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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück
Autoren: Jason Dark
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war. Nur von dem Ripper entdeckten wir nichts.
    Beide verließen wir das Haus wieder und kamen überein, in verschiedenen Häusern nachzuschauen, also Stichproben zu machen. Suko nahm sich die rechte, ich die linke Seite vor.
    Irgend etwas passierte immer in den Häusern. Einmal fiel mir fast ein nachgemachtes Beil auf den Kopf, ein anderes Mal wäre ich von einem Schwert getötet worden.
    Man hatte sich zahlreiche Spielarten ausgedacht, für die ich jedoch keinen Sinn hatte und eine Tür nach der anderen aufriss. Keine Spur vom Ripper.
    Immer, wenn wir uns auf der Straße mit dem holprigen Pflaster trafen, sahen wir uns an und erkannten, dass der andere auch keinen Erfolg gehabt hatte.
    »Aber der muss irgendwo stecken!« knirschte Suko. »Er muss es einfach, verdammt!«
    Da hatte er ein wahres Wort gesprochen. Also suchten wir weiter, auch wenn die Zeit gegen uns arbeitete und sich die Chancen verringerten. Schließlich hatten wir Soho hinter uns und waren ebenso schlau wie zuvor.
    Vor uns befand sich eine Weggabelung, so dass wir die Wahl hatten. Wohin?
    Der Weg nach rechts führte in den nachgemachten Urwald und in einige Grotten. Links ging es auf einen Hügel, dessen Prachtstück eine Burg war. Unwillkürlich wurden unsere Blicke von dem in der Dunkelheit drohend aussehenden Gemäuer angezogen.
    »Der kann auch dort sein«, sagte Suko. »Oder woanders.«
    »Dann müssten wir uns trennen.«
    »Wer nimmt die Burg, wer den Dschungel?« fragte Suko.
    »Keiner«, erwiderte ich und deutete nach vorn. Der Zeigefinger meiner halb erhobenen Hand wies auf das nachgemachte Gemäuer. »Da tut sich was, Suko. Sieh nur das Licht.«
    »Verdammt, du hast recht.« Der Chinese schaute mich an. »Wenn er da nicht ist, dann nirgendwo.«
    Das letzte Wort hörte ich schon nicht mehr, denn ich war gestartet, als, gelte es, die Medaille über Yards zu erringen…
    ***
    Es war ein regelrechter Horrorwirbel, den Jane Collins zu sehen bekam.
    Sechs Särge. Zweimal drei verblichene Totenkisten, allerdings so groß, dass auch ein Mensch darin seinen Platz fand. Die Hälfte der Särge befand sich in Bewegung. Die Totenkisten liefen auf Schienen, rasten in Öffnungen, verschwanden dort, kamen zurück, und waren besetzt mit Monstern, die Zombies und Ghouls ähnlich sahen, nur dass diese hier nicht echt waren. Wirkliche Monster hätten Jane gerade noch zu ihrem Glück gefehlt.
    Auch Hexen erschienen. Sie hockten nicht in Särgen, sondern ritten auf Besen und fuhren fauchend und kreischend durch die Luft. Jane wunderte sich, dass sie dieses Spektakel nicht schon vorher wahrgenommen hatte.
    Und der war echt, daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Seine Morde hatten es bewiesen.
    Die Särge rumpelten auf den Schienen. Wenn sie fuhren, zitterten auch die Bohlen unter ihnen. Um Jane Collins herum befand sich in der Tat ein Inferno, denn nicht nur die Särge veranstalteten einen Höllenlärm, auch aus den von dieser Grotte aus verlaufenden Gängen drangen schaurige Geräusche.
    Diese gesamte Wahrnehmung hatte vielleicht fünf Sekunden gedauert. Länger nicht. Trotzdem eine Zeitspanne, in der viel geschehen konnte. Der Ripper brauchte nur zuzustoßen und Janes Verwirrung zu nutzen.
    Das tat er auch. Sein Arm fuhr nach oben. Er wollte die Hand mit dem Messer fallen lassen, wobei die Spitze auf Janes Kopf zielte, doch er hatte nicht mit der Reaktionsfähigkeit der Detektivin gerechnet, die in den letzten Sekunden über sich hinauswuchs und die Todesangst unterdrückt hatte.
    Bewaffnet war sie nicht mehr. Kämpfen konnte sie nur noch mit ihren Fäusten, und ob die gegen den Ripper ausreichten, war mehr als fraglich. Es blieb ihr zudem nicht die Zeit, sich darüber noch Gedanken zu machen, sie musste etwas unternehmen, und ließ sich kurzerhand fallen. Relativ günstig stand sie bereits, das trennende Seil spürte sie in ihrem Rücken, kippte kurzerhand nach hinten und fiel über das Seil hinweg, geriet aber damit in den Bereich der Särge.
    Das Messer fehlte. Damit hatte selbst der Ripper nicht gerechnet, dass sich sein so sicher geglaubtes Opfer noch einmal aufraffen würde.
    Jane Collins wusste, dass sie jetzt schnell sein musste. Vielleicht so schnell wie nie in ihrem Leben, denn der Kampf stand auf des Messers Schneide.
    Sie spürte unter sich die vibrierenden Holzplanken, über die auch die Schienen samt ihrer Särge liefen. Und die Totenkisten fuhren hin und her. Hässlich lachende Unholde hockten in den Särgen, stierten Jane an und schienen
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