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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller
Autoren: Jason Dark
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Glenda so intensiv, daß sie es uns schon nicht mehr glaubte und verschwand. Sie schloß sogar die Tür zu ihrem Büro und ließ uns mit unserer Arbeitswut allein.
    So weit war es wirklich nicht her, und ich dachte an die vergangenen Nachtstunden. Die Sache mit den Ratten beschäftigte mich immer mehr. Wegen meines Traums hatte ich schlecht geschlafen, auch nach dem Aufwachen dachte ich sofort wieder an die Ratten, und mir war klar, daß wir etwas unternehmen mußten.
    Suko unterbrach meine Gedanken, als er sagte: »Ob sie wirklich nichts bemerkt hat?«
    »Wer, was?«
    »Ich denke an Shao. Sie ist schließlich entführt worden und muß Einblicke in eine andere Welt gehabt haben.«
    »Vielleicht war sie bewußtlos?«
    »Die ganze Zeit?«
    »Warum nicht.«
    »Ich würde es zu gern herausfinden«, sagte Suko. »Zu gern.«
    »Und hast du dir schon einmal vorgestellt, wie du das machen willst?« erkundigte ich mich.
    »Nein, aber mir ist vorhin ein Gedanke gekommen. Ich dachte an Tiefenhypnose.«
    Ich runzelte die Stirn. Im Prinzip war der Vorschlag nicht schlecht.
    Mir fiel ein Fall ein, der schon ziemlich lange zurücklag. Da hatte ich erlebt, wie ein Mädchen namens Cora Bendix durch die Behandlung eines Arztes in Tiefenhypnose versetzt worden war und nicht nur über ihr erstes Leben geplaudert, sondern es sogar erlebt hatte. [3]
    Durch ihre Informationen hatten wir den Fall zum großen Teil lösen können.
    »Das ist natürlich ein Risiko«, warf ich ein. »Nicht jeder verkraftet eine Tiefenhypnose so leicht.«
    »Ich weiß«, sagte Suko. »Glaube jedoch, daß Shao innerlich so gefestigt ist, daß sie es, ohne seelischen Schaden zu nehmen, übersteht.«
    »Das wäre möglich.« Ich griff zur Zigarettenschachtel und holte ein Stäbchen hervor, um es dann wieder wegzustecken. Nein, bei der Hitze schmeckten die Zigaretten nicht. »Ich meine jedoch, du solltest dir damit Zeit lassen, Suko. Erst einmal ist Shao bei Sheila in guten Händen, und wir haben die Ratten.«
    »Das ist das zweite große Problem. Hast du dir inzwischen etwas einfallen lassen?«
    »Nein.«
    »Schwaches Bild.«
    »Daran ist nur die Hitze schuld.« Wir hatten auf der Fahrt zum Büro das Thema kurz angeschnitten, dann nicht mehr weiter darüber geredet. Mit dem Zeigefinger schrieb ich einen Namen in die Luft, den Suko vergeblich versuchte zu entziffern.
    »Was soll das heißen?«
    »Rocky Koch.«
    Suko stieß prustend die Luft aus. »Rocky Koch«, murmelte er.
    »Du hast ihn also noch nicht vergessen.«
    »Wie könnte ich.«
    »Aber der sitzt.«
    »Bist du sicher?«
    Suko wiegte den Kopf. »Nicht ganz, ein Anruf könnte uns von dem Problem befreien.«
    »Das hatte ich auch vor.« Meine Hand befand sich schon auf dem Weg zum Hörer. Ich wußte natürlich nicht, in welcher Anstalt man Rocky Koch gesteckt hatte, deshalb ließ ich mich zuerst mit unserem Archiv verbinden. Was nicht gerade streng geheim ist, haben wir dort gespeichert. Die Top-secret-Dinge sind besonders unter Verschluß genommen worden. Rocky Koch war nicht »Streng geheim«. Wenn man sich seine Akte anschaute, dann konnte man sie fast als normal bezeichnen. Die Kollegen im Archiv versprachen mir, sich zu beeilen. Zehn Minuten später schon hielt ich eine Kopie des Bildschirmtextes in der Hand.
    Suko stand auf und schaute mir über die Schulter.
    Rocky Koch saß noch immer. Die Anstalt lag außerhalb der Millionenstadt London. Man wollte ihn so lange unter Verschluß lassen, bis alles geklärt war und er als geheilt entlassen werden konnte.
    »Geheilt entlassen«, murmelte ich.
    »Das wird der nie«, behauptete Suko. »Meinst du?«
    »Ich glaube kaum, daß er seinen Rattenkomplex loswird. Aber wir haben uns geirrt. Koch kann nicht dahinterstecken.«
    Ich legte die Akte zur Seite. Suko sah es meinem Gesicht an, daß ich nicht völlig überzeugt war. Er sprach mich auch darauf an, und ich nickte: »Ja, ich traue dem Braten nicht.«
    »Der Computer ist unbestechlich!«
    »Das ja. Nur möchte ich mir Rocky Koch gern einmal selbst ansehen. Den Friedhof werden wir später besuchen.«
    »All right, meinen Segen hast du.«
    Den Namen der Klinik entnahm ich dem Informationsbogen. Wir hatten heute Montag, Wochenanfang, und ich konnte sicher sein, einen Großteil des Personals anzutreffen, wenn auch Urlaubszeit war.
    Die Telefonnummer besorgte ich mir über die Auskunft und rief dann an. Es gab ein Hin und Her, bis man mich an den zuständigen Professor weiter verband.
    Er hieß Gardener und zeigte
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