Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0222 - Die Doppelgänger von Andromeda

Titel: 0222 - Die Doppelgänger von Andromeda
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beherrschenden Volksgruppe der sogenannten Methans gehören, haben uns geglaubt. Dabei haben wir nicht einmal vorgegeben, tatsächlich Verräter an der Menschheit zu sein! Solche Angaben wären von der artfremden Logik der Nichtmenschlichen nicht akzeptiert worden. Es wäre verkehrt gewesen, einen Verrat aus persönlichen Motiven vorzuheucheln. In dieser Hinsicht haben wir von Lordadmiral Atlan viel lernen können. Er kennt die Methans seit zehntausend Jahren. Sie waren es, die in vorgeschichtlicher Zeit - nach irdischen Maßstäben wohlgemerkt - beinahe das Arkonidenimperium vernichtet hätten.
    Nein - wir haben nicht aus eigennützigen Motiven gehandelt! Wir haben vielmehr zu erklären, die besten und treuesten Terraner der Geschichte zu sein. Wir setzen angeblich unser Leben aufs Spiel, nur um zu verhindern, daß Menschen und Methans übereinander herfallen und einen Krieg auslösen, wie er vor zehntausend Jahren zwischen den alten Arkoniden und den Maahks stattfand.
    Dieses Motiv, so behauptet Atlan, würde jeder Maahk anerkennen. Wir sind also nach wie vor erstklassige Spezialisten der Erde und durch und durch mit unserer Mutterwelt verwurzelt.
    Wir lieben die Menschheit schätzen unsere Regierung und denken nicht daran, unseren Treueid zu brechen.
    Wir haben nur deshalb Fahnenflucht begangen und fünf gefährliche Feinde befreit, weil wir uns gesagt haben, es müßte doch jemand genügend Energie aufbringen, um mit den Methans Kontakt aufzunehmen, noch ehe die Kanonen sprechen.
    Wir sind anschließend mit der Sechzigmeter-Kaulquappe ALTAI gestartet und wurden von dem Twintransmitter zum dreihunderttausend Lichtjahre entfernten Horror-Transmitter befördert. Dort haben wir zahllose Riesenraumschiffe der Methans beobachtet, aber niemand hat sich um uns gekümmert.
    Anschließend wurden wir von einem Transportstrahl erfaßt, erneut in den Horror-Transmitter gezogen und von ihm ins Zentrum einer vorgelagerten Satellitengalaxie gebracht, die unseren Wissenschaftlern wahrscheinlich jetzt noch Rätsel über Rätsel aufgibt.
    Für uns ist das System nicht mehr rätselhaft. Es durchmißt etwa sechseinhalbtausend Lichtjahre und ist eine kleine Galaxis für sich.
    Von der Milchstraße aus war Andro-Alpha nur als verwaschener Lichtfleck vor der strahlenden Kulisse des großen Andromeda- nebels zu sehen.
    Niemals zuvor haben Menschen den Lebensbereich ihrer eigenen Galaxis unter solchen Umständen verlassen; niemals zuvor sind Terraner so weit in die Unendlichkeit des Universums vorgedrungen.
    Ich fühle, daß wir hier Fremdkörper sind. Wahrscheinlich wird unser Schicksal darin bestehen, früher oder später in einem Verhörraum zu sterben. Ob wir etwas erfahren können, was für die Menschheit wichtig ist, kann jetzt noch niemand sagen. Außerdem mache ich mir keine Illusionen. Es dürfte wohl gleichgültig sein, ob wir entscheidende Dinge hören oder nicht. Niemand von uns wird Gelegenheit erhalten, nochmals in die Heimat zurückzukehren.
    Heimat - wie seltsam das klingt, wenn man damit eine riesige Galaxis meint; unsere Milchstraße!
    Nun stehen wir mit der ALTAI auf einem großen Raumflughafen, auf dem außer einer relativ kleinen Energiestation nichts zu sehen ist. Woher kamen die vielen tausend Riesenraumschiffe, die über dem Planeten Horror auf Warteposition stehen? Von hier? Wurden sie von diesem Dreifachtransmitter abgestrahlt, um über Horror zu materialisieren und ihre Angriffsformation einzunehmen?
    Sind sie noch dort, oder rasen sie bereits durch die flammenden Sonnen Horrors hindurch, um über Kahalo oder dem Twinsystem zu erscheinen?
    Genau das sollen wir erkunden und berichten. Hegete Hegha schreibt in diesem Tagebuch - sozusagen als geheimer Nebengedanke! - wir wären vom Chef der Solaren Abwehr gewissermaßen als Versuchskaninchen ausgeschickt worden, da der Staat im Interesse der Gesamtheit auf die Leiden einer winzigen Minderheit keine Rücksichten nehmen könnte.
    Ich bin der gleichen Auffassung, auch wenn ich es niemals so grob ausdrücken würde. Hegete ist und bleibt ein Zyniker; das heißt - er ist seit dem Einsatz zu einem Zyniker geworden. Vorher war er nur ein Spötter.
    Auf alle Fälle hat die Menschheit mit uns nicht viel verloren. Wir wollen unser Bestes tun, denn wir sind nun einmal Menschen. Wir glauben an die Zukunft der galaktischen Menschheit und hadern nicht mehr mit dem Schicksal, das uns an der Strahlungspest erkranken ließ. Habe ich schon gesagt, daß die Explorerbesatzungen sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher