushaltsverbrecher sind es gewohnt, nur an ihren unmittelbaren eigenen Vorteil zu denken. Berücksichtigt man ihre Lebensverhältnisse, ist das sogar verständlich. Es wird nicht einfach sein, ihnen begreiflich zu machen, daß es für sie von Nutzen sein kann, wenn sie uns unterstützen."
    Pohiik sprach jetzt lauter. Er hatte beide Rüssel erhoben. Leidenschaftlich redete er auf seine Zuhörer ein. Schließlich riß er eine Fackel vom Boden hoch und schwang sie wie eine Keule über seinen Kopf. Ein paar Twonoser sprangen auf und begannen zu schreien.
    „Die Diskussion wird lebhafter!" rief Atlan. Pohiik verließ seinen Platz, durchbrach den Ring der Zuhörer und kam direkt auf Rhodan zu.
    „Folgen Sie mir", verlangte er. „Es ist mir gelungen, die anderen von der Richtigkeit unseres Vorhabens zu überzeugen."
    „Seien Sie vorsichtig, Sir", warnte Kasom. „Gehen Sie nicht allein mit ihm."
    Rhodan hob die Schultern. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Anführer der Klassenlosen zu vertrauen. Ohne Kasoms Protest zu beachten, ging er hinter Pohiik zu den erregten Twonosern hinüber.
    Pohiik schleuderte die Fackel davon und hob seinen
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