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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer
Autoren: Unbekannt
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wollte Gessink hinausstürmen und blindlings um sich schlagen, doch dann blieb er zusammengekauert liegen. Sobald er seinen Unterschlupf verließ, lag sein empfindlicher Körper frei vor jedem Angreifer. Es war etwas anderes, wenn er nur seinen kräftigen Arm ausstreckte.
    In einem solchen Fall gab es kaum einen Gegner, der ihn bezwingen konnte.
    Die Soldaten, die mit Steinen geworfen hatten, wagten sich nicht näher heran. Offenbar warteten sie, wie sich die Dinge entwickelten. Gessink konnte eine gewisse Unruhe nicht verbergen. War es ein Soldat, der auf dem Dach lag, oder ein neuer Gegner, den er noch nicht gesehen hatte?
    Gessink war nicht klug genug, um zu bemerken, daß man ihn in eine Falle locken wollte. Nur sein Instinkt warnte ihn, jetzt die Höhle zu verlassen. Wieder bewegte sich das fremde Wesen auf dem Dach. Im Innern des Unterschlupfes hörte sich das an, als kratze jemand an der Außenfläche. Gessinks Wut steigerte sich.
    Niemals zuvor hatte er sich einer derartigen Herausforderung gegenübergesehen. Das Raubtier in ihm versuchte ihn ins Freie zu drängen, während sein schwach entwickelter Verstand sich gegen jeden Stellungswechsel sträubte. Als das Bloos wieder zu den Soldaten hinüberschaute, standen diese auf und marschierten davon. Die kleinen Augen Gessinks verfolgten jede Bewegung.
    Diese Feinde hatten es offenbar aufgegeben, mit ihm zu kämpfen.
    Der Gegner auf dem Dach jedoch blieb. Gessink spürte ihn mit jeder Faser seines Körpers. Selbst die Luft, die er einatmete, war vom Gestank des Wesens verpestet.
    Da brach auf dem Dach Tumult los, Gessinks Arme zuckten in verhaltener Erregung. Unverständliche Töne erreichten das Gehör des Bloos'. Gessink begriff, daß sein Gegner ihn herausforderte.
    War er so stark, daß er sich nicht zu verbergen brauchte?
    Gessink nahm Kampfstellung ein. Sobald sich der Unbekannte zeigte, würden seine Arme aus dem Eingang schnellen und ihn zerschmettern. Plötzlich witterte Gessink Brandgeruch. Er schniefte und zog den Kopf zwischen die Arme.
    Ein Schatten senkte sich über den Eingang. Gessinks Arme wirbelten hinaus - und stießen ins Leere. Eine graue Rauchwolke war alles, was noch zu sehen war. Vom Dach kam irrsinniges Gelächter. Gessink schrie vor Wut auf. Sein Gegner hatte ihn überlistet. Ein letzter Rest von Selbstbeherrschung ließ das Bloos auf seinem Platz verharren. Seine Augen glühten. Der Brandgeruch nahm an Intensität zu.
    Etwas fiel vom Dach herunter, unmittelbar vor den Eingang von Gessinks Behausung. Funken stoben auf. Gessink wich zurück.
    Der Wind trieb Rauch zu ihm herein. Einer seiner Arme schoß hinaus und fegte den brennenden Lappen davon. Gessink schniefte und würgte. Jemand schien auf dem Dach herumzutrampeln, so stark war jetzt der Lärm.
    Mehr und mehr verlor Gessink die Selbstbeherrschung. Bald würde er aus seiner Höhle hervorbrechen, ein ovaler Körper mit krallenbewehrten Armen und einem riesigen, zähnestarrenden Maul.
    Groon hielt den Karabiner schußbereit umklammert. So schnell war der Arm des Bloos' herausgeflogen, um den brennenden Uniformfetzen wegzuschleudern, daß Groon keine Zeit zu einer Reaktion gehabt hatte.
    Groon überlegte fieberhaft, wie er den Widersacher aus der Maschine locken konnte. Feuer schien dem Bloos nicht zu gefallen, doch Groon konnte leicht seine Waffe verlieren, wenn er ein zweitesmal den Trick mit dem Lappen versuchte.
    Trotzdem riß er einen weiteren Fetzen von seiner Hose ab und steckte ihn in Brand. Er wartete, bis sich die schwelende Glut über den ganzen Lappen verteilte, dann warf er ihn über den Rand des Daches. Er wagte nicht, sich so weit vorzubeugen, daß er alles sehen konnte, was sich am Eingang abspielte. Groon war sich darüber im klaren, daß er das Raubtier bald stellen mußte, wenn er nicht vorher aus Schwäche bewußtlos werden wollte.
    Inzwischen waren die Soldaten im roten Dämmerlicht verschwunden. Ihr Ziel bildete zweifellos die Stadt. Groon glaubte, daß sie schon beim ersten Durchsuchen der Trümmer sorgfältig vorgegangen waren, so daß die Männer kaum eine Chance hatten, etwas Eßbares zu finden. Bevor die Überlebenden aus Kraa verschwunden waren, hatten sie alle Dinge zerstört, die den Angreifern nützlich sein konnten.
    Eine Rauchfahne wehte über das Dach. Groon schluckte krampfhaft. Jeden Augenblick mußte das Bloos reagieren. Wenn das Tier herauskam, würde es äußerst gereizt und unberechenbar sein. Groon wußte, daß er so gut zielen mußte wie noch
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