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0218 - Brennpunkt Twin

Titel: 0218 - Brennpunkt Twin
Autoren: Unbekannt
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überlassen.
    Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein ...?"
    Erst jetzt bemerkte Dr. Finestre das Abzeichen des Mutantenkorps, ein von einer goldenen Aureole umgebenes Gehirn, auf dem Brustteil von Sengus Kampfkombination.
    „Sengu ...? Sie sind der Späher-Mutant, nicht wahr?"
    Sengu nickte lächelnd.
    „Wie kommt es, daß Sie nicht bewußtlos sind wie die anderen?"
    Sengus Gesicht wurde ernst und verschlossen.
    „Melbar Kasom holte mich aus der CREST heraus, als das Schiff in der Schleusenhalle der Maahk-Festung aufsetzte. Dadurch entging ich, ebenso wie Tolot, Atlan und Kasom dem folgenden Beschuß des Bio-Strahlers."
    „Maahk-Festung?" Dr. Finestre dehnte das Wort in fassungsloser Verwunderung.
    Wuriu Sengu preßte die Lippen fest zusammen.
    „Ich vergaß, daß Sie noch nichts davon wissen, Doc. Die Maahks sind die Bewohner jenes Generationenschiffes, das allgemein ‚Festung’ genannt wird. Es handelt sich um Methanatmer und ..."
    Er winkte impulsiv ab. „Lassen wir das jetzt, Doc! Der Chef legt großen Wert darauf, vor allem die Mutanten wieder einsatzfähig zu sehen." Wuriu Sengu trat zur Seite, als zwei Medo-Roboter den Untersuchungsraum betraten, jeder eine Antigravbahre steuernd. „Gucky und Gecko", bemerkte er mitfühlend. „Die Mausbiber hat es am stärksten erwischt." Er wandte sich an den vordersten der Robots. „Du sorgst dafür, daß Iwan Goratschin ebenfalls schnellstens angeliefert wird!" Erklärend sagte er zu Dr. Finestre: „Goratschin scheint sich am schnellsten zu erholen. Wir müssen zuerst die Fälle behandeln, die den raschesten Erfolg versprechen." Dr. Finestre wandte dem Mutanten sein Gesicht zu.
    Seine dunklen Augen glühten zornig.
    „Ich bin Arzt, Sir! Als Arzt habe ich die bedürftigsten Patienten zuerst zu behandeln!"
    „Und ich bin Guckys Freund", erklärte Sengu mit leiser Stimme. Lauter fuhr er fort: „Es geht hier überhaupt nicht um den einzelnen, Doc. Es geht darum, eine Waffe gegen die Maahk-Festung zu finden, bevor die Flotte angegriffen wird.
    Möglicherweise retten Sie einige tausend Menschenleben, wenn Sie zuerst Goratschin auf die Beine bringen, obwohl er es weniger nötiger hat. Wir haben ihn nötig, Doc - und nur darauf kommt es augenblicklich an!"
    Dr. Finestre, der unterdessen Gucky einer flüchtigen ersten Untersuchung unterzogen hatte, seufzte.
    „Na schön, ich sehe es ein. Wo ist Ihr Goratschin? Gucky scheint sich übrigens in einer Art Tiefschlaf-Starre zu befinden. Ähnliche Symptome zeigen sich bei Tieren während des Winterschlafes."
    Wuriu Sengu lächelte erleichtert. „Dann ist es hoffentlich ungefährlich." Er winkte den mit Goratschins Bahre erscheinenden Medo-Robot heran. „Unter die Diagnose-Maschine mit ihm!"
    „Halt!" schrie Dr. Finestre erbost. „Erst einen unter...!" Er brach ab und sah mit hervorquellenden Augen auf die grünliche Schuppenhaut der zweieinhalb Meter großen entkleideten Gestalt.
    Dann beugte er sich zögernd zu den beiden Köpfen. „Mein Gott!
    Das ist ja nur einer! Aber zwei Köpfe ...?"
    „Kannten Sie Iwan Goratschin nicht?" fragte Sengu.
    Dr. Finestre schüttelte den Kopf. „Ist er ... ein Mensch?"
    „Ein Mensch wie Sie und ich, Doc. Seine Eltern hatten einen Strahlungsunfall. Das ist allerdings über vierhundert Jahre her, denn Goratschin gehört zu den wenigen Unsterblichen."
    Dr. Finestre schluckte. Doch dann hatte er sich überraschend schnell wieder gefaßt. Er erteilte seinen Kollegen Anweisungen, griff selbst mit zu, und kaum zwei Minuten später lag Goratschins regloser Körper langausgestreckt auf dem Gravo-Feld, gespickt mit den dünnen, silbrig schimmernden Kontaktkabeln der Diagnose-Sonden.
    Auf einen Wink des Chefarztes der VOLTAIRE hin schaltete ein Kollege die Maschine ein.
    Die Kontaktkabel gerieten in geisterhafte Bewegung. Sie wanden und strafften sich, lösten sich schmatzend und saugten sich an anderen Stellen erneut fest. Andere Kontaktkabel schoben aus ihren verdickten Enden haarfeine Röntgensonden, schickten sie in die Venen und von da aus zum Herzen, in die Lunge und in andere Organe. Goldfädige Hypersensoren bohrten sich unter die Haut, wichen den Nervenbündeln aus und drangen schmerzlos in Rückenmark und Gehirn ein. Kein Mensch hätte diese Arbeit ausführen können, ohne Verletzungen hervorzurufen; der Diagnose-Automat konnte es, das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Sonden und der Maschine war unübertroffen.
    Dr. Finestre und Sengu warteten. Ab und zu wischten sie sich den
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