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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn
Autoren: Jason Dark
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Feinde und werden es auch immer bleiben. Ich habe mir geschworen, die Mordliga zu vernichten. Wenn ich dich töte, dann habe ich meinen Schwur bereits zur Hälfte erfüllt!«
    Die Worte schienen sie zu beeindrucken, denn sie duckte sich etwas. Gleichzeitig hörte ich rechts von mir ein herzzerreißendes Jaulen, das Nadine ausgestoßen hatte.
    »Nein!« flüsterte ich. »Nein, nein, nein. Ihr kommt hier beide nicht weg. Du nicht, Lupina, und auch nicht dein Sohn!«
    Sie lachte plötzlich. Es klang schrill und wild. Ich sah dafür keinen Grund, doch Lupina lieferte nur umgehend die Antwort.
    »Ja, ich bin Orapuls Mutter, aber weißt du, wer sein Vater ist, John Sinclair?«
    »Keine Ahnung!«
    »Dann will ich es dir sagen. Der Fenriswolf ist sein Vater. Fenris, der Götterwolf, dieses ungemein kräftige und starke Wesen, vor dem sich selbst die Götter gefürchtet haben und das sie nicht immer unter Kontrolle halten können. Er ist Orapuls Vater, und er wird sich schrecklich rächen, wenn du seinem Sohn etwas antust!«
    Jetzt wußte ich, wer der Vater war. Fenris, der Götterwolf. Gegen ihn hatte ich ebenfalls gekämpft. Wie oft war mir schon gesagt worden, daß ich irgendwann den Tod finden würde. Bis jetzt lebte ich noch, und deshalb schreckten mich die Worte der Werwölfin nicht besonders.
    Kalt erwiderte ich: »Es ist mir egal, wer der Vater deines Sohnes ist. Mich interessiert nur, daß er und du eine Gefahr für die Menschheit darstellen, und das kann ich nicht zulassen!«
    Es waren meine letzten Worte, die ich an Lupina richtete, denn nun entschied der Kampf.
    Orapul fing damit an. Schon zu lange hatte er auf dem Lehmhügel gesessen und alles mit angehört.
    Plötzlich stieß er sich ab.
    Das geschah so kräftig und schwungvoll, daß er über seine Mutter hinwegflog, um mich zu treffen. Obwohl ich bewaffnet war und nur abzudrücken brauchte, drehte ich mich zur Seite, denn der Wolf erschien mir so riesig und kompakt, daß ich von Angst erfaßt wurde. Und dann peitschten Schüsse. Am Klang erkannte ich die Berettas. Suko und Bill hatten in den Kampf eingegriffen. Der unheimliche Schwarzwolf wurde durch die Schüsse irritiert, drehte noch in der Luft ab und kam ein paar Körperlängen vor mir entfernt auf.
    Was weiter geschah, sah ich nicht, denn auch Lupina griff an.
    Und in ihren Angriff gellte ein häßliches, triumphierendes Gelächter, das auch dann nicht aufhörte, als eine rasend schnelle Schußgarbe folgte…
    ***
    Bill Conolly und Suko hatten es nicht ganz geschafft. Ein paar Yards fehlten ihnen zu einem sicheren Schuß. Sie sahen, daß sich die Szene unten am Baggerloch zuspitzte, doch sie waren zu weit entfernt, um verstehen zu können, was gesagt wurde. Nadine lag am Boden. Die Wölfin wirkte so, als könnte sie sich nie mehr erheben. Das erkannte auch Bill Conolly. Er atmete schwer ein und aus, sein Herz pumpte wild. Plötzlich blieb der Chinese stehen. Er hatte zuvor einen Blick nach unten geworfen und gesehen, daß sich der riesige Schwarzwolf abstieß und über Lupina hinweg auf John Sinclair zuhechtete. Suko feuerte. Bill schoß.
    Die Echos der Schüsse wetterten über das Wasser. Der Schwarzwolf zuckte einmal zusammen, änderte mitten in der Luft seine Sprungrichtung, kam wieder auf, drehte sich und huschte davon.
    »Verdammt, wir sind zu weit weg!« schrie Bill mit sich überschlagender Stimme. »Wir packen es nicht!«
    Er hatte recht. Die Schüsse lagen alle zu kurz. Keine Kugel hatte getroffen.
    »Weiter!« hetzte Suko.
    Doch Bill Conolly blieb stehen, wie vor eine Wand gelaufen. Suko hatte schon abgedreht, er konnte die Gestalt nicht sehen, die sich hinter der Bretterbude löste.
    Es war eine weitere Todfeindin des Sinclair-Teams. Lady X! Die Vampirin lachte schrill und wild auf. Sie hielt ihren Trumpf in der Hand. Die mit Silberkugeln geladene Maschinenpistole. Und sie schoß!
    Ich hörte das Knattern der Schüsse, das grausame Lachen und sah vor mir die Gestalt der Lupina wie in einer Großaufnahme auf der Kinoleinwand.
    Sie hatte ihre Pranke ausgestreckt, mit den Krallen wollte sie mich zerreißen, doch bevor sie mich berühren konnte, brach das Unheil über sie herein.
    Die Garbe aus der MPi traf ihren Rücken voll. Sie schüttelte die Werwölfin regelrecht durch, ihr Gesicht verzerrte sich, der Kopf wurde vor meinen Augen zerschossen, und ich hechtete mit einem gewaltigen Sprung zu Boden, um nicht von den Kugeln getroffen zu werden.
    Aus meiner Froschperspektive konnte ich alles sehen.
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