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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten
Autoren: Manfred Weinland
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nur einen Augenblick zögern würden, ihre Drohung nach Ablauf der gesetzten Frist in die Tat umzusetzen.
    Merlin wußte, daß er sich entscheiden mußte. Nur eines konnte er nicht verstehen. Es war ihm unbegreiflich, wie die Meeghs hinter das Geheimnis von Stonehenge gekommen waren. Kein Sterblicher kannte es. Nur Merlin selbst war eingeweiht. Und er hatte keinen Verrat verübt. Woher wußten sie es also?
    Merlin setzte seinen unterbrochenen Weg fort und verließ den Saal des Wissens. Er nahm den Kurzen Weg, um sich in einen anderen Teil der unsichtbaren Burg zu versetzen.
    Dabei dachte er an Zamorra.
    ***
    Kindhaft große, unschuldig dreinblickende Augen starrten den Dämon an. Einer von dreizehn gefangenen Chibb stand Llargllyn, dem Anführer der Meeghs, gegenüber. Der unterschied sich äußerlich in nichts von den übrigen Dämonischen, die sich in der Lenkzentrale des Spiders aufhielten. Doch seine Autorität war auf Para-Ebene fühlbar, auch für den Chibb mit der silbrigen Hautfarbe, der in stolzer Haltung die Übermittlung des Ultimatums an Merlin mitverfolgt hatte und nun nicht länger schwieg.
    »Er wird nicht auf euer Geschwätz eingehen«, sagte er in ruhigem Tonfall, als ginge es um alles Mögliche, nur nicht um sein Leben und das seiner zwölf Gefährten. »Merlin läßt sich nicht erpressen. Nicht von Meeghs.«
    Der Chibb versuchte einen Schritt nach vorn zu machen, scheiterte jedoch an dem unsichtbaren Fesselfeld, das ihn umhüllte.
    Llargllyn stieß ein unmenschliches Lachen aus, das im Gehirn des Chibb Schmerzen weckte.
    »Narr!« schlug ihm eine verzerrte Stimme entgegen. »Du bist ein ebensolcher Narr wie der verfluchte Zauberer! Du glaubst nicht an unseren Triumph… Nun, fast tut es mir leid, daß du ihn nicht mehr gesunden Geistes erleben kannst.«
    Der Silberhäutige zuckte zusammen. Etwas wie Angst schlich sich in seinen Blick ein.
    »Was soll das heißen: nicht mehr gesunden Geistes?«
    Der Meegh lachte hämisch. »Er weiß es noch nicht«, sagte er. »Aber diesmal kann Merlin nur verlieren. Egal wie er sich entscheidet. Für ihn wird dieses Spiel im Inferno enden. Und du«, er zeigte mit seinem schwarzen Schattenarm auf den Chibb, dessen Namen er sich nicht einmal gemerkt hatte, weil er nur das Mittel zum Zweck in ihm sah, »und du wirst Teil unserer Ultimaten Waffe gegen den Zauberer sein!«
    »Du redest in Rätseln«, sagte der Chibb.
    Llargllyn antwortete nicht. Auf telepathischer Ebene gab er zwei abseits stehenden Cyborgs einen Befehl.
    Die Kristallträger reagierten sofort und nahmen den silberhäutigen Chibb in ihre Mitte, dessen Fesselfeld in diesem Augenblick erlosch, jedoch augenblicklich von dem stählernen Klammergriff der Cyborgs abgelöst wurde.
    Der Chibb wehrte sich kaum, als sie ihn hinausführten.
    Noch ahnte er nicht, was die Worte des Meeghs bedeuteten.
    Sonst hätte er sich gewehrt.
    ***
    Der Raum war nicht sonderlich groß. Seine Wände glommen in düsterem Schwarz und schienen vollständig aus einer Unzahl winziger Kristalle zusammengesetzt zu sein. Das seltsame Zwielicht reichte jedoch aus, das Nötigste zu erkennen.
    Der Ort hatte die Atmosphäre eines mittelalterlichen Verlieses.
    Und entsprechend mußten sich auch die beiden Personen fühlen, die es ziemlich unfreiwillig hierher verschlagen hatte - als Gefangene.
    »Wo bin ich?« meldete sich Zamorra vom feuchtkalten Boden. Er rappelte sich mühsam hoch, fühlte dabei einen pochenden Schmerz im Kopf und tastete anschließend sofort nach seiner Brust, wo normalerweise das Amulett hing. Nur mühsam kam die Erinnerung über den merkwürdigen Zwischenfall mit Merlins Stern.
    »Du meinst«, korrigierte ihn Nicole, die neben ihm am Boden kauerte, »wo sind wir? Es sieht nämlich so aus, als müßtest du dich vorläufig mit meiner Gegenwart abfinden.«
    »Auch das noch«, flachste Zamorra, obwohl ihm nach Scherzen gar nicht zumute war.
    Nicole richtete sich neben ihm auf und schmiegte sich eng an ihn.
    »Ist wieder alles in Ordnung mit dir?« fragte sie schleppend. »Bist du keine Sonne mehr?«
    »Sonne?«
    Sie erzählte ihm, in welchem Zustand sie ihn vorgefunden hatte.
    »Interessant«, murmelte er dann.
    Nicole stieß ein fast hysterisches Lachen aus. »Interessant nennst du das? Ist das alles, was dir zu dem Thema einfällt?«
    »Nein«, sagte er sanft. »Doch wozu aufregen? Frage Numero Eins ist immer noch: Wo sind wir? Hast du vielleicht eine Ahnung, wie wir hierher gekommen sind?«
    Nicole schüttelte den
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