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0218 - Brennpunkt Twin

Titel: 0218 - Brennpunkt Twin
Autoren: Unbekannt
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Automatenstimme erneut an Finestres Ohr. Neben sich gewahrte er andere weißbekittelte Gestalten, die, ebenfalls mit Instrumentenkoffern in der Hand, fluchtartig die markierten Sicherheitsstreifen vor den Transmitterkäfigen verließen. Dr.
    Finestre erkannte die Kollegen seines eigenen Ärzteteams. Sofort gewann er seine gewohnte Sicherheit zurück.
    „Hierher!" rief er. „Beim Jupiter! Ist denn kein Roboter da, der uns den Weg zeigt?"
    „Ich erwarte Sie!" antwortete die unbeteiligt klingende Stimme eines Medo-Robots.
    Dr. Finestre blickte sich um und entdeckte den zierlich wirkenden Roboter vor dem offenen Schott zum Schiffsinnern. Gleichzeitig sah er auch die beiden Techno-Robots, die stumm die Transmitterschaltungen des Steuerpultes betätigten.
    „Ist denn kein einziger Mensch hier?" fragte Dr. Neusel, Finestres langaufgeschossener Assistenzarzt. Seine Stimme klang geisterhaft hohl in dem Gewölbe aus Stahl.
    Jemand lachte unnatürlich.
    Das Brummen der Transmitter steigerte sich zu hellem, immer schrillerem Singen. Die Lampen über den Gattern wechselten erneut auf Grün.
    „Kommen Sie, meine Herren!" rief Dr. Finestre. „Das nächste Team muß gleich erscheinen, und wir stehen immer noch hier herum."
    Er schritt auf den wartenden Medo-Robot zu. Der Roboter machte eine einladende Handbewegung, dann drehte er sich um.
    Er führte die sechs Ärzte der VOLTAIRE über die lautlos dahingleitenden Bänder mehrerer Gänge zum Achslift. Nach kurzem Schweben in dem weiten Antigrav-Schacht kamen sie in der Bordklinik der CREST II an.
    Dr. Finestre, der voller Eifer an dem Medo-Robot vorbei in den weiten Saal hineinschoß, blieb nach wenigen Schritten wie angewurzelt stehen. Er stöhnte.
    „Du meine Güte! Das ist doch bestimmt die ganze CREST- Besatzung!" Verwirrt musterte er die mit reglosen Männern beladenen dreistöckigen Klinikbetten und die provisorischen Lager auf dem Fußboden. Überall huschten diensteifrige Medo-Robots umher, aber nirgends hatten ihre Bemühungen Erfolg.
    „Das ist nur die Hälfte, Sir", entgegnete der Medo-Robot, der sie geführt hatte. „Die anderen liegen teils in ihren Kabinen, teils in den angrenzenden Gängen." Dr. Finestre nickte erschüttert.
    „Wir werden uns zuerst um eine genaue Diagnose des Zustandes kümmern, meine Herren." Er wandte sich an den Medo- Robot. „Sorge dafür, daß die Mutanten zuerst in den Untersuchungsraum gebracht werden!" Erklärend fügte er hinzu: „Mutanten leiden besonders stark unter psychischen Schockeinflüssen."
    Dr. Neusel räusperte sich.
    „Was gibt es noch zu fragen?" fuhr Dr. Finestre ihn an.
    „Verzeihung! Aber ich glaube, wir sollten uns auch um die Gattin des Großadministrators kümmern ..."
    Dr. Finestre faßte sich an die Stirn.
    „Beim Jupiter! Natürlich! Sie muß sich ebenfalls an Bord der CREST befinden. Warum nur hat der Großadministrator nichts davon erwähnt? Seine Frau sollte ihm wirklich wichtiger sein als alle Mutanten zusammen!"
    „Er wird nicht wollen, daß seine persönlichen Interessen denen der Gesamtheit vorgezogen werden", erwiderte Neusel.
    „Ach was!" erklärte Dr. Finestre unwirsch. „Neusel und Sarinin, Sie suchen nach ihr und bringen sie zum Untersuchungsraum!" Er sah sich suchend um. „Wo ist denn dieser vermaledeite Medo- Robot hin?"
    „Sie hatten ihm einen Befehl erteilt", erinnerte ihn einer seiner Mitarbeiter.
    „Richtig!" Dr. Finestres Stimme wirkte plötzlich wie eine Fanfare.
    „Also auf zum Untersuchungsraum!"
    Den Instrumentenkoffer hochhaltend, lief er durch die schmalen Gänge zwischen den Bewußtlosen, kletterte über quer im Gang liegende Gestalten und brummte dabei ständig vor sich hin.
    Dr. Neusel packte seinen Kollegen Sarinin am Arm.
    „Fixieren Sie die armen Kerle nicht so intensiv, Kollege. Davon werden sie auch nicht wieder munter."
    „Gräßlich!" meinte Dr. Sarinin. „Ich möchte wissen, wie die Wesen aussehen, die mit solch teuflischen Waffen arbeiten!"
    Dr. Finestre prallte erschrocken zurück, als er den Untersuchungsraum der Bordklinik betrat.
    Im nur schwachbeleuchteten Rahmen einer Seitentür stand eine fast zwei Meter große Gestalt. Blendendweiße Zähne leuchteten gespenstisch aus einem ebenholzschwarzen Gesicht.
    „Was machen Sie denn hier?" rief der Arzt verdutzt.
    „Entschuldigung, Doc!" Die Gestalt löste sich aus dem Rahmen und trat näher. „Mein Name ist Wuriu Sengu. Ich habe die Steuerung des Schiffes für eine Weile der Automatik
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