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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter
Autoren: Jason Dark
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man die Zeit für fünf Sekunden anhalten konnte.
    Waren die anderen ihrer Sache so sicher?
    Ich spannte unwillkürlich meine Muskeln. Plötzlich standen meine Chancen gar nicht so schlecht, allerdings ließ ich Kalifato aus dem Spiel, an ihn wollte ich nicht mehr denken, ich konzentrierte mich nur auf das Skelett, denn es bildete die unmittelbare Gefahr.
    Und es wollte mich vernichten.
    Bevor ich mich versah, hatte es sich schon in Bewegung gesetzt und kam auf mich zu…
    ***
    Bisher hatte ich es nur relativ langsam erlebt, doch nun bewies es mir das Gegenteil. Es konnte schnell sein, fast wie ein Mensch, nur daß seine bleichen Knochen auf den Planken des Schiffes hohl klingende Geräusche hinterließen.
    Ich rannte nicht weg, wich auch nicht aus, sondern griff den Knöchernen an.
    Mit der Faust schlug ich zu, traf auch, und als ich es berührte, befürchtete ich, wahnsinnig zu werden. Der Knöcherne schien unter Strom zu stehen, ein gewaltiger Schmerz zog durch meinen Arm, fraß sich hoch bis zur Schulter, ich krümmte mich, fiel zu Boden und überrollte mich dort, wobei ich mehrmals aufstöhnte und auch das Lachen meines Gegners hörte. Das blaue Skelett brauchte keine Waffe. Es war selbst Waffe genug, wie ich festgestellt hatte.
    Ich rollte mich über das Deck, während mir mein rechter Arm überhaupt nicht gehorchte, sondern hin- und herzuckte. Weit hatte ich den Mund aufgerissen, holte pfeifend Luft und wurde erst von der Bordwand gestoppt.
    Trotz der Schmerzen überwog die Angst vor dem Unheimlichen.
    Ich hatte das Mädchen Karen gesehen, wie es sich verwandelte, nachdem es mit dem Skelett zusammengetroffen war, und ich befürchtete, daß mir – jetzt wo ich waffenlos war –, das gleiche geschehen würde.
    Deshalb schaute ich auf meine rechte Hand, und ich glaubte, ein feines blaues Leuchten auf der Haut zu sehen. Darum konnte ich mich nicht kümmern, mußte es hinnehmen und versuchen zu retten, was noch zu retten war.
    Noch lag ich auf den Planken, sah das Skelett, das mich zielstrebig ansteuerte, um mich zu vernichten.
    Allerdings war der Weg zu Suko frei. Den Freund mußte ich erreichen und durfte mich auf keinen Fall von dem Knöchernen in die Enge drängen lassen.
    Der Chinese lag links von mir. Das Skelett kam schräg und auch von der linken Seite auf mich zu, es deckte praktisch meinen Weg zu Suko. Also mußte ich es täuschen. Mit einem Ruck war ich auf den Beinen, ich kümmerte mich nicht mehr um meinen Arm, sondern täuschte einen Weg nach rechts vor, den auch das Skelett einschlagen wollte, denn ich sah, wie es sich in diese Richtung wandte.
    Blitzschnell stoppte ich ab, drehte meinen Körper nach links, hetzte auf Suko zu und schaffte es, dicht vor den zugreifenden Knochen entlangzuwischen.
    Die Hände griffen ins Leere, ich hatte freie Bahn, stürzte mich neben Suko zu Boden, riß den Stab aus seinem Gürtel und schrie das Wort, das alles ändern sollte. »Topar!«
    ***
    Auf dem Rücken lag ich, hatte beide Hände fest um den Stab geklammert, mein Gesicht war verzerrt, ich bebte innerlich und hoffte, daß ich es schaffte.
    Ja, ich packte es.
    Die Magie des Stabes, sie hatte sich in der letzten Zeit wieder aufladen können, reichte aus, um meine Umgebung zu verändern.
    Das Skelett erstarrte.
    Auf einmal konnte es sich nicht mehr bewegen, war ein zu Stein gewordenes Monstrum, das den linken Arm vorgestreckt hielt und den rechten leicht angewinkelt.
    Fünf Sekunden nur.
    Eine Zeit, die alles entscheiden mußte.
    Ich steckte den Stab wieder weg und packte dafür eine andere Waffe, die ebenfalls Suko gehörte.
    Es war die Dämonenpeitsche!
    Mit ihr konnte und würde ich einen Sieg erringen. Dieses verdammte Skelett sollte keinen mehr in Gefahr bringen. Blitzschnell schlug ich den Kreis. Die drei Riemen fielen aus der Öffnung. Ein seltsames Leder, das aus der Haut des Herrn der roten Hölle bestand, eines ebenfalls gefährlichen Dämons, den Myxin, der kleine Magier, vor einiger Zeit besiegt hatte.
    Ich konnte das Skelett nicht töten, während die fünf Sekunden noch liefen. Hätte ich das getan, wäre die Magie meiner Waffe aufgehoben worden.
    Aber ich stand vor dem Knöchernen, den Arm zum Schlag erhoben und wartete darauf, daß die Zeit um war.
    Vorbei!
    Das Skelett bewegte sich wieder. Es war wie in dem berühmten Märchen Dornröschen. Die Personen, die 100 Jahre geschlafen hatten, nahmen dort die gleichen Tätigkeiten wieder auf, die sie vor dem Schlaf ausführten.
    So auch der
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