0220 - Kampf mit der Mumie
Frau!
Kara, die Schöne aus dem Totenreich.
Plötzlich erschien sie in der offenen Tür der Brücke, und sie trug ein Erbe ihres Vaters in der rechten Hand.
Das Schwert mit der goldenen Klinge!
Oft genug schon hatte sie damit Dämonen und Wesen aus der Finsternis vernichtet, sie beherrschte diese Waffe meisterhaft, deren Klinge nicht nur golden schimmerte, sondern auch leicht gebogen war.
Aus ihrem Mund drang ein wilder Schrei, als sie erkannte, wie sehr sich die Lage zugespitzt hatte.
Dieser Schrei alarmierte auch den Schakalköpfigen. Er zögerte mit dem Schuß, fuhr herum und schwenkte auch die Waffe mit.
Kara war schnell wie der Blitz. Und noch schneller war ihr Schwert. Ein goldener Streifen schien die Luft zu durchschneiden.
Ein Streifen, der sein Ziel sicher fand und den Arm von der Schulter des Schakalköpfigen trennte.
Dann folgte der nächste Schlag. Geführt von oben nach unten, und er spaltete den häßlichen Schädel des Monstrums.
Die Gefahr war gebannt.
Kara stand vor dem Getöteten und schaute zu, wie er allmählich in die Knie sank. Schwer fiel er zur Seite und blieb neben seinem abgetrennten Arm liegen.
Wo der Arm an der Schulter gesessen hatte und sich nun die große Wunde befand, quoll eine dunkle gallertartige Flüssigkeit hervor, aber kein Blut wie bei einem Menschen.
Kara konnte aufatmen, denn es wäre schlimm für sie gewesen, hätte sie einen Menschen umgebracht.
Noch einer existierte.
Der jedoch wurde von Suko herumgeschleudert. Der Chinese hatte mitbekommen, wer ihn gerettet hatte, und dem Schulterwurf hatte auch das Monstrum nichts entgegenzusetzen.
Es landete krachend auf dem Rücken, rollte vor Karas Füße, und die Schöne aus dem Totenreich hob bereits ihr Schwert, als Suko ihr in den Arm fiel.
»Nein, nicht, ich will noch etwas aus ihm herauskriegen, denn hier blicke ich nicht durch!«
Kara ließ die Waffe sinken.
Suko aber ging dorthin, wo der abgetrennte Arm des Monstrums lag und nahm die Waffe an sich. Er entlud den Revolver. Die Patronen schleuderte er fort.
Kara behielt unterdessen das zweite Monstrum im Auge. Es lag auf dem Rücken. Die Schnauze hatte es aufgerissen. Zahnreihen blitzten, und eine graue Zunge hing zwischen ihnen. Die gelblichen Augen waren verdreht. Sie schielten auf die Klinge, die Kara in der Hand hielt und deren Spitze auf die Brust des Monstrums zeigte.
Suko blieb neben Kara stehen. »Danke«, sagte er. »Ohne dich hätte ich jetzt eine Kugel im Rücken.«
Die Schöne aus dem Totenreich lächelte. »Es war Glück, daß ich zur rechten Zeit gekommen bin.«
»Und Myxin?«
»Schaut sich auf dem Schiff um, denn hier braut sich einiges zusammen, das kann ich dir sagen. Das Schiff ist verseucht. Und zwar von finsteren Dämonen aus dem alten Ägypten. Da ist ein grausamer Fluch wiedergeboren worden, gegen den wir leider nichts machen können.«
»So schlimm?«
»Der Schakalkopf deutet darauf hin, daß er einem der schlimmsten und schrecklichsten Wesen zur Seite steht, die es im alten Ägypten je gegeben hat.«
»Anubis«, vollendete Suko.
»Genau.«
»Und Radamar?« fragte der Chinese. Kara hob die Schultern.
»Ich weiß auch nicht, wie alles zusammenhängt und welche Rolle Radamar spielt. Auf jeden Fall keine gute, wobei ich hoffe, daß uns unser Freund hier einen besseren Aufschluß geben kann.«
»Wir werden sehen!« Suko richtete seinen Blick auf das Monstrum. Irgendwie wurde er dabei an Lupina, die tote Königin der Wölfe, erinnert. Nur hatte sie einen menschlichen Kopf, während es bei dem Monstrum vor ihm genau umgekehrt war.
»Kann er reden?« fragte der Chinese.
Kara senkte die Spitze ihres Schwerts noch mehr. »Es wird ihm nichts anderes übrigbleiben.«
Beide sahen die Angst in den gelben Augen, und beide waren sie überzeugt, daß sie einiges an Informationen erfahren würden. Die erste Frage stellte Kara.
»Wieviele seid ihr hier auf dem Schiff?«
»Sechs!«
»Mehr nicht?«
»Nein.«
»Wo ist denn die übrige Besatzung?«
»An Land.«
»Weggeschickt«, meinte Suko. »Ziemlich raffiniert. Jetzt sind sie unter sich. Sechs hat er gesagt. Zwei können wir vergessen, ihn und seinen toten Artgenossen. Bleiben noch vier.« Suko wandte sich an den Gefangenen. »Gehört der Kapitän auch dazu?«
»Ja, Radamar ist unser Anführer.«
Kara und Suko schauten sich an.
»Wieso Radamar?« fragte die Schöne aus dem Totenreich.
»Führt die Mumie euer Schiff?«
»Nein, aber der Kapitän und sie haben die gleichen
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