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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Taschenlampe an.
    »Für den«, sagte er spöttisch, »brauchen Sie keine Silberkugeln, Bill. Da reicht stinknormales Blei.«
    Bill Fleming starrte das seltsame Wesen im Licht der Handlampe an. Es bot einen erschreckenden Anblick…
    ***
    Plötzlich waren da Hände, griffen nach Nicole und zerrten sie aus dem Sand. Sie ließ es mit sich geschehen, doch immer noch stellte sich keine Erleichterung ein. Zu viel war in den letzten Minuten geschehen, als daß sie noch an Rettung glauben konnte. Und Zamorra war tot, war von der Düne verschlungen worden. Lohnte es sich denn überhaupt noch, zu leben und zu kämpfen?
    Sie wurde davongezerrt. Plötzlich riß sie die Augen weit auf, weil sie eine Veränderung zu spüren glaubte. Aber das mußte ein Trugbild sein, das sie sah.
    Zamorra auf der anderen Sanddüne…
    Und doch war er es. Er hielt das Amulett in der Hand, winkte und lief die Düne hinunter, Nicole entgegen.
    Da erst erkannte sie das andere, die eigentliche Veränderung, die sie mehr mit ihren Sinnen wahrgenommen hatte.
    Die Sanddünen waren zum Stillstand gekommen.
    Und als sie jetzt losgelassen wurde und im Sand kauerte, sank sie nicht mehr ein.
    Eine Hand lag auf ihrer Schulter. Nicole drehte den Kopf und sah, wer sie gerettet hatte. »Ich glaube, der Bann ist jetzt gebrochen«, sagte die blonde Teena und lächelte leicht.
    Nicole starrte ihre Retterin an. Ausgerechnet Teena!
    »Du mußt verrückt sein, mein Schatz«, flüsterte sie krächzend.
    »Warum?« Teenas Augen weiteten sich erstaunt. »Weil ich dich aus dem Sand gezogen habe?«
    Nicole schüttelte langsam den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Vorhin, bei halbwegs normalen Temperaturen im Dorf liefst du nackt herum, und hier, in dieser glühenden Hitze, vermummst du dich bis über beide Ohren!«
    Teena sah sie sprachlos an, mit offenem Mund.
    Dann aber lächelte sie, und aus dem Lächeln wurde ein Lachen, in das Nicole einfiel.
    Sie lachten noch, als Zamorra bei ihnen eintraf.
    Das weiße Flimmern um sein Amulett, das das Tor in ihre eigene Welt bedeutete, war erloschen.
    ***
    »Das gibt’s nicht«, murmelte Bill Fleming. »Eine Teil-Verwandlung…«
    »Deshalb hatte er wohl auch ein wenig Probleme beim Fahren«, sagte Monty Craft.
    Golosse sah absolut menschlich aus -bis auf seine Gliedmaßen. Unterarme und Hände, Unterschenkel und Füße waren die eines Löwen mit ausgefahrenen Krallen.
    Aber sie waren doch ein wenig merkwürdig geformt…
    »Die sind ja gar nicht echt«, stieß Bill hervor.
    Craft grinste. »Er trägt Handschuhe und Stiefel… ein schöner Wer-Löwe, das! Paßt genau zu seinem fiesen Charakter. Ihn treibt die Mordlust, und damit die Fälle ein wenig rätselhafter werden und man auf keinen Fall auf ihn kommt, tarnt er sich als Wer-Wesen… aber wetten, daß ihm diesen Streich der Medizinmann noch gespielt hat, ehe er starb?«
    »Welchen Streich?« fragte Bill verblüfft.
    »Sehen Sie das nicht? Hier! Die Handschuhe und Stiefel sind angewachsen! Er bekommt sie von allein nicht mehr los. Man wird sie operativ entfernen müssen.«
    »Ich werde verrückt«, murmelte Bill. »Ein Mensch, der sich als Wer-Wesen tarnt… deshalb also sprach Zamorras Amulett nicht auf ihn an.«
    »Auf jeden Fall haben wir ihn«, sagte Craft. »Schau an, er erwacht. Er kann schon wieder blinzeln, unser famoser Freund.«
    Golosse öffnete die Augen. Heimtückisch und böse funkelte er seine Bezwinger an.
    »Dein Spiel ist aus, mein Freund«, sagte Monty Craft. »Du wirst dich für ein paar Morde verantworten müssen, und den besten Beweis dafür hat dir dein letztes Opfer auf die Haut geschweißt… da wird sich die Polizei freuen, zu der wir dich jetzt ohne Umwege bringen…«
    Golosse wollte aufspringen und den Weißhaarigen angreifen.
    Bill Fleming warf hörbar den Sicherungsflügel seiner Pistole herum.
    »Ob Wer-Löwe oder nicht«, sagte er kalt, »Silberkugeln sind auch für normale Menschen tödlich. Also laß es bleiben, Dicker.«
    Golosse sank auf den Boden zurück und entspannte sich. Er gab auf; er wußte, daß er verloren hatte.
    ***
    Da war ein seltsamer Strom von Kräften, die Zamorra spürte. Fremde Gedanken tasteten nach ihm.
    Er lockerte seine antrainierten geistigen Sperren und konnte jene verstehen, die mit ihm in Kontakt kamen - auf weiche, flüsternde Weise.
    Die Erdgeister…
    Sie sprachen zu ihm, und er konnte sie verstehen. Aber nur er! Den Reaktionen der anderen entnahm er, daß sie von den lautlosen Stimmen nichts bemerkten.
    Der Kampf ist
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