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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut
Autoren: Dämonenkiller
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Tabera«, sagte ich und riß den Degen aus der Scheide. In der linken Hand hielt ich den Dolch.
    Lucero wich einen Schritt zurück. Er schlüpfte aus dem Umhang, zog seine Waffe, küßte die blanke Klinge, und ich folgte seinem Beispiel.
    »Ich werde Euch aufspießen, de Tabera«, sagte er grinsend.
    Ich wußte, daß er ein guter Fechter war. »Ich habe noch niemanden mit so viel Vergnügen getötet«, erwiderte ich.
    Wir senkten die Degen. Er stieß blitzschnell zu, und ich sprang einen Schritt zur Seite. Sein Stich ging ins Leere.
    Ich mußte meinen Haß zügeln und einen ruhigen Kopf bewahren, sonst stand ich von Beginn an auf verlorenem Posten. Lucero zog seinen Dolch, und nun schlugen vier Klingen aus bestem Toledostahl zusammen.
    Der Kampf wurde immer heftiger. Luceros Gesicht war verzerrt. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Er war ein ausgezeichneter Kämpfer und kannte einige schmutzige Tricks, aber ich war ebenfalls nicht unbeschlagen. Dreimal hintereinander ging sein Stich ins Leere. Meine Jugend und Kraft waren ein gewaltiger Vorteil.
    Ich überlegte, wie ich Lucero am besten beikommen konnte, und fand endlich Gelegenheit dazu. Ich ging in die Knie. Mein Dolch stieß in seinen linken Unterarm, und der Degen bohrte sich in seine rechte Schulter. Er stieß einen Schmerzensschrei aus und taumelte zurück. Ich setzte augenblicklich nach.
    »Gnade!« keuchte er.
    »Hast du je Gnade mit den unschuldigen Opfern gehabt?« schrie ich ihm entgegen. »Du hast dich an ihren Qualen geweidet!«
    Er stolperte zurück und prallte gegen einen Baum. Die Klinge des Degens funkelte wie Silber im Mondlicht. Sie bohrte sich durch sein Herz und blieb im Baum stecken. Ein Zittern durchlief seinen Körper; er spuckte Blut, dann sackte er tot zusammen.
    Ich riß den Degen aus seiner Brust, wischte das Blut an seinen Kleidern ab und steckte die Waffe ein. »Ich habe dich gerächt, Esmeralda«, sagte ich leise und wandte mich ab.
    Gedankenverloren kehrte ich zu meinem Hengst zurück, der mich mit einem zufriedenen Schnauben empfing und die weichen Nüstern an meinem Arm rieb. Ich schwang mich in den Sattel und ritt nach Toledo.

    Gegenwart
     
    Im Zimmer war es dunkel. Die Jalousien waren zugezogen. Coco Zamis setzte sich auf. Das lange, schwarze Haar fiel in weichen Wellen auf ihre schmalen Schultern. Sie war nackt – alles in allem eine ungewöhnlich attraktive Frau.
    Sie blickte besorgt auf den Mann neben sich, der das dünne Bettlaken abgeschüttelt hatte und sich wie in Krämpfen auf dem Bett hin und her wand. Er trug einen Schnurrbart, dessen Enden über die Mundwinkel herabhingen, und nackenlanges dunkles Haar. Sein Gesicht war nicht unbedingt schön, aber ausdrucksstark. Etwas darin zog den Betrachter unwillkürlich in seinen Bann.
    Coco knipste die Nachttischlampe an. Dorian hatte beide Hände zu Fäusten geballt. Er schlug wild um sich. Sein Gesicht und der Körper waren schweißbedeckt. Es schien, als würde er gegen einen unsichtbaren Gegner kämpfen. Die Hände waren eigentümlich verkrampft, so als würde er etwas festhalten; und immer wieder stieß er mit einem unsichtbaren Gegenstand zu, während sein Körper seltsame Drehungen vollführte. Dann endeten seine Bewegungen abrupt, und er sagte leise: »Ich habe dich gerächt, Esmeralda.«
    Coco erinnerte sich an das Gespräch, das sie am Abend geführt hatten. Dorian hatte ihr von seiner Reise nach Spanien erzählt, wo er eine junge Frau namens Tina Nelson gepfählt hatte, die durch einen unglücklichen Zufall in das finsterste Mittelalter gelangt war und dort als Esmeralda gelebt hatte. Sie war zu einem Vampir geworden, hatte die Jahrhunderte überlebt und war nur von einem Gedanken beherrscht gewesen, Rache an ihrem Mann Lester Nelson zu nehmen, was Dorian verhindern konnte.
    Coco warf dem Schlafenden wieder einen Blick zu. Sein Körper war nun entspannt. Er schlief friedlich.
    Coco stand auf. Sie ahnte, daß Dorian während des Schlafs von einem seiner früheren Leben geträumt hatte. Sie zündete sich eine Zigarette an und überlegte, ob sie Dorian aufwecken sollte.
    Er wälzte seinen großen sportlichen Körper auf die Seite. Sein dichter Schnurrbart schimmerte feucht. Ein Stoppelbart sproß auf seinen Wangen.
    Sie waren vor zwei Tagen aus Irland gekommen. Nach langen Monaten der Trennung hatte Coco sich entschlossen, an Dorians Seite zurückzukehren. Sie lächelte, als sie an die stürmische Begrüßung von Phillip, dem Hermaphroditen, und Don Chapman
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