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0233 - Geheimsatellit Troja

Titel: 0233 - Geheimsatellit Troja
Autoren: Unbekannt
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überlegte, ob man nicht doch versuchen sollte, die Rückenschale des Mobys aufzusprengen, erschien Gucky.
    Der Kleine stand plötzlich neben mir. Ich spürte die leichte Druckwelle und schaute mich um. John Marshall, der Chef des Mutantenkorps war von dem Mausbiber transportiert worden.
    „Schau mich nicht an wie ein Gespenst", rief Gucky mit schriller Stimme. „Eh, hier kann man sein eigenes Wort nicht verstehen."
    „Hinsetzen", unterbrach ich ihn scharf. „Du sollst dich sofort hinsetzen! Wer hat dich aus der Klinik entlassen?"
    Der Kleine stemmte die Arme in die Hüften, entblößte seinen Nagezahn und erklärte: „Niemand! Ich möchte wissen, wer mich zurückhalten könnte. Artur hat mir eine Spezialspritze gegeben. Ich werde für etwa fünf Stunden fit sein und dann zusammenbrechen."
    „Ich werde dir...!"
    „Ihr werdet gar nichts", unterbrach mich der Mausbiber. Seine großen Augen funkelten. „Das ist meine Sache. In ein paar Stunden wäre ich ohnehin wieder in Ordnung gewesen. Die Aufputschung überstehe ich auch noch. Wenn wir hier heraus sind, kann ich lange genug schlafen. John, sage ihm, weshalb ich dich gebracht habe. Tempo, wir haben keine Zeit mehr."
    Das Gefühl hatte ich allerdings auch. Perry trat zu mir und strich Gucky über den Kopf.
    John Marshall, ein erstklassige Telepath, erklärte knapp: „Wir empfangen seit sieben Minuten Hirnimpulse. Sie werden von einem intelligenten Wesen ausgestrahlt. Eine klare Deutung ist noch nicht möglich, da sich der oder das Unbekannte ausschließlich mit einer Aufgabe beschäftigt. Er will etwas zerstören und überlegt, wie das am besten zu machen ist. Die Impulse sind ständig zu hören. Sie werden lauter und klarer. Wir haben versucht, eine telepathische Verbindung herzustellen. Es wurde nicht geantwortet. Der oder das Unbekannte nähert sich dem Magenausgang des Mobys. Mehr ist augenblicklich nicht zu sagen."
    Ich suchte mir einen Schwenkschemel und setzte mich. Gucky lachte. Er war überaus lebhaft und fast euphorisch gestimmt. Dr. Artur mußte ihm ein starkes Aufputschmittel verabreicht haben.
    Rhodan bestürmte Marshall mit Fragen, die der Telepath nicht beantworten konnte. Ich überlegte krampfhaft. Icho Tolot ließ auch nichts von sich hören. Ich vernahm nur, daß er die CREST verlassen hatte, um sich „draußen" umzusehen Wahrscheinlich war er zur Hallendecke emporgeschwebt um zu erkunden, ob es dort einen Durchschlupf gab. Wenn es jemand schaffte, dann war es der halutische Gigant.
    Nach einigen Minuten kam ich zu einem Entschluß. Ich stand auf und überprüfte die Anzeigen meines Kampfanzuges.
    Gucky trippelte näher. Ich bückte mich und nahm ihn auf die Arme. Die großen braunen Augen meines kleinen Freundes waren jetzt kristallklar. Gucky hatte auf etwas gewartet.
    „Na, großer Imperator - wozu hast du dich entschlossen? Gehen wir?"
    Rhodan fuhr auf dem Absatz herum. Er hatte plötzlich verstanden.
    „Ihr seid wohl ganz und gar wahnsinnig geworden!" sagte er alarmiert. „Was hast du vor?"
    „Meinst du mich?" erkundigte sich Gucky gespielt naiv. Mir raunte er zu: „Schließe deinen Helm, los."
    Rhodans Antwort hörte ich nicht mehr. Ich würde von Guckys Entmaterialisierungsfeld erfaßt und in Nullzeit durch eine übergeordnete Dimension getragen.
     
    7.
     
    Gucky hatte zuviel riskiert! Er war direkt in den unbekannten Impulssender gesprungen.
    Nach meiner Rematerialisierung hatte ich noch knapp zwei Sekunden Zeit gehabt, um die Sachlage zu erfassen. Mein erster Eindruck war zugleich der wichtigste gewesen.
    Wir waren in eine Todesfalle gesprungen, aus der es keinen Ausweg mehr gab. Der Impulssender war ein ungeheuer großes Gebilde, fast schwarz und wallend wie ein rasch fließender Lavastrom.
    Ich war mit den Füßen in dieser zähen, gummiartigen Masse versunken. Die Zeit hatte aber noch zu einem Rundblick ausgereicht.
    Der oder das Unbekannte, wie sich John Marshall so treffend ausgedrückt hatte, war ein monströses Lebewesen von völlig variabler Form. Es quoll gleichzeitig aus vier bis' fünf Energietunnels des Mobys heraus und fühlte mit seiner erneut zusammenfließenden Körpermasse die riesigen Hohlräume vor dem sogenannten Magenausgang unseres Gastgebers.
    Ich sank immer tiefer in den schwarzen Sumpf hinein. Meine verzweifelten Befreiungsversuche waren erfolglos. Es gelang mir auch nicht, die Schaltanlage des Flugaggregates zu erreichen, um mit Hilfe des Antigravs und des kleinen Pulsatortriebwerks zu
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