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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn
Autoren: Jason Dark
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allerdings nicht nach, sondern zog sich zurück in die Dunkelheit.
    Damit überraschte er Bill, Suko und mich. Wir hatten sowieso noch nicht eingegriffen, da jeder von uns irgendwie fasziniert gewesen war, diese Auseinandersetzung zu beobachten. Es war ein wirklicher Kampf der Bestien, auch wenn ich Nadine nicht als Bestie ansah, für die meisten Menschen jedoch war sie eine, und sie hatte unter dem Schlag des Vampirs zu leiden, denn noch immer war sie benommen, taumelte zwar hoch, aber sie hatte nicht den richtigen Stand. Ich half ihr und streichelte sie.
    »Den hol ich mir!« kreischte Bill Conolly.
    Seine Waffe hatte er längst gezogen. Er wollte dem Vampir nach, wurde jedoch von Suko festgehalten.
    Den Grund erfuhren wir sofort, denn der Chinese hatte als einziger von uns vernünftig und real gedacht. »Der hat noch seine MPi!«
    Auf einmal wußte ich, weshalb der Vampir so schnell und hastig geflohen war. Nicht weil er einsah, auf der Verliererstraße zu sein, er wollte seine Waffe holen. Als Suko die Worte gesprochen hatte, wurde uns auch klar, daß wir ein hervorragendes Ziel boten. Und wie auf Kommando tauchten wir nach verschiedenen Seiten in die Dunkelheit.
    Ich regte mich furchtbar auf. Diese ganze Aktion hier hätte nicht zu sein brauchen. Ein Stich mit dem geweihten Silberdolch ins Herz, und den Blutsauger hätte es gegeben. So aber konnte er uns noch das Leben schwer machen. Nur - wo steckte er?
    Da wir nicht auf der Stelle blieben, sondern uns voranbewegten, hätten wir eigentlich auf ihn treffen müssen. Großartige Deckungen, hinter denen man sich verstecken konnte, gab es hier nicht.
    Ich ging so leise wie möglich weiter und näherte mich dem Rand des Steinbruchs. Sehen konnte ich ihn noch nicht, aber ich fühlte, daß wir nicht mehr weit entfernt waren. Bill und Suko hielten sich irgendwo hinter mir auf und deckten meinen Rücken. Auch sie würden sofort eingreifen, wenn sich der Blutsauger zeigte. Diesmal gab es kein Zögern mehr. Der Vampir mußte vernichtet werden. Ich entdeckte nicht ihn sondern ein Fahrzeug. Den Umrissen nach zu urteilen, konnte es ein Rover sein, der am Rand des Steinbruchs parkte. Welche Funktion er außer als Transportmittel noch zu erfüllen hatte, merkte ich in den nächsten Sekunden.
    Der Vampir hatte sich im Wagen versteckt. Der Grund wurde mir sehr schnell klar.
    Er wollte gutes Büchsenlicht haben, und das hatte er, als er die Scheinwerfer aufleuchten ließ. Und er hatte verdammt gut gezielt.
    Die beiden Lichtlanzen zerteilten nicht nur die Dunkelheit, eine von ihnen traf mich. Ich wurde geblendet, dachte an die Maschinenpistole, die unser Gegner unter Umständen noch besaß, und hechtete in die Dunkelheit. Ich hatte den Boden noch nicht berührt, als ich den Blutsauger schreien hörte. In seinen Schrei mischte sich das häßliche Rattern der Schußwaffe.
    Viel konnte ich nicht sehen, der Übergang vom Hellen ins Dunkle war zu schnell gewesen, aber ich erkannte doch, wie die Geschosse den Boden aufwühlten und sich auf mich zu bewegten.
    Dieser verdammte Blutsauger streute.
    Noch ein Sprung.
    Das war genau einer zuviel.
    Meine vorgestreckten Hände prallten nicht auf den Boden, sondern griffen ins Leere. Im Bruchteil einer Sekunde wurde mir klar, was geschehen war. Ich hatte mich mit diesem letzten Satz selbst über den Rand des Abhangs katapultiert und fiel in die Tiefe…
    ***
    Bill und Suko hatten einen Bogen geschlagen und den Vampir nicht auf dem direkten Weg verfolgt wie John Sinclair. Eine normalerweise gute Taktik, nur für diesen speziellen Fall war sie nicht so geeignet, das merkten die beiden sehr bald. Plötzlich stachen die beiden hellen Streifen in die Dunkelheit, erfaßten John, der sich sofort in Sicherheit brachte, was auch verdammt nötig war, denn eine Maschinenpistole begann mit ihrer tödlichen Melodie.
    Der Schütze hatte es sehr geschickt angestellt und sich hinter dem offenstehenden Wagenschlag verborgen. So konnte er nicht sofort entdeckt werden. Frei kam er zum Schuß.
    Suko und Bill bewegten sich wie Wiesel. Ohne sich zuvor verständigt zu haben, wußte jeder von ihnen, was er zu tun hatte. Geduckt und so rasch es ging, jagten sie von zwei Seiten auf das Ziel zu.
    Aber noch jemand war da. Die Wölfin!
    Und Nadine war schneller als Suko und Bill. Sie hatte einen Bogen geschlagen und befand sich im Rücken des Blutsaugers, der sich allein auf seine zweibeinigen Gegner konzentrierte. Als er die Gefahr ahnte, war es bereits zu spät. Die
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