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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beiden Urlaub machen, ist auch ein besonderes Erlebnis. Da entflieht man der trockenen Uni-Luft, und was passiert? Man jagt in einem Chevy Wer-Löwen!«
    »Doch nur einen einzigen«, schmollte Nicole.
    Aber von einem Augenblick zum anderen veränderte sie sich.
    Ihre Haltung erstarrte. Die Augen verloren ihren Glanz.
    »Da ist etwas«, flüsterte sie. »Etwas Schreckliches geschieht… ich fühle es…«
    Da begann Bill Fleming am Lenkrad zu toben!
    ***
    Joern Skagen blickte auf und erkannte den verhutzelten Alten von vorhin. Erst jetzt fiel ihm auf, daß dieser nicht zum Palaver erschienen war.
    Auch alle anderen sahen auf.
    »Der Medizinmann«, sagte Skagen verblüfft. »Was will er? Uns das Fotografieren verbieten?«
    Der Alte schnatterte etwas. Craft übersetzte: »Ich verbiete euch, den Pfahl auch nur zu berühren. Er ist ein Heiligtum, er ist tabu! Die Erdgeister werden jeden furchtbar strafen, der es zuläßt…«
    Stille trat ein. Die Blicke der Eingeborenen wanderten zwischen dem Medizinmann und Joern Skagen hin und her.
    Langsam erhob sich der Fotograf. Er fühlte den Blick des Alten auf sich gerichtet.
    »Wir wollen euer Heiligtum doch nicht schänden«, sagte er. »Wir wollen es nur als Hintergrundmotiv, weil es so beeindruckend aussieht…«
    »Narr!« kreischte der Medizinmann. »Fevler! Wage es nicht, dich am Heiligtum zu vergreifen! Die Erdgeister strafen! Dich und jeden, der dir hilft!«
    Gelassen übersetzte Craft und fügte hinzu: »Ich sagte es Ihnen schon, Joern. Wir sollten ein anderes Dorf nehmen. Wir bekommen nur Schwierigkeiten.«
    Der alte Medizinmann stand jetzt hinter den letzten Eingeborenen im Kreis. Unverwandt sah er Joern Skagen an.
    »Nun gut«, sagte dieser unbehaglich. »Warum soll ich nicht mit mir reden lassen? Ich schlage aber vor, daß ich die Story erst zu Ende bringe.«
    Der Häuptling nickte. »Fahre fort.« Er sah wieder die Mädchen an. Dem Fotografen entging es nicht. Ein Plan blitzte durch sein Gehirn. Wenn die Girls ein wenig mitspielten, konnte man vielleicht doch…
    Irgendwo tief in seinem Inneren meldete sich eine Stimme und sprach von der Verwerflichkeit seines Vorhabens. Aber er unterdrückte sie. Er wollte den Totempfahl als Zentralobjekt haben, um jeden Preis.
    »In dem Moment, in welchem die Mädchen in den Kochtopf gesteckt werden«, fuhr er eindringlich fort und sah dabei den Häuptling an, »erscheint der Häuptling.«
    Er streckte seinen Arm aus und deutete auf Golosse, um ihn direkt anzusprechen. »Der Häuptling verliebt sich in die Mädchen«, eine Kopfbewegung zu den drei Bikini-Schönheiten, »befreit sie und gliedert sie in seinen Harem ein.«
    Er hoffte, daß der Häuptling den Unterton auch in der Übersetzung mitbekam.
    »Das ist gut«, sagte Golosse.
    »Aber es ist ein Haken dabei«, sagte Skagen. »Die Geschichte sieht eben vor, daß wenigstens eines der Mädchen, des besseren Aussehens wegen, noch an dem Pfahl hängt. Der Häuptling verliebt sich in ihre Hilflosigkeit. Weiße Haut, Angst und die Gesichter der Geister…«
    Stille trat ein.
    Die Augen Golosses funkelten. Er begriff wohl, was Skagen vorhatte, auch den Köder, den dieser ihm bot.
    Aber noch jemand begriff es. Der Medizinmann.
    »Ich verbiete es!« wiederholte er schrill. »Der Fluch der Erdgeister kommt über euch!«
    Langsam erhob sich Häuptling Golosse. Noch langsamer drehte er sich um und sah den Medizinmann durchdringend an.
    »Das müssen wir in kleinem Kreis besprechen«, sagte er. »Du, du und du, Mbus«, und dabei deutete er blitzschnell auf Skagen, Craft und den Medizinmann, »kommt in meine Hütte. Sofort. Wir werden es klären.«
    »Sind Sie wahnsinnig, Joern?« zischte Craft. »Wissen Sie, was Sie da machen?«
    Skagen nickte.
    »Ich will meine Foto-Story, so wie sie mir vorschwebt. Ohne jeden Kompromiß«, sagte er.
    Craft schüttelte den Kopf. »Sie sind besessen, Joern«, gab er zurück. »Besessen von diesem verdammten Pfahl.«
    ***
    Bill Fleming wirbelte das Lenkrad einmal herum, ließ es los und schlug heftig um sich. Seine Füße stampften auf Gas- und Bremspedal zugleich. Der Motor brüllte auf, und der Wagen kreiselte auf der sandigen Straße herum.
    »Bist du wahnsinnig?« schrie Nicole von hinten auf.
    Zamorra griff blitzschnell zu, packte das Lenkrad und kurbelte daran, soweit es ihm vom Beifahrersitz aus möglich war. Aber dann traf ihn ein wilder Faustschlag des Freundes und warf ihn gegen die Wagentür. Der Chevrolet schoß auf die Böschung der Straße
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